Soll niemand sagen, dass nicht auch die Formel 1 ihr Gutes hat: Gäbe es nicht das Gezerre um das Rennen in Bahrain (SPON, über 500 Meldungen bei G-News dt.) würden wir in deutscher Sprache praktisch nichts über die Menschen dort hören, die geduldig, unter hohem persönlichen Risiko und seit über einem Jahr friedlich gegen das Regime (eine "Königsfamilie") protestieren (G-News engl.). Eine Zusammenfassung der Ereignisse rund um die inzwischen abgerissene Perle in der Hauptstadt Manama bietet Wikipedia auf Englisch.
Um solche Reaktionen hervorzurufen, müssen die sportlichen Ereignisse allerdings eine gewisse Bedeutung haben. Denn Sport ist politisch nur dann relevant, wenn Sportereignisse so
wichtig werden, dass sie über einen rein sportlichen Rahmen
hinausweisen. Dann muss eine Vermarktung durch Werbung und/oder die Nutzung durch PolitikerInnen möglich sein. Sind solche Interessen etwa durch Menschenrechtsverletzungen akut gefährdet, kann das zum Umdenken der Verantwortlichen führen.
Triathlon in Larache und auch ein ATP-Tennisturnier in Casablanca (beides Marokko) reichen nicht, um in diesem Zusammenhang Aufmerksamkeit für die Probleme und Proteste (Reuters, G-News engl.) zu erwirken. (Auch in Marokko hier regiert übrigens ein Königshaus - allerdings durch ein Verfassungsreferendum in seiner Machtfülle bestätigt.) Und hier bietet Wikipedia ebenfalls einen Überblick über den bisherigen Verlauf der Proteste (engl.), der allerdings einer Aktualisierung bedarf. Wen es näher interessiert, kann es ja auch mit "The Tale of the February 20 Movement in 20 Videos" bei Global Voices versuchen.
Mittwoch, 11. April 2012
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Ecclestone gibt grünes Licht für die F1 in Bahrain (Al Jazeera).
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