Freitag, 7. Januar 2011

Fundstücke C

In Pakistan sind - so befürchtet zumindest die US Regierung - "Tausende" unbewaffneter "Taliban" ermordet worden oder verschwunden (NYT). Betroffen sind zudem Separatisten in der Provinz Belutschistan. Spiegel online hat die Meldung fast vollständig übersetzt.
Die menschlichen Kosten des Krieges in Pakistan in 2010 untersucht auch Xinhua. Danach kamen 700 Menschen bei Selbstmordattentaten um's Leben - 2009 waren es über 3.000 gewesen. US-Drohnen sind 107 Mal eingesetzt worden und haben 860 Menschenleben gekostet gegenüber 53 Angriffen 2009, die 709 Opfer forderten.

Nach Unruhen in Tunesien folgen Straßenschlachten in Algerien (Aljazeera). Hier ging's um die miserable Wohnungssituation. Eine gute Besprechung des Films "Von Menschen und Göttern" in dem es um den Mord an sieben Trappistenmönschen in Algerien geht, findet sich bei Islam.de; Autor ist - uberraschend und erfreulich - Rupert Neudeck.

Die Revolutionsgarden im Iran behaupten, in letzter Zeit zwei US-Ausklärungsdrohnen abgeschossen zu haben (Dawn). Details gaben sie aber nicht bekannt. Auch einige deutschsprachige Medien haben die Nachricht aufgegriffen (G-News dt.).

Zu diesen fünf Meldungen passt: "Acknowledging political Islam" - ein Ex-CIA Mann als Stimme der politischen Vernunft bei Aljazeera. Den Link verdanke ich Ina.

Im Süden von Indien bringen sich Textilarbeiter zu Hunderten um (World Socialist Website). 50 Mio. inländische Fluggäste auf dem Subkontinent macht die junge welt für 2010 aus. "India's Elites in Crisis" sieht das Project Syndicate.

Vielleicht weil der Wiederaufbau für so erfolgreich gehalten wird, haben die USA Weihnachten wieder damit begonnen, Flüchtlinge aus Haiti in ihre Heimat abzuschieben (amerika21). Ein brasilianischer OAS-Diplomat ist da jedoch ganz anderer Ansicht (Upside Down World, engl.).

Die Konsequenzen für das Engagement Chinas falls der Sudan nach dem Referendum am 9. Januar geteilt wird, untersucht die Asia Times. 24.000 Chinesen leben und arbeiten im Sudan.
Einen ordentlichen Einblick in das chinesische Kalkül beim Kauf von Anleihen europäischer Schuldenstaaten findet sich bei Boerse.ARD.de. Schon heute ist China der größte Kreditgeber Spaniens und exportiert die meisten Waren (nein nicht in die USA) sondern in die EU.

Die BRIC sind jetzt BRICS, denn Südafrika wird bald offiziell in den Kreis der bedeutenden Schwellenländer aufgenommen.Die Asia Times ist der Ansicht, dass China und Russland der US-Politik in Afrika mehr entgegensetzen wollen.

Einige interessante Überlegungen zur Situation in der Elfenbeinküste finden sich bei Chris Blatman (engl.). Am wichtigsten ist sicher der Hinweis, dass auch die Wahlergebnisse im Norden massiv manipuliert worden sind. Wichtig sind aber auch die Überlegungen zur Lage etwaiger Flüchtlinge und der Hinweis, dass eine militärische Intervention vermutlich in einem Blutbad enden würde.

Energie: Dass sie mit ihrem Genörgle Russland energiepolitisch in die Arme Chinas getrieben haben, wird den Atlantikern in Europa noch leid tun. Ein weiterer Dominostein im "Great Game" ist zu Ungunsten des Westens gefallen (Spiegel Online, Xinhua).
Dagegen könnte sich Marokko zum Exporteur von Erdgas (aus unkonventionellen Schieferlagerstätten, shale gas) wandeln. TLAXCALA hat sich die Mühe gemacht einen Beitrag aus einer US-amerikansichen Wirtschaftszeitung zu übersetzen. H/t Net News Global.
China will im großen Stil in die Wiederaufarbeitung einsteigen (Xinhua). Man habe eine Technologie entwickelt, mittels derer die Energieausbeute aus Uran versechzigfacht werden könne, meldet die Nachrichtenagentur. Die deutsche Presse meckert.

Eine ebenso ungewöhnlich wie erfreulich kritische Betrachtung der "verschwenderischen und ineffizienten" Entwicklungshilfe durch "Militär und Privatfirmen", die "Leben gefährdet" bietet Foreign Affairs: "Development at Gunpoint".

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