Freitag, 13. Januar 2012

Fundstücke CXXX

ACHTUNG: Wer an einer Uni zu Konflikten und den damit zusammenhängenden Verbrechen forscht, muss - anders als JournalistInnen - den Strafverfolgungsbehörden gegebenenfalls die Identität seiner InformantInnen preisgeben. Darauf macht Chris Blattman aufmerksam.

Die Waldwirtschaft in Indien ist nicht so erfolgreich, wie es die Zentralregierung gerne hätte (Times of India). Zwischen 2007 und 2009 gingen 367 Quadratkilometer Waldfläche verloren. Das zeigt, dass die Bemühungen um die Wiederaufforstung unzureichend sind.

Über die schlechter werdende Menschenrechtslage in Aserbaidschan findet sich ein guter Artikel beim International Relations and Security Network (ISN) der ETH Zürich.

Ungemach für Chevron: Ein Gericht in Ecuador verurteilte den Ölkonzern zu 18 Milliarden US-Dollar Schadenersatz weil zwischen 1964 und 1990 fahrlässig mit giftigen Abfällen umgegangen worden ist (Telepolis). Der Rechtsstreit läuft seit 1993. Nähere Infos bietet das Business + Human Rights Ressource Centre.

Über die Frage, welche Konsequenzen ein Boykott der Ölexporte des Iran durch die EU haben könnte, beschäftigt sich Iranicum. Iran scheint um mögliche Folgen ziemlich unbesorgt zu sein und hat grad mit dem Nachbarn Saudi Arabien einen Vertrag ratifiziert, der die gemeinschaftliche Ausbeutung eines Öl- und Gasvorkommens im Persischen Golf regelt (Tehran Times).

Die Antwort der USA und Israels auf die jüngsten Manöver Irans? Beide Länder halten im Frühling die bisher größten Raketenabwehrübungen ab. Tausende US-Soldaten werden dafür nach Israel entsandt Jerusalem Post via whiteout press; hat tip Ina Zeuch. "The war dance is in full swing", meint die Asia Times.

Ina Zeuch hat noch ein Posting mit Grafittis aus dem Senegal in ihrem Blog eingestellt.

Der südafikanische Mail+Guardian über Sinn und Unsinn von Plastikverpackungen: "Drowning in a sea of waste".

Macht es Sinn, Geld direkt an die EmpfängerInnen in Entwicklungsländer zu überweisen, die es zum Beispiel über ihre Handys erhalten können? Die Vor- und Nachteile dieser Idee diskutiert Duncan Green. Es gibt eine NGO, die diese Idee aufgegriffen hat, Give Directly.

Eine Firma in den USA hat ihre Mikrowellenkanone mittlerweile zu Marktreife weiterentwickelt und auf einer Militätmesse in Indien präsentiert. Mit dem Gerät können großen Menschengruppen heftigste Schmerzen zugefügt werden - eine nicht letale Waffe zur Austandsbekämpfung also (Jakob Jung Blog; hat tip NDS). Der Kabarettist Georg Schramm beschäftigt sich übrigens schon seit längerem mit dem Thema.

Trotz Rekordernten in 2011 bleiben die Getreidespeicher ziemlich leer. Das macht die Preise weiterhin für Spekulation anfällig (Aljazeera).

Deutschland: Der Export von Kriegswaffen erhöhte sich 2010 gegenüber 2009 von 1,3 auf 2,4 Milliarden Euro und damit immerhin um rund 60 Prozent: "Bombige Geschäfte", Nachdenkseiten. (Nach der unmaßgeblichen Meinung der MediaWatchBlog-Redaktion ist dies allerdings eine Steigerung um 84 Prozent, da ja die 1,3 Mrd. und nicht die 2,4 Mrd. Euro als Basis zugrunde zu legen sind.)

"Niebels 'Ämterpatronage' erhitzt die Gemüter", meint das Handelsblatt. In der CDU meint man, "er versorge in seinem Ministerium gezielt Parteifreunde mit hohen Posten". Hat tip Niema Movassat. Von SPD, Grünen und NGOs kein Pieps?

Das BMZ erhöht seinen Beitrag für UN-Women 2012 auf 1,7 Mio. Euro. UN-Women ist die jüngste UN-Unterorganisation und besteht seit 2010.

Jetzt (wieder) beim Public Eye Award mitstimmen. Welches war 2011 das rücksichtsloseste Unternehmen? Nominiert sind diesmal Barclays, Freeport, Samsung, Syngenta, Tepco und Vale.

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