Donnerstag, 5. Mai 2016

Europa und die NATO sollen "mehr tun"

Während die USA und Russland versuchen, einen Kompromiss für Aleppo zu finden, nutzt die Türkei den fragilen Waffenstillstand in Syrien auf ihre Weise: Ankara hat nahe der türkischen Grenzstadt Kilis mit direktem militärischen Eingreifen im Nachbarland begonnen. Das meldete der Middle East Monitor unter Berufung auf türkische Quellen schon am 28 April. Das Magazin geht zudem davon aus, dass die Türkei bemüht ist, eine Pufferzone auf syrischer Seite zu errichten. Dafür soll zunächst ein 18 Kilometer langer und 8 Kilometer tiefer Streifen von Daesh-Kämpfern "gesäubert" werden.

Pikant: US-amerikanisches und deutsches Militär gewährt dem NATO-Partner dabei angeblich Luftunterstützung.


Ob die Pufferzone wirklich kommt, ist noch nicht klar, weil bestätigende Meldungen gänzlich fehlen. Aber dass Ankara mit diesem Schritt aktiv in die (zweite) Schlacht von Azaz eingreift (2), kann wohl kaum bestritten werden. Es steht aber zu befürchten, dass dieses Vorgehen der Forderung von US-Präsident Barack Obama entspricht, Europa und die NATO mögen doch bitte mehr in Syrien und dem Irak "tun".

Bei RT Deutsch finden sich bereits im Februar Hinweise darauf, dass Ankara an dieser Stelle eine Sicherheitszone wünscht. RT Deutsch geht in einer Analyse davon aus, dass die Türkei vor allem bestrebt ist, kurdische Stellungen an diesem strategisch wichtigen Punkt zu verhindern. Auch Mitte letzten Jahres war die Diskussion um eine Zone in der gleichen Grenzregion schon einmal geführt worden. Damals war aber noch von einem 100 x 65 Kilometer großen Streifen die Rede gewesen, und es sollte auch ein Flugverbot für Flugzeuge der syrischen Armee durchgesetzt werden (FR Online).

P.S.: Was Riad recht ist, ist London billig. Großbritannien zahlt - wie Saudi Arabien - die Propaganda syrischer Oppositionsgruppen (Telepolis).

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