Und wieder scheint es so zu sein, dass die US-Amerikaner versuchen, die Weltöffentlichkeit an der Nase herumzuführen. Denn schon am 20. Juni zeigten die Iranischen Revolutionsgarden (nur vermeintliche?) Bruchstücke des von ihnen abgeschossenen, unbemannten Fliegers US RQ 4 Global Hawk (Press TV, 2). Eine so fixe Bergung wäre aber sicher kaum möglich, wenn das Wrack nicht in Nähe der iranischen Küste läge und die iranische Aufklärung die Position der Abschussstelle nicht ziemlich genau kennen würde. In internationalen Gewässern hätte die US-Marine die Iraner auch sicher an einer Bergung zu hindern versucht. Wozu ist man schließlich vor Ort.
(Weitere Fotos gibts hier: 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9)
Wahrscheinlich aber gehen die Kriegsvorbereitungen jetzt erst richtig los. US-Außenminister Mike Pompeo will jetzt eine "Globale Koalition" gegen den Iran schmieden. Doch außer den Golfmonarchien und Tel Aviv zeigt sich derzeit kaum jemand ernsthaft daran interessiert. Zur Erinnerung: Mitte Mai hieß es bereits, dass die USA planen, 120.000 Soldaten "in Richtung Iran zu schicken". Und um widerstrebende mögliche Verbündete mit ins Boot zu holen, versucht man es mit Drohungen: "Don't expect the US to secure Arabian Gulf shipping alone", zitiert die Defense News einen ranghohen US-Offizier. US Präsident Donald Trump bläst ins gleiche Horn. Dieser Erpressungsversuch aber läuft ins Leere, denn ein Abzug der US-Navy wäre derzeit wahrscheinlich das geeigneteste Instrument, eine Deeskalation in der Region zu erreichen.
Und überhaupt: So schnell schießen die Preußen denn auch wieder nicht. Ein entsprechender Aufmarsch dauert eine ganze Weile. Und solange wir regelmäßige Meldungen über jedes Batallion Marines als Beweis US-amerikanischer Entschlossenheit serviert bekommen, ist noch kein übermäßiger Druck auf dem Kessel. Gleichzeitig ist klar, dass 120.000 Soldaten nicht einmal annähernd reichen würden. Zum Vergleich: Am 30. April 2003 waren insgesamt 466.985 U.S.-Soldaten für einen Einsatz im Irak mobilisiert.
MediaWatch geht davon aus, dass der Jugoslawien-Krieg Ende des letzten Jahrhunderts die einzige Schlacht bleiben wird, die ohne Bodentruppen geführt und entschieden wurde. Dieser feuchte Traum eines jeden Militärstrategen kann nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen verwirklicht werden - Voraussetzungen, die der Flächenstaat Iran mit seinem kriegserprobten Militär und erheblichen Erpressungsmöglichkeiten gegenüber den globalen Erdölmärkten ganz sicher nicht bietet. Dennoch gibt es derzeit wenig Grund zu Optimismus und Möglichkeiten zu weiteren Eskalationen zuhauf.
Abschließend sei noch der Hinweis gestattet, dass die möglichen Partner, also die Golfmonarchien, - trotz westlicher Unterstützung und dem Einsatz vieler Tausend Söldner aus verschiedensten muslimischen Ländern - nicht einmal mit den völlig ausgehungerten Houthi im Jemen fertig werden. Ohne die Unterstützung hätten sie den Feldzug wohl sogar schon abblasen müssen. Diese Information verdanken wir schon wieder einem Whistleblower, und wieder hat The Intercept als erstes über die in Frankreich geleakten Dokumente berichtet. Auch der Guardian hat vor einigen Tagen ein langes und lesenswertes Stück über diesen Sachverhalt gebracht: ‘The Saudis couldn’t do it without us’: the UK’s true role in Yemen’s deadly war.
(Weitere Fotos gibts hier: 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9)
Wahrscheinlich aber gehen die Kriegsvorbereitungen jetzt erst richtig los. US-Außenminister Mike Pompeo will jetzt eine "Globale Koalition" gegen den Iran schmieden. Doch außer den Golfmonarchien und Tel Aviv zeigt sich derzeit kaum jemand ernsthaft daran interessiert. Zur Erinnerung: Mitte Mai hieß es bereits, dass die USA planen, 120.000 Soldaten "in Richtung Iran zu schicken". Und um widerstrebende mögliche Verbündete mit ins Boot zu holen, versucht man es mit Drohungen: "Don't expect the US to secure Arabian Gulf shipping alone", zitiert die Defense News einen ranghohen US-Offizier. US Präsident Donald Trump bläst ins gleiche Horn. Dieser Erpressungsversuch aber läuft ins Leere, denn ein Abzug der US-Navy wäre derzeit wahrscheinlich das geeigneteste Instrument, eine Deeskalation in der Region zu erreichen.
Und überhaupt: So schnell schießen die Preußen denn auch wieder nicht. Ein entsprechender Aufmarsch dauert eine ganze Weile. Und solange wir regelmäßige Meldungen über jedes Batallion Marines als Beweis US-amerikanischer Entschlossenheit serviert bekommen, ist noch kein übermäßiger Druck auf dem Kessel. Gleichzeitig ist klar, dass 120.000 Soldaten nicht einmal annähernd reichen würden. Zum Vergleich: Am 30. April 2003 waren insgesamt 466.985 U.S.-Soldaten für einen Einsatz im Irak mobilisiert.
MediaWatch geht davon aus, dass der Jugoslawien-Krieg Ende des letzten Jahrhunderts die einzige Schlacht bleiben wird, die ohne Bodentruppen geführt und entschieden wurde. Dieser feuchte Traum eines jeden Militärstrategen kann nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen verwirklicht werden - Voraussetzungen, die der Flächenstaat Iran mit seinem kriegserprobten Militär und erheblichen Erpressungsmöglichkeiten gegenüber den globalen Erdölmärkten ganz sicher nicht bietet. Dennoch gibt es derzeit wenig Grund zu Optimismus und Möglichkeiten zu weiteren Eskalationen zuhauf.
Abschließend sei noch der Hinweis gestattet, dass die möglichen Partner, also die Golfmonarchien, - trotz westlicher Unterstützung und dem Einsatz vieler Tausend Söldner aus verschiedensten muslimischen Ländern - nicht einmal mit den völlig ausgehungerten Houthi im Jemen fertig werden. Ohne die Unterstützung hätten sie den Feldzug wohl sogar schon abblasen müssen. Diese Information verdanken wir schon wieder einem Whistleblower, und wieder hat The Intercept als erstes über die in Frankreich geleakten Dokumente berichtet. Auch der Guardian hat vor einigen Tagen ein langes und lesenswertes Stück über diesen Sachverhalt gebracht: ‘The Saudis couldn’t do it without us’: the UK’s true role in Yemen’s deadly war.
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