"Eine Revolution verändert Afrika" meint Carla Bruni-Sarkozy über die Arbeit des Globalen Aids-Fonds im Freitag. Leider beweist sie im dem Beitrag nur ein sehr oberflächliches und technisches Verständnis von diesem Thema. Denn die Pandemie ist längst dabei, die Gesellschaften auf dem Kontinent mit ungemeiner Wucht in die Moderne der Geschlechterbeziehungen zu katapultieren.
Wer schon einmal beobachtet hat, mit welcher Aufmerksamkeit und Intensität besonders die Frauen in Afrika noch die kleinsten Regungen der Protagonistinnen in den billigen Telenovelas nachvollziehen, bekommt eine Ahnung davon, wie wichtig ihnen eine auf modernen Transaktionsmustern beruhende Beziehung ist: Gegenseitige Rücksichtnahme, Ehrlichkeit, Offenheit und gemeinsam Verantwortung übernehmen. Unreflektiertes Vertrauen in die überlieferten Machtverhältnisse und in die Männer - die jene ja repräsentieren und von ihnen profitieren - hat sich allzu oft als tödlich erwiesen. Allzu oft begünstigen die traditionellen Geschlechterrollen immer noch die Ausbreitung von HIV/Aids.
Auch die prüde öffentliche Moral wird schrittweise aufgeweicht. Wie viel Witz und Kreativität beim Umgang mit dem schwierigen Thema mittlerweile möglich sind, macht der unten eingebettete Werbeclip eines Kondomherstellers deutlich. Viel Spaß mit dieser Kurzgeschichte aus Nairobi.
Donnerstag, 9. Juli 2009
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