Leider ging der Artikel so kurz vor den US-Wahlen wahrscheinlich ein wenig unter.
Das ist schade, denn so würden wir den Spiegel gerne öfter lesen.
Der Tonfall des Berichts ist kühl und der Sache angemessen (1,3 Millionen Euro seit 2000). Es wird genau zwischen den verschiedenen christlich geprägten Entwicklungsorganisationen “wie Miserior und Adveniat” und eben jener “Rhein-Donau-Stiftung” differenziert, die “vor allem für solche Projekte Bundesmittel beantragte, die den Einfluss des Geheimbundes in für ihn wichtigen Erdregionen voranbringen”.
Auch werden Ross und Reiter präzise im Getriebe des bundesrepublikanischen Politikbetriebs verortet:
Die Rhein-Donau-Stiftung hat in Berlin allerdings einen eifrigen Lobbyisten. Präsident des Vereins ist der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis (…). In seiner Fraktion ist er zuständig für Entwicklungsprojekte in Mittelamerika. Zugleich ist Geis Mitglied im Ausschuss für “Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung” (…). Auf seiner Bundestagswebseite steht bis heute nichts von seiner Funktion in der Rhein-Donau-Stiftung. “Aus Versehen”, sagt er.Aus Versehen - soso. Doch weiter mit dem Spiegel-Beitrag: Dieser schließt erfreulich konsequent mit dem Hinweis:
Dass Geis gleichzeitig im Ausschuss für Entwicklungszusammenarbeit sitzt und Präsident einer Stiftung ist, die gefördert wird. Für den Grünen [Omid Nouripour, Bundestagsabgeordneter] hat das “zumindest ein Gschmäckle”.Insgesamt keine große Sache aber professionell gemacht. Vielleicht fasst sich Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul ja ein Herz und nimmt sich der Sache an.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen