Montag, 29. Juni 2015

Fundstücke CCIX

Ecuador will eine (nicht besonders hohe) Erbschaftssteuer einführen, die Einnahmen aber direkt umverteilen und nicht der Staatskasse zukommen lassen: "Putting Piketty Into Practice".

Honduras: Fünf deutschsprachige Blätter berichten laut G-News über die Massendemonstrationen gegen die Regierung in Honduras, 250 über eine U20-WM-Niederlage der honduranischen Junioren-Fußballmannschaft.

Mongolei. Die JIB-Collective hat eine interessante und klasse gemachte Reportage über den Uranabbau in dem zentralasiatischen Land abgeliefert. Hat tip Uwe aus Berlin.

Afghanistan: Telepolis führt uns noch ein Mal in aller gebotenen Deutlichkeit vor Augen, was es heißt, weit über 1000 Milliarden US-Dollar für einen (verlorenen) Krieg zu verschleudern. MediaWatch prognostiziert, dass dieser Einsatz trotzdem noch sehr lange dauern wird - auch für deutsche Soldaten. Von den Kosten werden wir bei gegebener Zeit auch wieder sprechen.

Jemen/Saudi-Arabien: Im den deutschen Medien wird die saudische Agression gegen die de-facto-Regierung des Jemen als ein "moderner" Krieg dargestellt, in dem saudische Kampfpiloten Stellungen der "Rebellen" beschießen. Tatsächlich haben die Auseinandersetzugen aber auch schon saudisches Staatsgebiet erreicht (Press TV). Auch an der Grenze zu Saudi-Arabien verzeichnen die "Rebellen" Geländegewinne (Reuters).

Somalia: Telepolis berichtet über die  Ökonomie der Holzkohleproduktion am Horn von Afrika. Auch MediaWatch hatte schon einmal auf das Problem hingewiesen.

Nigeria: Die Weltbank hat nichts unternommen, um die nigerianische Regierung daran zu hindern, KritikerInnen von Weltbankprojekten zu bedrohen und zu verhaften, zitiert der Vanguard Human Rights Watch.

Elfenbeinküste: Jungle World bringt eine gute Reportage über eine Einrichtung für psychisch Kranke: "Die Kettenmenschen von Bouaké".

Mali: Eine kritische Sichtweise auf das gerade geschlossene Friedensabkommen zwischen der Regierung und den ethnisch organisierten Gruppen im Norden Malis bietet Jungle World. Präziser - aber aus ähnlichen Gründen pessimistisch gestimmt - ist die Analyse von Africa Confidential.

Finnland: Die neue Mitte-Rechts-Regierung (unter Beteiligung der Rechtsausleger "Wahre Finnen")  kürzt die Mittel für die Entwicklungzusammenarbeit um satte 43 Prozent (EurAktiv). Es geht um etwa 375 Mio. Euro. Bisher hatte der entsprechende Etat zwar auch schon unter dem 0,7-Prozent-Ziel gelegen aber mit mit etwa 0,55 Prozent des BNE noch deutlich über den mageren 0,38 Prozent, die die Bundesrepublik derzeit gibt (respektive verleiht).

Deutschland: Mit Unternehmen zu reden, ist Silber, Kampagnen gegen sie zu starten, ist Gold? Das SÜDWIND Institut hat eine Studie (PDF) zu Unternehmensdialogen deutscher Nichtregierungsorganisationen herausgegeben. Was sind Erfolgsfaktoren für "Stakeholder-Dialoge" und wie können Erfolge gemessen werden? Was kann dazu führen, dass Gespräche vorzeitig abgebrochen werden? Welche Grenzen haben Unternehmensgespräche und welche Möglichkeiten bieten sie?

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