Indien: Amnesty International beendet die Arbeit auf dem Subkontinent. In deutscher Sprache bringen nur die Deutsche Welle sowie taz und SPON diese doch einigermaßen bedeutsame Meldung. Die indischen Behörden haben demnach die Bankkonten der Organisation eingefroren. Die indische Amnesty-Sektion beklage "schon länger einen Ansturm von Angriffen, Belästigungen und Schikanen", heißt es bei DW. Amnesty India hat aber auch selbst Stellung bezogen und eine kleine Timeline der Geschehnisse veröffentlicht. Stein des Anstoßes ist wohl vor allem die Politik Delhis in Jammu und Kashmir (MediaWatch berichtete). Hat tip German-Foreign-Policy.com.
Indonesien: Gemeinden in Zentraljava (Indonesien) haben eine OECD-Beschwerde gegen HeidelbergCement eingereicht (FIAN).
Papua-Neuguinea: Bougainville wird wohl unabhängig und Rebellenführer Ishmael Toroama soll die Verhandlungen führen. Toroama hatte zuvor die Wahl zum Präsidenten gewonnen. Der Standard schreibt in einer rundum soliden Darstellung:
Das Referendum im November und Dezember 2019 war das Resultat des jahrzehntelangen Kampfes der Inselregion um die Unabhängigkeit (...). Zentrum des Konflikts war die gerechte Verteilung der Einnahmen aus der riesigen Panguna-Mine. Hier wurde Kupfer und Gold abgebaut, doch seit Beginn des Aufstandes im Jahr 1988 steht die Mine nach Sabotageakten der Revolutionäre still. In Panguna lagern Erzvorräte im Wert von dutzenden Milliarden Dollar.
Ghana: Agyapa ein staatlicher Fonds aus Ghana, der sich auf die staatlichen Anteile an Ghanas Goldgruben stützt, will an die Londoner Börse (Reuters).
Weltwirtschaft: Platzt die "Blase" der kohlenstoffbasierten Energiewirtschaft weil Investoren, Banken und Versicherungen aus deren Finanzierung aussteigt?, fragt die IPG. Das Stück ist entstanden, bevor China angekündigt hat, bis 2060 klimaneutral werden zu wollen. Es bietet nichtsdestotrotz einen lesenswerten und gut geordneten Gedankengang.
Humanitäre Hilfe im neuen Millennium. Der New Humanitarian hat ein feines Stück Datenjournalismus zur Frage abgeliefert, wie sich die humanitäre Hilfe in den letzten 20, 25 Jahren gewandelt hat. (Funktioniert aber nur richtig mit eingeschaltetem Java-Script...) Die Zahl der Flüchtlinge hat sich nach zwischen 1994 und 2019 auf 26 Millionen etwa verdoppelt, die Zahl der Intern Vertriebenen (IDPs) hingegen auf 45,7 Mio. Menschen mehr als verzehnfacht.
Klimawandel: Wer glaubt, katastrophale Waldbrände werden sich auch künftig auf Südostasien, die Taiga, Kalifornien, Brasilien, Australien und Südeuropa "beschränken", irrt. Mit zunehmender Ausdörrung der hiesigen Landschaften wird auch in der BRD die Waldbrandgefahr exponentiell wachsen. Das Umweltbundesamt warnt:
Mit deutschlandweit 1.523 Waldbränden ist 2019 wie bereits 2018 ein deutlich überdurchschnittliches Waldbrandjahr im Vergleich zum mehrjährigen Mittel der Jahre 1993 bis 2018 (in diesem Zeitraum lag der jährliche Mittelwert bei durchschnittlich 1.016 Waldbränden).
Weiter heißt es:
Risikountersuchungen sagen für die kommenden Jahrzehnte ein steigendes Waldbrandrisiko für Deutschland voraus. Dies liegt im Wesentlichen an erhöhten Temperaturen und rückläufigen Niederschlägen in den Frühjahrs-, Sommer- und Herbstmonaten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen