Freitag, 14. Januar 2011

Fundstücke CI

Jährlich sterben in Indien etwa 90.000 weibliche Babys, deren Mütter misshandelt werden (e!Science News). Bei männlichen Babys wurde dieser Zusammenhang nicht beobachtet. Die Forscher gehen davon aus, dass häusliche Gewalt mit besonders krasser Vernachlässigung kleiner Mädchen einhergeht.

World Vision bereitet eine humanitäre Aktion im Südsudan vor (epo). Brauchten die "eine Million Kinder" vorher keine Hilfe? Warum gibt's vom OCHA jetzt Geld dafür? Oder durfte World Vision wegen seiner christlichen Ausrichtung vorher nicht im (Süd)Sudan arbeiten?
Gedanken um das chinesische Engagement im Südsudan macht sich Aljazeera. Angenehm ausführlich. Bricht der Krieg erneut aus, hat Peking am meisten zu verlieren. Kein Wunder also, dass China Beziehungen nach Juba geknüpft und viele Projekte in der Region gestartet hat.

"Die Forderung der CSU nach einem Aussetzen der Entwicklungshilfe nach dem Selbstmordanschlag [gegen die koptische Kirche] in Ägypten schießt über das Ziel hinaus", findet sogar Welt online. Das ist sehr richtig, denn es war kein staatlicher Terror. Eher schon hätte man die Aussetzung ob der Wahlfarce Ende November erwägen können.

Ein kenntnisreicher Artikel über den Austritt der Hisbollah aus der Regierung des Libanon findet sich im Freitag.

Washington ist offensichtlich bemüht, die US-Erstschlags- und Enthauptungskapazitäten im Pazifik aufrecht zu erhalten. Spiegel Online nennt das "Machtprojektion" und macht sich Sorgen um chinesische Rüstungsprojekte.

Die Waffenexporte von Heckler und Koch nach Mexiko sind (bis auf weiteres) gestoppt, weil das Unternehmen gegen mehrere Gesetze in dem zentralamerikanischen Land verstoßen hat.

Landreformen in Südafrika (Mail + Guardian) bleiben bis auf weiteres eine retorische Figur um den linken Flügel des ANC zu besänftigen. Jetzt wird der Landbesitz von Ausländern (2 %) in die Diskussion gebracht.

Bei avaaz.org läuft eine Aktion gegen die horrend hohen Überweisungsgebühren von Western Union für Rücküberweisungen (bis 20 Prozent). Die Bemühungen der Weltbank haben scheinbar noch nicht viel gebracht.
Dazu passt: Nur noch 13 Prozent der Ärmsten weltweit leben in Ländern mit niedrigem Einkommen. Deshalb müsse sich die Armutsbekämpfung auf die Armen in Ländern mit mittlerem Einkommen konzentrieren, meint der broker online (engl.). Gefunden beim Global Policy Forum

Der Klimawandel wird die Menschheit - im günstigsten Falle - bis in's Jahr 3000 beschäftigen. Zu diesem Ergebnis kommen neue Computersimulationen (e!Science News, engl.).

Den Hinweis auf das Interview mit Jean Ziegler in der Zeit ist der MediaWatchBlog seinen LeserInnen schuldig - auch wenn die meisten es wahrscheinlich ohnehin schon gelesen haben. Sehr ermutigend und sehr lesenswert: "Ich bin ein völlig unmoralischer Mensch. Ein schlechtes Gewissen ist eine jämmerliche Sache. Man braucht ein klares Bewusstsein."


Einem Gastkommentar von Weltbank Chef Robert Zoellick über den erneuten Preissprung bei Nahrungsmitteln kritisieren die Baustellen der Globalisierung und From Poverty to Power (engl.).
Dani Rodrik stellt sieben Regeln für die Weltwirtschaft beim Project Syndicate vor (dt. Übersetzung).

Eine neue Studie belegt, dass die meisten Toten durch Erdbeben auf Korruption (beim Bau der später zerstörten Häuser) zurückzuführen sind (e!Science News).

Deutschland: Die gezielte Werbung der Bundeswehr bei Kindern kritisiert terre des hommes: "Kinder im Visier".

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