Ihr/Euer MediaWatchBlog-Redakteur hatte vor einiger Zeit das Vergnügen, eine Broschüre zu Theorie und Praxis des Food Security Standards (FSS) der Welthungerhilfe für AgrarproduzentInnen und -unternehmen zusammenstellen zu können.
Erfreulicherweise sind die Kriterien des FSS für die WHH kein sorgfältig gehütetes Geschäftsgeheimnis. JedeR Interessierte kann einen Blick hinter die Kulissen werfen. Etwa 70 Prozent der inzwischen wieder weit über 800 Millionen Hungernden weltweit lebt auf dem Land. Das macht ein Menschenrechtstool für ländliche Lieferketten so bedeutsam. Ein Interview mit Rafaël Schneider, dem Projektverantwortlichen bei der Welthungerhilfe hat Ihr/Euer MediaWatchBlog-Redakteur früher schon gemacht.
Im Kern ist der FSS ein Katalog von 45 direkt und vor Ort messbaren Kriterien, mit denen die Einhaltung des Rechts auf Nahrung in der Agrarproduktion erfasst werden kann. Das Tool ist dafür gedacht, in bereits existierende Standards (z.B. für biologische Produktion und/oder den fairen Handel) integriert zu werden. Der FSS ist auf sämtliche Agrarprodukte anwendbar (also z.B. auch für Palmöl, das in der EU als Biosprit verwendet wird) und kann unabhängig von der weiteren Verwendung der Produkte, der Farmgrößen, ihrer Verfasstheit (Unternehmen oder Genossenschaft) und dem Geschäftsmodell angewandt werden.
In den hier vorgelegten Informationen geht es (ausschließlich in englischer
Sprache) um eine Reihe von Themen, die relevant für die Konzeption des FSS
sind, aber in seiner Anwendung nur noch eine untergeordnete Rolle spielen
werden. Gefragt wird
- nach der möglichen
Bedeutung von freiwilligen Nachhaltigkeitsstandards in der
Lebensmittelherstellung
für den FSS,
- nach den
Möglichkeiten, den FSS in einen landscape-approach einzubinden,
- und last not least, die Frage danach,
welche Veränderungen mit der Umsetzung des Standards erreichbar sind und
welchen Nutzen die Zertifizierung nach dem FSS hat.
Das Konzept sowie die praktischen Handreichungen (Fragebögen, Toolbox etc.) wurden gemeinsam von der Welthungerhilfe, dem WWF Deutschland und dem Zentrum für Entwicklungsforschung entwickelt.
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