Donnerstag, 10. März 2016

Geburtswehen einer Mittelmacht

Während der türkische Premierminister Ahmet Davutoglu mehr oder weniger geduldig den Beitritt Ankaras in die EU vorantreibt, nimmt er gleichzeitig Tuchfühlung zu iranischen Präsidenten Hassan Rohani auf.

Dabei geht es nicht nur um wirtschaftliche Beziehungen, sondern auch um eine Art diplomatische Rochade in Form gegenseitiger Hilfestellungen: Die Türkei könnte im iranisch-saudischen Konflikt vermitteln, der Iran vielleicht etwas für die Entspannung zwischen der Türkei und Russland tun (Asia Times). Basis der Annäherung zwischen den beiden Ländern (mit den größten Armeen in der Region): In der Türkei hat man ganz offfensichtlich verstanden, dass Syrien als Staatsgebilde irgendwie erhalten bleiben muss, wenn ein kurdischer Staat verhindert werden soll.

P.S.: Bei fast allen deutschsprachigen Kolleginnen heißt Zensur jetzt "Zwangsverwaltung" oder "unter Aufsicht" stellen. Schämt Euch was. Denn das klingt wie eine Insolvenzerklärung der betroffenen Medien statt nach dem, was es ist: der innenpolitische Bankrott der regierenden islamistischen Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung, der außer Zwang und Gewalt, (2) offensichtlich nichts einfällt, um mit Opposition umzugehen.

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