Montag, 22. Dezember 2014

Fundstücke CC

MediaWatch wünscht allen LeserInnen ein geruhsames Fest und einen guten Rutsch!

Und nun trotzdem die letzten Fundstücke für 2014:

Der informelle Sektor in Brasilien schrumpft. In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil der informellen Beschäftigung von 55 auf 40 Prozent gesunken. Ein Rückgang ist in allen Wirtschaftssektoren zu verzeichnen, meldet Brasil News. Auch dies ist sicher ein (weiterer) Verdienst der regierenden Arbeiterpartei PT.

Von den 5,4 Milliarden US-Dollar, die Palästina im Oktober 2014 für den Wiederaufbau zugesagt worden waren, wurden bisher noch keine zwei Prozent ausgezahlt. (Auch MediaWatch berichtete.) Die meisten Mittel in Höhe von bisher etwa 100 Mio. US-Dollar seien von den USA und der EU gekommen. Dies erbärmliche Ergebnis meldet Reuters unter Berufung auf die UN (hat tip Angry Arab).

Massengrab Mittelmeer: Allein in 2014 sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks an den südlichen Grenzen der EU 3.400 Menschen umgekommen (Telepolis).

Warum billiges Öl kein "Konjunkturprogramm" ist und wie ein Konjunkturprogramm tatsächlich beschaffen sein muss, diskutiert Heiner Flassbeck bei Telepolis. Eine wirklich gute Bierdeckelrechnung dazu hat Paul Krugman schon vor Jahren vorgelegt. Der Freitag diskutiert die Auswirkungen der sinkenden Preise für Iran, Nigeria, Russland, Saudi Arabien und Venezuela.

"Krieg ist Frieden" - George Orwell hat leider richtig gelegen: Nach der Verschärfung der Gangart gegenüber Russland ist nun auch mit einem wohl Jahrzehnte währenden Krieg im Mittleren Osten zu rechnen (German-Foreign-Policy.com). Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeyer warnt bereits (mal wieder).
Der Witz der Woche: Ein Blick in die Kochtöpfe des ISIS wirft DAWN. MediaWatch ist sicher, dass auch unsere Medien solchen Quatsch berichten würden, wenn nur die Speisen, um die es im Zweistromland geht, mehr deutschsprachigen LeserInnen bekannt wären....

Eurodad hat einen neuen Bericht erarbeitet, der die Finanzflüsse zwischen Industrie- und Entwicklungsländern aufschlüsselt (PDF). Wichtigste Schlussfolgerung: Für jeden Dollar, der in die Entwicklungsländer geht, kommen zwei wieder zurück. Und seit der Finanzkrise haben sich die Verluste der Entwicklungsländer verdoppelt. Wie sich die Verluste aufsummieren, zeigt die folgende Grafik (dunkelrot sind illegitime oder illegale Mittelabflüsse gekennzeichnet):

Deutschland: Dazu passt die Nachricht, dass ein Drittel der deutschen Entwicklungshilfe mittlerweile Darlehen sind (Euraktiv.de).

Telepolis hat ein ordentliches Interview über Möglichkeiten und Grenzen des öko-fairen Einkaufens im Angebot. In einem weiteren Beitrag geht es um die Frage, in wie weit KonsumentInnen Einfluss auf große Konzerne ausüben können.

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