Samstag, 8. November 2014

Fundstücke CXCVIII

Neoextractivismo total: In Brasilien liegen Gesetzesentwürfe auf dem Tisch, die 34.117 km2 Schutzgebiete und sogar 281.443 km2 für Indigene ausgewiesene Flächen zur Nutzung durch Bergbauunternehmen vorsehen (e!science). Zum Vergleich: Die Fläche Deutschlands ist etwa zwölf Prozent größer - sie beläuft sich auf 357.168 km2.

Eine Tochterfirma von Glencore hat zwei Lizenzen für die Erschließung von Erdölvorkommen vor der Küste der von Marokko annektierten Westsahara erworben. Die Konzessionen untergraben den UNO-Friedensprozess und verletzen Rechtsprinzipien, warnt die Erklärung von Bern.

Ob das immer noch alle so gut finden? Malala Yousafzai plant das Preisgeld des World's Children's Prize in Höhe von 50.000 US-Dollar für den Wiederaufbau von Schulen in Gaza zu spenden (G-News). Vielleicht hat sie ja auch noch eine ähnlich erfreulich Überraschung bei der Preisverleihung des Friedensnobelpreises parat.

Bleiben wir in der Levante, denn dort gibt's Ärger zwischen "Verbündeten": Die Regierungen von Zypern, Ägypten und Griechenland haben die Türkei aufgefordert die Exploration von Öl- und Gasfeldern vor Zypern zu stoppen (G-News engl.).

Die Internationalen (eigentlich der Entwicklung verpflichteten) Finanzinstitutionen unterstützen Unternehmen auf höchste fragwürdige Weise: Sie finanzieren deren Projekte auch dann, wenn diese über Offshore-Finanzplätze abgewickelt werden und die Transparenz darunter leidet. Ein Bericht von Eurodad (PDF) - hat tip Global Policy Forum.

Thorsten Pattberg geht in der Asia Times hart mit westlichen "China-Experten" ins Gericht. Deren Methoden scheinen die Grenzen wissenschaftlich und politisch motivierter Streitkultur leider deutlich zu überschreiten..... Sehr empfehlenswert.

Deutschland: Wo die Presse "Prügeltod" draufschreibt ist wahrscheinlich Mord drin (G-News dt.). Wenn Deutsche die Opfer sind, ist das Wording eindeutig.

Die Bundesregierung verweigert ihre Zustimmung zu einer UN-Resolution über Uranmunition (Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges und in sozialer Verantwortung e.V.; IPPNW). Hat tip Nachdenkseiten.

Einfach ein Muss zum 9. November (1989) ist diese großartige Aktion vom Zentrum für politische Schönheit: Das Gedenken an die Toten an der innerdeutschen Grenze nutzen KünstlerInnen und MigrantInnen gemeinsam, um an die Toten an den Außengrenzen der EU zu mahnen:

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