Freitag, 27. Februar 2009

Der IWF weiß es scheint's einfach besser

IMF LogoIn Dani Rodriks Weblog findet sich eine aufschlussreiche Sammlung der aktuellen staatlichen Konjunkturprogramme weltweit. Neben den westlichen Industrieländern und Japan haben mittlerweile China, Brasilien, Argentinien, Mexiko, Südafrika, Indien, Indonesien, Vietnam und Ägypten derartige Programme aufgelegt. Weltweit haben sie derzeit einen Umfang von etwa 3.000 Milliarden US-Dollar - das entspricht etwa 5,5 Prozent des Welt-Sozialproduktes.

Die wichtigsten Ergebnisse der Autoren:
Stimulus packages, with a few exceptions, have mostly occurred in the developed world or in larger developing countries.
Every stimulus package identified is clearly expansionary, yet IMF packages are starkly contractionary and have a high degree of conditionality.
Daraus leiten die Autoren zwei weiterführende Fragen ab:
What about the poorer nations of the world?
Is the IMF prescribing the wrong policies?
Wenn man in den Datenüberblick schaut, fällt tatsächlich auf, dass alle Staaten versuchen, ihre Ökonomien mittels expansiver "keynesianischer" Politik wieder anzukurbeln. Nur dort, wo die neu aufgelegten Programme des Internationalen Währungsfonsds (IWF/IMF) laufen (derzeit Pakistan, Litauen und in der Ukraine) müssen die Zinsen erhöht, und die Staatsaugaben gesenkt werden.
Hier der Link zu der als Excel-Datei vorgelegten Untersuchung: "Gallagher, Kevin P., et al, Survey of Stimulus and IMF Rescue Plans During the Global Financial Crisis: I"

Diese Entwicklung ist besonders bedenklich, weil der IWF gerade beschlossen hat, seine Mittel für die Kreditvergabe von 250 auf 500 Milliarden US-Dollar aufzustocken. Der Löwenanteil der Mittel dafür kommt aus Japan, aber auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Unterstützung der Bundesrepublik signalisiert, sollt der IWF darum nachsuchen. Es steht also zu befürchten, dass noch eine ganze Reihe verzweifelte Regierungen ihre Bevölkerungen den Rosskuren des Fonds unterwerfen müssen. Und es wird gerade die ärmsten Länder treffen, die ihre Volkswirtschaften nicht aus eigener Kraft stützen können. Geht aber eine derartige Politik in einem Land wie Pakistan schief (hier der jüngste Bericht aus dem Economist), kann das äußerst unangenehme Folgen zeitigen.

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