Ein gigantisches Handelsabkommen ist im Rahmen der ASEAN zustande gekommen. Die ARD spricht sogar vom "Weltgrößten Freihandelspakt". Geeinigt haben sich nach acht Jahren Verhandlungen die zehn ASEAN-Staaten (Vietnam, Singapur, Indonesien,
Malaysia, Thailand, Philippinen, Myanmar, Brunei, Laos und Kambodscha) mit China, Japan und Südkorea. Doch auch Australien und Neuseeland wollen sich die Chancen nicht entgehen lassen, die das Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) genannte Abkommen bietet. Denn zusammengenommen vereinen die 15 Länder schon heute etwa ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung und fast die Hälfte der Weltbevölkerung auf sich. Begeistert zeigt sich natürlich Peking, was in einem Standpunkt der Global Times auch deutlich zum Ausdruck gebracht wird (vgl. auch die Grafik). Peking verspricht sich von diesem Abkommen scheinbar nicht weniger als das Ende der US-Vorherrschaft im West-Pazifik.
Indien hat sich aus den Verhandlungen letztes Jahr verabschiedet. Delhi befürchtete - wohl zu Recht -, dass die Beseitigung von Zollschranken den vergleichsweise rückständigen und arbeitsintensiven indischen Landwirtschaftssektor empfindlich treffen könne (Deccan Herald). Ähnliche Befürchtungen werden allerdings auch in anderen Ländern geäußert (Bangkok Post).
MediaWatch traut den meisten teilnehmenden Regierungen keinen besonders rücksichtsvollen Umgang mit BäuerInnen zu, die vom allfälligen Strukturwandel in der Landwirtschaft getroffen werden. Andererseits beinhaltet das RCEP echte Chancen für eine fortschreitende (zumindest ökonomische) Emanzipation bedeutender Volkswirtschaften in Asien von westlicher Bevormundung und Ausbeutung.
In der Asia Times werden die Gründe für das Ausscheiden Indiens aus dem RCEP-Prozess zusammengefasst.
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