Montag, 20. April 2020

Fundstücke CCLXXXI

Ägypten: Nach jahrelangem Streit mit Äthiopien wegen eines Nilstaudamms geht Kairo jetzt in die Offensive. Neuerdings versucht Ägypten, die Wasserwirtschaft der Nilanrainerstaaten am Oberlauf der Lebensader zu unterstützen und so in Bahnen zu lenken, die seinen Interessen möglichst wenig schaden (MEMo).

Iran: Mit Stolz verweist Teheran auf die Leistungen Irans beim Aufbau einer Stromerzeugung aus erneuerbarer Energien - trotz der illegalen US-Sanktionen.

Malaysia: Seit Jahren schwelt ein riesiger Betrugsskandal in Malaysia, bei dem es um den malaysischen Staatsfonds 1MDB geht. Aufgedeckt hat dies ein Whistleblower, der nun in der Schweiz wegen Industriespionage angeklagt ist. Die WoZ hat die ganze Story.

Ukraine: Der Internationale Währungsfonds hat das Endspiel um die Privatisierung der riesigen ukrainischen Ackerflächen eingeleitet. Die Regierung peitscht die dafür nötigen Gesetze unter sehr dubiosen Umständen durch. Die Nachdenkseiten berichten.


Steuern: Ein spannendes Interview mit einem Piketty-Schüler zum Thema gesellschaftlicher Zusammenhalt und Besteuerung von Reichen und Superreichen bietet der Freitag.

"Isn't a Wealth Tax Common Sense?", fragt auch der Ökonom J. Bradford DeLong beim Project Syndicate. Schließlich sei die Idee aus technokratischer Perspektive makellos ("impeccable").

Vereinte Nationen: New York könnte künftig als UN-Standort an Bedeutung verlieren - jedenfalls wenn die USA mit ihrer Politik der Verweigerung von Visa für unliebsame oder vermeintlich feindliche PolitikerInnen und DiplomatInnen weitermachen (IPG).

Waffenhandel: Sicher hätten die USA gerne zwei Luftabwehrbatterien aus der israelischen "Iron Dome"-Produktion gekauft. Nun aber lässt man es bleiben, weil Israel nicht mit dem Quellcode für das Gerät rausrücken will (Mint-Press). Da werden die GIs (und die Bundeswehrsoldaten) im Irak wohl noch eine ganze Weile die Köpfe hinhalten müssen.

'schland: "Erntehelfer einfliegen, Geflüchtete abschieben - Deutsche Gründlichkeit in Zeiten von Corona". Die Frankfurter Rundschau bringt es auf den Punkt. Die ungezählten Meldungen "Ein großer Erfolg und ein Zeichen von Solidarität" (2) um die Aufnahmen von genau 47 oder sogar 53 (?!) unbegleiteten geflohenen Kindern machen das Ganze nur immer noch peinlicher.

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