Montag, 23. Januar 2012

Fundstücke CXXXI

Zehn Jahre Krieg des Westens in Afghanistan. Telepolis zieht in einem Mehrteiler die blutige Bilanz:
  1. Verletzte und Verlassene auf den Feldern Afghanistans
  2. Taktische Erfolge der Koalition, aber die Zivilbevölkerung leidet am meisten
  3. (Un-)sicherheitslage und Politik
  4. Die Innenfeinde Afghanistans: Kriminalität, Korruption und bittere Armut
  5. ....
Der vierte und der fünfte Teil stehen noch aus. Wer sich sonst noch zu diesem Jubiläum geäußert oder wenigstens Fotostrecken gebracht hat, zeigt ein Blick in die deutschen G-News.

Der Economist berichtet sich über den Boom, den der Abbau von Bodenschätzen in der Mongolei auslöst. Der MediaWatchBlog hatte im Sommer 2011 einen Eintrag zum Thema.

Die britische Telekomregulierungsbehörde Ofcom hat dem staatlichen Fernsehen des Iran, Press TV, die Lizenz entzogen. In deutscher Sprache gab es dazu nur Meldungen von euronews und Deutschlandradio. Deshalb hier ein Link zu G-News engl.

Ägyptens Revolution wird verkauft: Das Land am Nil bittet den IWF um einen Kredit von mindestens 3,2 Milliarden US-Dollar (Reuters). Die Muslimbrüderschaft bereitet sich auf eine führende Rolle in der nächsten Regierung vor (Reuters),

Libyen und die Praxis der responsibility to protect: “Waren 40.000 Tote die Beseitigung Gaddafis wert?”, fragt die Frankfurter Rundschau.

In Nordsomalia (Pundtland) beginnt die Suche nach Erdöl. Die BBC meint, man hoffe in der Gegend drei bis vier Milliarden Barrel zu finden. In anderen Gegenden des Landes (Garowe und Bosasso) ist die Piraterie wohl die wichtigste Einkommensquelle (East African). Schätzungen für 2009 gehen von Investitionen in Höhe von 20 Mio.US-Dollar aus. Zum Vergleich: Die öffentlichen Ausgaben Pundtlands lagen bei 17,6 Mio. Die Zahl der erfolgreichen Überfälle sei zwar auf fast die Hälfte (24) gesunken. Dafür würden höhere Lösegeldforderungen durchgesetzt.

Was macht eigentlich Charles Taylor? Aljazeera berichtet über "neue" Erkenntnisse über den Kriegsherren und ehemaligenPräsidenten Liberias, der wegen Kriegsverbrechen imNachbarland Sierra Leone in Den Haag angeklagt ist. Doch es ist eigentlich selbstverständlich, dass im Zuge eines solchen Prozesses auch Taylors Zusammenarbeit mir den USA zur Sprache kommt.

Die Finanzkrise bringt Portugiesen dazu, sich geschäftlich in Mosambik zu etablieren, meint der Guardian - übersetzt im Freitag. Das Ganze ist etwas übertrieben als Auswandererstory aufgemacht.

Afrika verliert Milliarden durch Steuerflucht. Diesmal berichtet Aljazeera. In dem Video heißt es: Money taken illegally from the developing world is worth 10 times annual global aid budgets (...). Tax evasions by multinational companies in Africa is so vast that (...) if the money were paid, most of the continent would be "developed" by now.

"Can a protracted slowdown be avoided?" fragt  UN-DESA und empfiehlt eine Ausweitung staatlicher Konjunkturprogramme, die international koordiniert werden sollten.

Der Frage, ob der Zugang zum Internet in den Rang eines Menschenrechts erhoben werden soll, geht die Süddeutsche nach. Das Argument, dass das Internet lediglich eine Technologie sei und deshalb kein Menschrecht sein könne, wirkt aber aufgesetzt. Denn es geht um Zugang zu Informationen, der vielleicht fast so wichtig werden könnte wie etwa der Zugang zu sanitären Anlagen.

Deutschland
sollte die Wirksamkeit internationaler Mechanismen durch eine zügige und wirkungsvolle Umsetzung unterstützen. Dazu zählt in erster Linie die Verschärfung des Straftatbestandes der Abgeordnetenbestechung. Sie ist Voraussetzung dafür, dass Deutschland endlich die UN-Konvention gegen Korruption (UNCAC) ratifizieren kann.
meint Transparency International in seinem Nationalen Integritätsbericht Deutschland.

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