Montag, 9. Mai 2016

Fundstücke CCXXV

Lateinamerika/Drogen: Auch die International Crisis Group hat begriffen, dass die traditionelle militarisierte Drogenpolitik gescheitert ist. Vom Sondergipfel der UN-Generalversammlung habe man vor allem in den betroffenen Ländern Lateinamerikas Anstöße zu Verbesserungen erhofft - vergeblich.

Puerto Rico hat ein Schuldenmoratorium ausgerufen und will 442 Millionen US-Dollar vorerst nicht zurückzahlen (teleSUR). Damit muss die die Strategie der USA, das kleine Land als Gegenmodell zu Kuba aufzubauen, als gescheitert gelten.

China: Die New York Review of Books bietet einen sehr spannenden Artikel über Xi Jingping, den amtierenden Präsidenten Chinas. Darin wird unterstellt, dass Xi eine dritte Amtzeit anstrebt. Damit würde er die von Deng Xiaoping einführte Beschränkung auf zwei fünfjährige präsideale Amtszeiten in Folge außer Kraft setzen.

Nepal: Die Maoisten haben ihre Versprechungen nach ihrem Wahlsieg von 2008 nicht gehalten und die WählerInnen enttäuscht, meint Jungle World. Eine klassische, gut zu lesende Länderreportage.

Afghanistan wird in absehbarer Zeit nicht zur Ruhe kommen. Bestenfalls wird der Westen sein Engagement so weit aufrechterhalten, dass die Taliban nicht gewinnen.... (Asia Times)

Palästina: In Ramallah ist eine Statue von Nelson Mandela eingeweiht worden. MediaWatch findet, dass das
Geschenk der Stadt Johannesburg sehr gut passt und die BürgerInnen von Ramallah beim Kampf gegen Beset-
zung und Apartheid ermutigen könnte. Bild: Screenshot aus einem Beitrag des staatlichen südafrikanischen
Fernsehens SABC.
Elfenbeinküste: Die Vereinten Nationen heben die letzten Sanktionen auf und werden ihre Mission 2017 beenden (Jeune Afrique).

Burkina Faso hat die internationalen Haftbefehle gegen Blaise Compaoré, den ehemaligen Präsidenten des Landes und gegen Guillaume Soro, den ehemaligen Präsidenten der Nationalversammlung aufgehoben (Jeune Afrique).

Wirtschaft/Globalisierung: Dass unsere Servicehotlines - je nach Sprache - oft nach Indien oder Osteuropa durchstellen, wissen wir. Auch dass unsere Kreditkarten in Indien abgerechnet werden, ist bekannt. Nun hat die taz als erste berichtet, dass Menschen auf den Philippinen beschäftigt werden, um den Bildermüll zu zensieren, der in den sozialen Netzwerken abgeladen wird.
Da TTIP nur am Rande unseres Themenspektrums liegt, beschränken wir uns hier auf die Links von Greenpeace zu den Originaldokumenten (gezippt) und den Hintergrundinformationen mit der Möglichkeit eine Protestmail an Bundeskanzlerin Angela Merkel zu versenden.

Wirtschaft/Medien: Wie im Anzeigengeschäft die Grenzen zwischen redaktionellem und bezahltem Inhalt zunehmend verschwimmen, belegt die WoZ für den schweizerischen Printsektor. Hier gibt's interessante Infos zu neueren Trends wie dem "Native Advertising", dass bei wikipedia zurecht als "getarnte Werbung" bezeichnet wird.

Humanitärer Weltgipfel: Ärzte ohne Grenzen wird nicht am UN-Gipfel für humanitäre Hilfe teilnehmen, der am 23. und 24. Mai in Istanbul stattfindet (IRIN). Man habe keine Hoffnung, dass die Schwächen des humanitären Systems bearbeitet werden.

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