Im Niger hat die Hälfte der Bevölkerung nicht genug zu essen (IRIN). SPON hat es auch gemerkt. UNICEF warnt, dass eine Million Kinder im Sahel gefährdet sind (Reuters). Im Widerspruch dazu* zitiert Entwicklungspolitik Online die Hilfsorganisation CARE mit der Warnung, dass insgesamt zehn Millionen Menschen in Westafrika Hunger droht.
Verwunderlich ist, warum niemand schon im Oktober (oder spätestens November) Alarm geschlagen hat - denn da war die jährliche Regenzeit im westafrikanischen Sahelbereits unwideruflich zuende. So wurde schon jetzt fast ein Vierteljahr verschwendet.
In "From Poverty to Power" wird versucht, die Frage zu klären, warum die internationale Gemeinschaft letztes Jahr so viele Menschen in Ostafrika verhungern ließ ("warum die Hilfe so spät kam"). Es zeigt sich, dass die Frühwarnungen praktisch ignoriert worden sind. Leider fehlt dem Posting die politische Dimension, die Erklärungen für dieses Versagen liefern könnte.
* Mali und Niger haben Bevölkerungs-Wachstumsraten von über drei Prozent. Das bedeutet, dass mindestens ein Viertel der Bevölkerung jünger als 15 Jahre ist. Eine Million sind aber "nur" zehn Prozent von zehn Millionen. Die Differenz beträgt immerhin 1,5 Mio. hungernde Kinder - vorausgesetzt, es hungern anteilig an der Gesamtbevölkerung ebenso viele Kinder wie Erwachsene.
Freitag, 27. Januar 2012
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Heute [7.2.2012.] kam eine Hilfszusage über 12 Mio. Euro und der Spendenaufruf der zuständigen Ministerien (AA + BMZ). Näheres bei Entwicklungspolitik Online.
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