Donnerstag, 15. September 2016

Fundstücke CCXXXII


Indien: Frontline widmet seine akuelle Ausgabe dem Thema  psychische Erkrankung und Behinderung. Das indische Unterhaus hat gerade ein neues Gesetz dazu verabschiedet.
Delhi hat den USA die Nutzung seiner Militärbasen erlaubt (AsiaTimes). Davon erhofft man sich langfristig Zugang zu hochwertiger US-amerikanischer Militärtechnologie.

Mosambik: Weitere schmuddelige Details des "Entwicklungshilfe"projekts zum angeblichen Ausbau der Fischereiflotte bringt Telepolis.

Elfenbeinküste/Giftmüll: Zehn Jahre ist der schwere Giftmüllunfall in einem Vorort von Abidjan nun her (MediaWatch berichtete, 2). Amnesty International hat den Fall noch einmal aufgegriffen - mit wenig überraschenden Ergebnis: Sowohl die Regierung als auch die schuldige Firma Trafigura lassen die Betroffenen im Stich. Ten years after toxic waste dumping, victims in the dark, Trafigura. A Toxic Journey, Trafigura unrepentant 10 years after toxic waste dump.

Ägypten: MediaWatch hatte in den letzten Fundstücken darauf hingewiesen, dass in dem Nilland ein IWF-Programm läuft. Jetzt bietet Heiner Flassbeck in Makroskop eine Analyse: "Ägypten, das karge Brot des IWF und die nächste Flüchtlingswelle". Unbedingt bis zum Ende lesen.

Wirtschaft: "Ein schwarzer Tag für die Welternährung" sei die Übernahme von Monsanto durch den Bayer-Konzern, warnt die Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG):
Bei den Pestiziden erreichen BAYER und MONSANTO zusammen einen Marktanteil von rund 25 Prozent, beim Saatgut für gentechnisch veränderte und konventionelle Ackerfrüchte einen von rund 30 Prozent. Allein die Gen-Pflanzen betrachtet, erreichen die beiden Gesellschaften vereint mit weit über 90 Prozent sogar eine klare Monopol-Stellung.
Partizipation: Dass Soziale Medien - richtig genutzt - tatsächlich helfen können, politische Veränderungen anzuschieben, belegen sorgfältig die Nachdenkseiten. (Übrigens hatte das US-Präsident Barack Obama in seinem ersten Wahlkampf 2008 schon sehr erfolgreich vorgemacht.) Fragt sich, ob ähnliche Erfolge auch außerhalb des angelsächsischen Raums oder gar in Entwicklungsländern möglich werden. Denn sperren lassen sich solche Dienste leicht.

Gesundheit: Der Kampf gegen die Leishmaniose zeitigt Erfolge, wird aber noch eine Menge Zeit in Anspruch nehmen (Asia Times). Nach Malaria fordert diese Infektion derzeit weltweit die meisten Opfer.

Umwelt: Gerade hat der stärkste Tropensturm der Saison Taiwan getroffen und den Süden Chinas gestreift (Al Jazeera). Meranti ist das drittstärkste jemals gemessene Sturmtief mit Dauer(!)windgeschwindigkeiten um 290 km/h. Bisher 83 Tote und 1,5 Mrd. US-Dollar Sachschäden. Würde so etwas in den USA passieren, wir würden im Stundentakt auf dem Laufenden gehalten. Wichtiger aber ist:
All this coincides with the release of a study which concludes that the typhoons of the northwestern Pacific have increased in strength over the past 40 years. (...) the frequency of the strongest cyclones (Category 4 to 5) increased from once a year, to four times a year. The researchers ascribed the increased frequency to a warming of around 0.8 C in Asian coastal waters (...)
Internetzensur durch Privatfirmen wird zum Problem ob in Deutschland, Norwegen oder in den USA.

Deutschland: Der Bericht zur Wirklichkeit der Entwicklungshilfe kommt 2016 von einer neuen Autorin und in neuem Format.

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