Sonntag, 9. März 2014

Fundstücke CLXXXIII

Sollte Blaise Compaore - nach 26 Jahren Herrschaft inclusive drei mehr oder weniger regulärer Amtszeiten als Präsident - versuchen, entgegen der aktuellen Verfassung 2015 noch einmal zu kandidieren, werden in Burkina Faso Unruhen befürchtet. Darauf macht Capital News aus Nairobi aufmerksam. Erste Demonstrationen hatte es deswegen bereits im Januar 2014 gegeben (Welt Online).

"Warten auf den nächsten Bürgerkrieg" titelt die WoZ einen Beitrag zur aktuellen Lage in Libyen: "Milizen kontrollieren das Land". Die aktuellen Ereignisse scheinen diese düstere Vorhersage zu bestätigen.

Wie Saudi Arabien immer weiter aufrüstet und den Nahen und Mittleren Osten destabilisiert, wobei das Königshaus in Riad immer ein begehrliches Auge auf die pakistanischen Atomwaffen hält, schildert die Asia Times. Bandar bin Sultan, Bankert und Geheimdienstchef der absolutistisch regierenden Erdölmonarchie wurde allerdings gerade ausgewechselt (G-News). Dem Vernehmen nach geschah dies, weil der den US-Amerikanern nicht konsequent genug gegen das Treiben unliebsamer Terrorgruppen ("Al Quaida") in Syrien vorging. Erfreulich gut informiert in dieser Sache der Standard aus Wien.

Indonesien: Wer ihn noch nicht gesehen hat, hole den Dokumentarfilm "The Act of Killing" (offizieller Trailer) unbedingt nach. (Den Film kriegt man auch mit dt. Untertiteln.)

Evo Morales, der Präsident Bolivienshat den IWF aufgefordert die betroffenen Länder für seine menschenfeindliche Strukturanpassungspolitik zu entschädigen (amerika 21). Ob solche Forderungen künftig auch aus anderen Ländern (Griechenland, Ukraine) kommen werden? Gründe gäbe es genug. Morales ist derzeit übrigens Vorsitzender der 130 Länder umfassenden G77 + China.

Wer wissen will, wie unsere Kriegsschreiber-Journaille tickt, braucht nur nachzulesen, wie jetzt mancher bedauert, dass die Ukraine nicht mehr über Atomwaffen verfügt (Welt und Tagesspiegel). Was für Drogen nehmen solche Leute eigentlich? Geht's noch?

Zum aktuellen Stand zur Einführung der Tobin Tax (Finanztransaktionssteuer, FTT) in der EU gibt es ein gutes, kurzes Papier, auf das die Nachdenkseiten hinweisen.
Dass die EU-Kommission bei der Neuregelung der Importe von Konfliktmineralien "vor der Wirtschaftslobby kneift", finden die Baustellen der Globalisierung.

XKCD zeigt mit einer eingängigen Grafik wie weit die Menschheit wildlebende Landsäugetiere (grüne Punkte) bereits verdrängt hat. Jeder Punkt steht für eine Mio. Tonnen Lebendgewicht - dunkelgrau sind wir Menschen, hellgrau unsere Haus- und Nutztiere (so weit es Landsäugetiere sind)....

Deutschland: Wie die meisten UN-Mitgliedsstaaten zahlt auch die Bundesrepublik ihre UN-Mitgliedsbeiträge nicht pünktlich zum 31. Januar des Haushaltsjahres - wie die UN-Satzung es vorsieht. Darauf macht die DGVN aufmerksam. Der deutsche Anteil am UN-Haushalt beträgt derzeit übrigen 7,141 Prozent.

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