Mittwoch, 1. Oktober 2014

Fundstücke CXCV

Die USA enthält Bolivien Entwicklungshilfe vor, weil das lateinamerikanische Land angeblich nicht erfolgreich genug bei der Drogenbekämpfung ist. Naja - irgendeine Ausrede ist halt nötig, wenn eine unliebsame Regierung geschnitten werden muss. Doch hat das Andenland die Anbaufläche für Coca seit der Saison 2012/13 um rund ein Viertel vermindert (FPiF). Zudem sollten die Blätter künftig besteuert werden (amerika21), eine unbeliebte Maßnahme, weil das schon die Kolonial- und Militärregierungen getan haben. Zur Tradition des Coca-Kauens vor allem in den Anden, bietet wikipedia gute Infos.

"China steigt auf die Gentech-Bremse", lässt Telepolis uns wissen. Zwei Lizenzen für gentechnisch verändertes Saatgut wurden nicht verlängert und die Importe gentechnisch veränderter Nahrungsmittel zurückgefahren.

Wer sich immer schon gewundert hat, warum die Verbrechen der "Roten" Khmer in Kambodscha nicht vor dem Internationalen Strafgerichtshof sondern ad hoc in Phnom Penh verhandelt werden findet in diesem kurzen Interview in der Phnom Penh Post sicherlich einige Hinweise. Hat tip Asia Times.

Der Pegelstand im ostafrikanischen Victoriasee fällt und wird mit zunehmender Erderwärmung weiter und schneller fallen (East African).

"Six Steps Short of War to Beat ISIS", empfiehlt Foreign Policy in Focus. "Are U.S. allies reliable in fight against IS?", fragt Xinhua ganz zu recht und liefert damit in komprimierter Form einen Teil der Analyse, die in deutscher Sprache nur völlig unzureichend gewagt wird.

ITAR-TASS berichtet über wenig beachtete, atomare Aspekte der Ukraine Krise - unbedingt lesen! Außerdem baut Rosatom ein Atomkraftwerk im Jordanien und acht (!) Meiler in Südafrika.

Die Neue Zürcher Zeitung macht auf das Geschäft mit der Außenpolitik aufmerksam.  Kurz zuvor hatte die New York Times einen Text gebracht, der analysiert, wie "ausländische Mächte Einfluss bei us-amerikansichen Think-Tanks kaufen".

Massenmord im Mittelmeer: Die deutschen Medien (ARD) sprechen von einem Unglück, weil ihnen Zeugenaussagen und der Leumund der Internationalen Organuisation für Migration (IOM) wohl nicht reichen, um eine Schandtat ungeheuren Außmaßes als solche zu benennen (vgl.Hindustan Times). Italien will seinen "Mare Nostrum"-Marineeinsatz aufgeben und in Frontex aufgehen lassen. Die kompetente Kritik zu diesem Rückzug kommt natürlich von Pro Asyl.

Deutschland: Die Bundestagsfrakton die Linke hat einen sehr bedenkenswerten Antrag zu den Nachhaltigkeits-Entwicklungszielen (Post-2015) aufgelegt (PDF).

MediaWatch rätselt immer noch, was das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wohl zu tun gedenkt, um die Ergebnisse seiner sogenannten Zukunftscharta in konkrete Politik umzusetzen. Bei Entwicklungspolitik online ist man da schon einen Schritt weiter. Epo.de hinterfragt zunächst einmal kritisch, wer alles von den bereits gesammelten Nutzerdaten profitieren könnte....

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