Wenn Agitprop (Ukraine) und halbverdaute Politkonzepte (feministische Außenpolitik) aufeinander prallen, ist die Verwirrung komplett: "'Wir brauchen Waffen' - aber nicht 'in den falschen Händen'" (ARD).
Und die taz verspricht uns, dass feministische Außenpolitik "nach dem Krieg in der Ukraine wichtiger denn je" werden wird.
Natürlich sind Frauen nicht nur in Vorstandsetagen sondern auch in Friedensverhandlungen unterrepräsentiert. Und internationale Beziehungen, die die besonderen Bedürfnisse von Frauen und ggf. marginalisierten Gruppen besonders berücksichtigen, sind überaus wünschenswert.
Doch wer feministische Außenpolitik "als Paradigmenwechsel bei Sicherheitsfragen definieren" will: "weg vom rein militärischen Denken hin zu einem erweiterten Fokus, der – neben dem Kriegsgeschehen – die Zivilbevölkerung berücksichtigt: Frauen, Kinder, Alte, Kranke" (taz) muss zuerst und zuletzt bereit sein, zu verhandeln, Vertrauen aufzubauen und zu kooperieren - auch mit dem/der politischen und sogar militärischen GegnerIn.
Mit der linken Hand feministisch wedeln und gleichzeitig rechts mit Macht Waffen liefern und aufrüsten ist unglaubwürdig. Das signalisiert lediglich, dass frau Kriege akzeptiert, die "Männer"logik der Aufrüstung teilt und jetzt nur mal abwartet, bis ihre Zeit gekommen ist, wieder segensreich wirken zu dürfen.
Wird rechtzeitig - und umfassend - verhandelt, sind Kriege überflüssig. Das ist kein "naiver Pazifismus" (taz) sondern eine der zentralen Überlebensfragen für die Menschheit, die bekanntlich ja in der Mehrheit aus Frauen besteht.
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