Die Türkei macht ernst mit der Vertreibung
der syrischen Kurden aus den Grenzgebieten und der Neuansiedlung von
türkeifreundlichen arabisch-sunnitischen Siedlern aus anderen Teilen
Syriens (Telepolis).
Europa - völlig paralysiert von der Angst vor neuen Flüchtlingen - gibt noch Geld zu dem Unternehmen. Und die US-Regierung - ohnehin derzeit mit dem Rücken an der Wand - lässt ihre einstigen Verbündeten unter ernsthaftem militärischen Druck eines NATO-Partners natürlich im Stich (taz).
Es bleibt allerdings zu fragen, was ein demokratischer US-Präsident in dieser Situation getan hätte. Etwa GIs gegen türkische Verbände antreten lassen? Lächerlich. Sollen sie zugucken wie die Niederländer in Srebrenica? Das wäre vielleicht noch schlimmer. Von diesem tiefen und ernsten Dilemma, in dem der US-Präsident steckt, ist leider nirgendwo die Rede. Und seine diesbezüglichen Tweets blieben offensichtlich unbeachtet:
Nur eines scheint klar: Es wird wohl wieder viel Blut fließen - bei durchaus offenem militärischen Ausgang. Denn Damaskus und Teheran werden nicht tatenlos zusehen. Und überall im Nahen und Mittleren Osten, auch in Jerusalem, wird man die Verlässlichkeit einer USA unter Druck neu bewerten. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die russische Diplomatie jetzt ihr Bestes gibt, um das Schlimmste zu verhindern (hat tip Telepolis).
P.S.: Geradezu köstlich ist es, wenn jetzt einige US-Politiker sogar die NATO-Mitgliedschaft der Türkei "suspendieren" wollen. Das allerdings ist im NATO-Statut gar nicht vorgesehen und wäre - wenn überhaupt - wohl nur im NATO-Konsens möglich. Schlimm ist, dass sowas ungeprüft nachgeplappert wird. Derlei Blähungen sollten doch besser ohne Umweg über die Massenmedien einfach auf einem der vielen Müllhaufen der Geschichte entsorgt werden.
Europa - völlig paralysiert von der Angst vor neuen Flüchtlingen - gibt noch Geld zu dem Unternehmen. Und die US-Regierung - ohnehin derzeit mit dem Rücken an der Wand - lässt ihre einstigen Verbündeten unter ernsthaftem militärischen Druck eines NATO-Partners natürlich im Stich (taz).
Es bleibt allerdings zu fragen, was ein demokratischer US-Präsident in dieser Situation getan hätte. Etwa GIs gegen türkische Verbände antreten lassen? Lächerlich. Sollen sie zugucken wie die Niederländer in Srebrenica? Das wäre vielleicht noch schlimmer. Von diesem tiefen und ernsten Dilemma, in dem der US-Präsident steckt, ist leider nirgendwo die Rede. Und seine diesbezüglichen Tweets blieben offensichtlich unbeachtet:
The Kurds fought with us, (...). They have been fighting Turkey for decades. I held off this fight for almost 3 years, but it is time for us to get out of these ridiculous Endless Wars, many of them tribal (...) Turkey, Europe, Syria, Iran, Iraq, Russia and the Kurds will now have to figure the situation out, and what they want to do with the captured ISIS fighters in their “neighbourhood.”Na, vielleicht hätten die Demokraten besser verhandelt als der Dealmaker Donald Trump. Denn offensichtlich hat Ankara noch lange an US-Unterstützung bei dem Vorhaben "Pufferzone" geglaubt. Dagegen hat man in Washington den monatelangen türkischen Aufmarsch an der syrischen Grenze wohl nicht ernst genug genommen. Dabei hätte man es nach dem türkischen Kauf der SS400 Luftabwehr in Moskau eigentlich besser wissen können und müssen.
Nur eines scheint klar: Es wird wohl wieder viel Blut fließen - bei durchaus offenem militärischen Ausgang. Denn Damaskus und Teheran werden nicht tatenlos zusehen. Und überall im Nahen und Mittleren Osten, auch in Jerusalem, wird man die Verlässlichkeit einer USA unter Druck neu bewerten. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die russische Diplomatie jetzt ihr Bestes gibt, um das Schlimmste zu verhindern (hat tip Telepolis).
P.S.: Geradezu köstlich ist es, wenn jetzt einige US-Politiker sogar die NATO-Mitgliedschaft der Türkei "suspendieren" wollen. Das allerdings ist im NATO-Statut gar nicht vorgesehen und wäre - wenn überhaupt - wohl nur im NATO-Konsens möglich. Schlimm ist, dass sowas ungeprüft nachgeplappert wird. Derlei Blähungen sollten doch besser ohne Umweg über die Massenmedien einfach auf einem der vielen Müllhaufen der Geschichte entsorgt werden.
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