Montag, 8. März 2010

Es werden noch Wetten angenommen

"Wie wird die schiitische Herrschaft im Irak aussehen?", fragt Telepolis am 8. März 2010, einen Tag nach den Parlamentswahlen. Auch der Rheinische Merkur hatte schon gewarnt: "Teheran sitzt am langen Hebel".

Noch grundsätzlichere Bedenken werden im AlterNet geäußert: "Will power sharing be possible?" fragen die KollegInnen dort.

Aber die meisten Medien reagieren nicht so skeptisch. Sie (Google News engl., dt.) feiern lieber die Tatsache, dass die Wahlen mit einer akzeptablen, über 60-prozentigen Beteiligung und trotz der vielen Toten erfolgreich durchgeführt werden konnte. Oft heißt es, dies sei ein Durchbruch für den bevorstehenden Abzug der US-Truppen aus dem Land.

Die US-Truppen sollen bis Ende 2011 abgezogen sein (FT, Gazette). Wenn der Plan eingehalten wird, entspricht er im Groben den Vereinbarungen von 2008 - obwohl die Wahlen um ein Vierteljahr verschoben wurden.

Doch ob der Abzug jedoch so vollständig sein wird, wie derzeit propagiert, steht noch in den Sternen. Denn zunächst einmal sind mit dem Abzug ausschließlich Kampftruppen gemeint. Berater und Ausbilder sollen sebstverständlich bleiben können. Doch auch Kampfverbände könnten bleiben - zumindest bis nach dem 1. September 2010. Dafür gibt es bereits Signale.
Der Autor, Thomas E. Ricks, ein angesehener US.Journalist und Spezialist für derartige Frage nimmt bereits Wetten entgegen:
Let's open the betting: How many U.S. military personnel will be in Iraq four years from today--that is, Feb. 25, 2014? The person who guesses closest gets a signed copy of any of my books. My guess: 28,895. Not "combat" troops, of course! Goodness no. Just "advisory" troops who carry M-16s and call in airstrikes and such.

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