Montag, 14. Oktober 2019

Warnen, fordern, dringen

Ok, es war Sonntag - aber muss so etwas wirklich sein?
Ja, wir haben es kapiert: Die CDU und die Bundeskanzlerin sind wichtig und der (neueste) türkische Überfall auf Syrien läuft... (Alle Sreenshots aus dem Newsfeed der Zeit.) Im Vergleich dazu war der US-Präsident heute (Sonntag, 13. Oktober 2019) mal wieder richtig witzig:
Wohin eigentlich sollen die Kurden sich denn zurückziehen? In die Wüste? Denn im in syrischen Kernland und im kurdischen Teil des Irak wohnen schon jede Menge Leute. Besser hätte Trump den Kurden deshalb geraten, sich jetzt an Damaskus und Moskau zu wenden. Aber auf den Trichter sind sie schon von selbst gekommen.

Aber Trump hat gute Gründe (hat tip Asia Times), der Türkei einen ruhigen Verlauf der heiklen militärischen Operation zu ermöglichen. MediaWatch glaubt auch nicht an ein hartes Sanktionsregime durch Washington, Brüssel oder einzelne europäische Staaten. Man möchte diesen unverzichtbaren NATO-Partner nicht noch mehr vergrätzen. (Und wer sind schon die Kurden. Sie werden jetzt das Schicksal der Palästinenser, Kashmiris und Rohingya teilen.) Es wird wohl bei einem zeitlich und auf einzelne Länder beschränktem Waffenembargo und Strafen gegen einzelne Personen, Firmen und/oder Institutionen bleiben.

Gleichwohl sichert sich Ankara so gut es geht gegen Konsequenzen möglicher Sanktionen ab. So wurde kürzlich der Handel zwischen der Türkei und Russland (immerhin 25 Mrd. US-Dollar) umgestellt, damit man künftig ohne das us-amerikanische SWIFT-System auskommen kann (Reuters). Hat tip M.K. Bhadrakumar, der wieder einmal zeigt, wie Berichterstattung über internationale Zusammenhänge tatsächlich aussehen könnte und sollte.

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