"Pakistan stares into a void", warnt die Asia Times. Es gebe weder einen längerfristigen Plan, den Flutopfern zu helfen, noch eine Vision für den Wiederaufbau. Doch auch der Blick des Westens geht ins Leere, wie eine ebenfalls in der AT veröffentlichte beißende Kritik an an der völlig unzureichenden Berichterstattung über die Katastrophe in den USA deutlich macht. "(...) the failure of our electronic media to inform the public about centrally important global developments is itself a security threat to the republic".
Diese Warnung gilt (wie G-News deutsch zeigt) wohl auch für Europa. Die Meldungen über den Drohnenkrieg (ebenfalls G-News dt.) sind wichtig. Doch sie bleiben zusammenhanglos. Statt zu fragen, wie eine friedliche Konfliktbewältigung ansetzen müsste und ob die humanitäre Hilfe dazu Chancen bietet, wird gedräut, dass "die Islamisten" von der Katastrophe "profitieren".
Zwei Splitter zur Illustration: "Kein Geld trotz Notlage". Die junge welt kritisiert, dass Pakistan erst die IWF-Auflagen erfüllen soll, bevor (bereits zugesicherte) Kredite ausgezahlt werden.
FAZ.net kriegt es sogar fertig von Pakistans gefährlichem Niedergang zu schwadronieren, ohne die Flut überhaupt noch zu erwähnen: "Unsere Freiheit wird erst recht in Pakistan verteidigt".
Ansonsten ist fast nur Selbstbespiegelung: Wer hilft wo mit wie viel (1), (2), (3), (4)? Das gilt übrigens auch für's Netz: Wer etwa "Pakistan flooding" bei wikimedia suchen lässt, stößt fast ausschließlich auf Fotos der US-Militärs. Kein Aas interessiert sich dafür, wie es den Menschen in dem südasiatischen Staat geht, was sie brauchen und wo es mangelt, wie die Ernte wohl ausfallen wird und welche Hilfen bis zum nächsten Monsun (und danach) nötig sein werden.
Es ist erschreckend, wie gut das Feindschema mittlerweile funktioniert. Verweigern wir (oder zumindest unsere privaten Medien) den Menschen in Pakistan doch das, was sonst jedem Straßenköter in Adalusien umstandslos zugestanden wird: Mitgefühl und vor allem das Bewusstsein, dass es sich um Mitgeschöpfe handelt, die durchaus auch zum Leiden befähigt sind und eventuell unserer Hilfe bedürfen.
Mittwoch, 15. September 2010
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Entwicklungspolitik Online meldet, dass das WFP seine Hilfe deutlich aufstocken muss. Jetzt beginne "der erste Wiederaufbau durch "Food for Work"- und "Cash for Work"-Programme, die dazu dienen, Lebensgrundlagen und zerstörte Ackerböden, Bewässerungssysteme und die landwirtschaftliche Infrastruktur wiederaufzubauen".
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