Der Wirtschaftswissenschaftler
Gustavo Petro
und sein Team haben die Wahlen in Kolumbien gewonnen. Bei der ARD gibt's
die allernötigsten Fakten
wie zum Beispiel, dass Petro in jungen Jahren einer Guerilla angehörte.
Im Freitag weist Aktive Klimapolitik soll künftig die militärische Zusammenarbeit ablösen.
darauf hin, dass die neue Regierung Kolumbiens ihr Verhältnis zum großen Bruder USA wohl umstellen dürfte:
amerika21 hat selbstverständlich einen
längeren Hintergrund zu dem historischen Wahlsieg
im Angebot. Darin geht es auch im US-amerikanische Reaktionen auf den
Urnengang. Als größte Aufgaben sieht die neue Regierung wohl die
Versöhnungsarbeit und die Modernisierung der kolumbianischen Wirtschaft an:
"Wir werden den Kapitalismus entwickeln. Nicht weil wir ihn anbeten, sondern um vormoderne, feudale und versklavte Lebensbedingungen zu überwinden",
zitiert amerika21 Petro. Zudem wollen die WahlsiegerInnen "neue Formen der kollaborativen Ökonomie" schaffen und den Ausstieg aus der fossilen Rohstoffwirtschaft in die Wege leiten.
In diesem Zusammenhang ist auch Hinweis von Harald Neuber in Telepolis sehr spannend, der darauf hinweist, dass Deutschland wohl Schwierigkeiten beim Import von kolumbianischer Blutkohle bekommen könnte:Energieunternehmen wie Vattenfall hatten in der Vergangenheit Steinkohle aus dem kolumbianischen Tagebau Cerrejón importiert – trotz massiver Menschenrechtsverletzungen und gedeckt von verschiedenen aufeinanderfolgenden Bundesregierungen. Der Mega-Tagebau im Nordosten des Landes mit über 70.000 Hektar Fläche, gut 10.000 Angestellten und über 30 Millionen Tonnen Jahresausbeute war lange eines der am stärksten kritisierten Großprojekte des südamerikanischen Landes.
Die Chancen dafür stehen gut. Denn schließlich ist die neugewählte kolumbianische Vizepräsidentin niemand geringeres als die mittlerweile international bekannte Juristin Francia Marquez, die seit ihrem dreizehnten Lebensjahr gegen die brutale Extraktionswirtschaft in ihrer Heimat kämpft.
Sollte sie damit jetzt erfolgreich sein, wird Deutschland wohl noch stärker auf Braunkohle zurückgreifen müssen, um seinen Energiebedarf des Sanktionsregimes gegen Russland auch nur halbwegs zu decken. Der Stromkonzern RWE plante ohnehin, das kleine rheinische Dorf Lützerath wegzubaggern. Bald werden dessen BewohnerInnen wohl eine neue Bleibe beziehen müssen.
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