Landraub ist mittlerweile zu einem solch alltäglichen Phänomen geworden, dass man regelmäßige rubrifizierte Ausgaben zu dem Thema schreiben könnte (so wie die Fundstücke und so, wie MediaWatch es schon einmal bei Streiks gemacht hat). Land Grabbing (französisch accaparement des terres) wurde hier bisher jedoch nur kursorisch behandelt, auch wenn wir bemüht waren, wichtige Trends nachrichtlich zu erfassen.
Die Website landmatrix.org hat denn auch mittlerweile Daten zu Landverkäufen im Umfang von über 40,6 Mio. Hektar gesammelt. Das entspricht 406.000 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Die Fläche Deutschlands beträgt 357.168 km2. Die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche (einschließlich Weideflächen) der EU 25 ist nur etwa viel Mal so groß. Die nebenstehende Grafik veranschaulicht dieses riesige Ausmaß sehr treffend. Und von dieser Fläche wurden immerhin etwa 27 Prozent (12,12 Millionen Hektar) über den Weltmarkt in Verkehr gebracht - also international gehandelt.
Wie die beiden nächsten Grafiken zeigen, hat das Problem eindeutig eine Nord-Süd-Komponente. Doch auch Ölförder- und Schwellenländer sowie potente Investoren aus Entwicklungsländern machen mit. Oben, in grün, ist eine Übersicht der Herkünfte der Investoren abgetragen,
darunter in beige eine Karte mit den Ländern in denen Land aufgekauft wurde. Insgesamt sind bei landmatrix.org derzeit über 1350 einzelne Geschäfte verzeichnet, von denen bisher nur 63 definitiv gescheitert sind.
Auch ein Blick auf die Suchergebnisse belegt das rege Treiben auf dem weltweiten Bodenmarkt (das Suchwort "land grabbing" genügt). Die Zinsen für risikoarme Investitionen sind niedrig, viele Anleihen und Aktien entsprechend teuer, was eine Menge strategisch denkende Personen und Unternehmen auf die Idee bringt, in Landkäufe zu investieren. Denn das scheint eine langfristig sichere Sache zu sein - auch wenn die Renditen meist nicht allzu hoch sind und auf Grund des niedrigen Ölpreis in nächster Zeit tendenziell wohl weiter fallen werden. Ohne Mühe finden sich zahlreiche Land-Grab-Beispiele aus dem noch jungen Jahr 2016, die es bis in die Nachrichten geschafft haben. Grund dafür waren meist Konflikte um die künftige Landnutzung und/oder staatliche Bemühungen, diese in den Griff zu bekommen:
Die Website landmatrix.org hat denn auch mittlerweile Daten zu Landverkäufen im Umfang von über 40,6 Mio. Hektar gesammelt. Das entspricht 406.000 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Die Fläche Deutschlands beträgt 357.168 km2. Die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche (einschließlich Weideflächen) der EU 25 ist nur etwa viel Mal so groß. Die nebenstehende Grafik veranschaulicht dieses riesige Ausmaß sehr treffend. Und von dieser Fläche wurden immerhin etwa 27 Prozent (12,12 Millionen Hektar) über den Weltmarkt in Verkehr gebracht - also international gehandelt.
Wie die beiden nächsten Grafiken zeigen, hat das Problem eindeutig eine Nord-Süd-Komponente. Doch auch Ölförder- und Schwellenländer sowie potente Investoren aus Entwicklungsländern machen mit. Oben, in grün, ist eine Übersicht der Herkünfte der Investoren abgetragen,
darunter in beige eine Karte mit den Ländern in denen Land aufgekauft wurde. Insgesamt sind bei landmatrix.org derzeit über 1350 einzelne Geschäfte verzeichnet, von denen bisher nur 63 definitiv gescheitert sind.
Auch ein Blick auf die Suchergebnisse belegt das rege Treiben auf dem weltweiten Bodenmarkt (das Suchwort "land grabbing" genügt). Die Zinsen für risikoarme Investitionen sind niedrig, viele Anleihen und Aktien entsprechend teuer, was eine Menge strategisch denkende Personen und Unternehmen auf die Idee bringt, in Landkäufe zu investieren. Denn das scheint eine langfristig sichere Sache zu sein - auch wenn die Renditen meist nicht allzu hoch sind und auf Grund des niedrigen Ölpreis in nächster Zeit tendenziell wohl weiter fallen werden. Ohne Mühe finden sich zahlreiche Land-Grab-Beispiele aus dem noch jungen Jahr 2016, die es bis in die Nachrichten geschafft haben. Grund dafür waren meist Konflikte um die künftige Landnutzung und/oder staatliche Bemühungen, diese in den Griff zu bekommen:
- Im indischen Bundesstaat Karnataka gibt es Forderungen einen speziellen Gerichtshof aufzubauen, der sich ausschließlich mit Land Grabbing beschäftigt.
- Auch in Bangladesch beschäftigen sich Gerichte und Öffentlichkeit derzeit mit einem speziellen Fall von Landraub.
- Auf der Philippinen-Insel Palawan kämpfen Bauern gegen die Anpflanzung neuer Palmölplantagen.
- Zeit Online macht auf die Zusammenhänge zwischen den Waldbränden in auf dem indonesischen Teil von Borneo und der rapiden Ausdehenung der Palmölproduktion aufmerksam. Hierzuland wird Palmöl dem Benzin beigemischt.
- In Äthiopien werfen Aktivisten der Regierung Landraubs vor.
- Und in Deutschland haben verbreitete Akqusitionen von Land die Bodenpreise heftig steigen lassen (FR-Online). Auch die Netzfrauen haben kürzlich des Themas angenommen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen