MediaWatch möchte noch einmal daran erinnern, dass praktisch alle Bilder gestellt sind, die uns Kriegshandlungen zeigen. Vor ein paar Wochen hat einmal wieder ein Kollege den Mumm gehabt, dies öffentlich auszusprechen: "Das ist eine banale Weisheit, denn jedem ist klar, dass ein Kameramann keine Kampfhandlungen aus der Nähe filmen kann, es sei denn, er ist lebensmüde." Hat tip Nachdenkseiten. Robert Capa wird wohl eine Ausnahme bleiben. Tote Kolleginnen sind dennoch mit unschöner Regelmäßigkeit zu betrauern.
Was den Fotografen recht ist, kann den Soldaten (und/oder irregulären Kämpfern) nur billig sein. Auch sie werden ihr Leben selbst für gute Bilder nicht riskieren. Ein berühmtes Beispiel ist die Sowjetfahne über dem Reichstag. Derlei Bilder als "Fälschung" zu denunzieren hieße aber, das Kind mit dem Bade auszuschütten - die Situation war für den Darsteller auch ohne Nazi-Feuer noch riskant genug.
Dass das Thema wahrlich nicht neu ist, beweist auf humorvolle aber keineswegs weniger eindringliche Weise auch der Scan eines 1944 von kanadischen Einheiten in Rom gedruckten Comics ("This Army von Bing Coughlin"): "Foto oder nicht, da lauf ich nicht noch einmal durch!"
Montag, 6. Juni 2011
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