Donnerstag, 18. Oktober 2018

Dem Regime ebenso nützlich wie treu ergeben

As`ad AbuKhalil, aka "Angry Arab", wartet mit interessanten Details zum Fall Jamal Khashoggi auf. Telepolis ist das auch aufgefallen.
Die Kernaussage: Der Mann war kein Dissident sondern linientreu und dem Regime ebenso nützlich wie treu ergeben. Erst in jüngerer Zeit hat er sich vielleicht den Muslimbrüdern und insbesondere dem Todfeind Katar zu sehr angenähert.


Wer gerne Blödsinn zu dem Vorgang lesen möchte, sollte unbedingt mal bei der ARD reinschauen. Da zeigt sich, was die KollegInnen für Quatsch verzapfen, wenn die Frontlinien auch nur ein bisschen aufweichen:
  • Nein, die Bedeutung des Falls ergibt sich nicht aus der internationalen Aufmerksamkeit, sondern einzig aus der eklatanten Missachtung der Menschenrechte. Andererseits ist diese Aufassung  der Dinge aber nur konsequent, wie das dröhnende Schweigen des Kommentators zum Geschehen im Jemen beweist.
  • Nein, der Fall wird keineswegs "Maßstäbe setzen im Umgang mit Demokratie und Menschenrechten". Schon bald werden wir wieder zur Tagesordnung übergehen. Dass die Geschichte überhaupt so hochgespielt wird, liegt einzig und allein daran, dass interessierte Kreise hoffen, US-Präsident Donald Trump kurz vor den US-Zwischenwahlen damit noch etwas in Bedrängnis bringen zu können.  
  • Nein, nicht Trump hat Interessen, sondern die Vereinigten Staaten von Amerika seit mindestens 70 Jahren (und alle, die in Riad Öl kaufen und Waffen verkaufen). Auch die Bundesrepublik wird binnen kurzem wieder und wieder Waffen an die Scheichs liefern.
Rein rethorisch bleibt die Frage im Kommentar, was bei deutschen Unternehmen wohl schwerer wiege: "Handelsbilanz oder Mord?" Vielleicht hat Joe Kaeser ja einen Hinweis.

Völlig im Ungewissen lässt uns der Kommentar natürlich darüber, was denn überhaupt passieren könnte oder sollte, wenn ein Mord an Khashoggi wahrscheinlich oder gar nachweislich wird.

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