Einen guten Bericht vom Stand der Dinge beim Ausverkauf afrikanischer Nutzflächen bietet die Financial Times Deutschland in einem Dossier unter dem Titel "Brot für den Rest der Welt".
Wenn es um die Größe der in Graphik erwähnten Flächen geht, hilft es vielleicht, sich vorzustellen, dass 100 Hektar ein Quadratkilometer sind. Demnach hätte Uganda also bereits eine Fläche verkauft oder verpachtet, die die Größe des Stadtstaates Hamburg übersteigt. Riesig sind die Flächen, die die DR Kongo zur Verfügung stellt - zusammen genommen sind sie größer als die neuen Länder. Allerdings ist die Grafik mit heißer Nadel gestrickt: Die Bezeichnung des Landes Angola fehlt und Gambia kann nicht zwei Millionen Hektar an die Chinesen abgetreten haben: Das Land ist nur 1.129.500 Hektar groß.
Im Übrigen wird deutlich, dass auch der Westen mitmischt: Die USA sind im Sudan (!) eingestiegen, die Briten in Angola und Tansania, und Deutschland ist in Äthiopien mit von der Partie.
Der Standard aus Wien hat ein interessantes Interview mit Tariq Ali über die Situation im paschtunischen Pakistan veröffentlicht. Über das Flüchtlingselend in den NWFP berichtet Telepolis. Aljazeera dagegen zählt mittlerweile "mindestens" 1,3 Mio. IDPs, von denen 800.000 bei den UN registriert seien. Ein sehr aufschlussreicher Kommentar über die US-Politik in Pakistan aus indischer Sicht ist in der Times of India zu finden. Hier zeigt sich, wie tief das indische Misstrauen gegenüber Pakistan wirklich ist.
Es kann also nicht verwundern, dass Indien und Pakistan mit AWACS aufrüsten. Indien bezieht seine Ausrüstung aus Israel - das pakistanische System wird von den Chinesen geliefert.
Über den Hintergrund vom 160.000 Selbstmorden von indischen Bauern seit 1997 schreibt Vandana Shiva im Project Syndicate.
Der Versuch, Myanmar nach dem Zyklon Nargis zur Öffnung zu drängen, sei fehlgeschlagen, argumentiert die Asia Times. Statt dessen habe sich Junta noch mehr eingemauert.
Russland und Bangladesch beginnen mit zivil-nuklarer Kooperation.
Nachdem die ASEAN+3 Anfang Mai einen gemeinsamen Fonds für Devisenreserven aufgelegt hat, kommen ähnliche Nachrichten nun auch aus Lateinamerika: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Ekuador, Paraguay, Uruguay und Venezuela haben jetzt die Gründung der Banco del Sur (“Bank des Südens”) beschlossen, wie Rainer Falk in den Baustellen der Globalisierung berichtet.
Über Konflikte um die Öl- und Gasförderung in Peru berichtet die Nord-Süd-Seite im Neuen Deutschland.
Austeritätspolitik empfiehlt die Financial Times Jacob Zuma, da Südafrika in eine Rezession schliddere und öffentliche Mittel knapp seien. 27 Mitglieder seines Kabinetts - er selbst eingeschlossen - verfolgen neben ihren politischen Aufgaben - privatwirtschaftliche Interessen. Ein Beitrag (wie er ruhig häufiger auch in Deutschland erscheinen dürfte) des Mail & Guardian.
Wenn das stimmt, müssen sich die Züchter gentechnisch veränderter Nutzpflanzen warm anziehen: In Argentinien wird der Anbau von Monsanto Gen-Soja (wegen der größflächigen Anwendung von Roundup Ready) mit der zunehmenden Verbreitung des Dengue-Fiebers in Verbindung gebracht. Ein klasse Hintergrundbericht von Telepolis.
Sehr dürftig fiel das bundesrepublikanische Medienecho auf eine ILO-Studie zur Zwangsarbeit aus.
Freitag, 15. Mai 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen