Donnerstag, 3. Mai 2012

Fundstücke CXLI

China hadert mit den Philippinen um ein Riff in der südchinesischen See und mit Japan um drei Inseln in der ostchinesischen See (nordöstlich von Taiwan). Beide Berichte kommen von der Asia Times.

In Malaysia haben 20.000 für faire Wahlen und eine Wahlrechtsreform demonstriert (dw). Ob es wie letztes Jahr wieder zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften kommt oder ob die Regierung die Menschen davon überzeugen kann, dass sie echte Reformen ansteuert, ist nach Meinung der Asia Times noch keineswegs ausgemacht.

Wieder Streit um einen Staudamm: Usbekistan protestiert gegen den Bau eines Wasserkraftwerks in Kirgisistan (Asia Times). Der Damm soll direkt stromaufwärts des bereits bestehenden Stausees bei Toktogul entstehen.

Aufgemerkt, diese Nachricht kommt aus einem OECD-Land: "Im Süden Mexikos droht schwere Ernährungskrise" meldet amerika21. Bis zu zwei Mio. Menschen könnten davon betroffen werden.

Venezula hat ein neues Arbeitsgesetz bekommen, das die Arbeitszeit reduziert, Leiharbeit verbietet (!) und den Mutterschutz verlängert (amerika21).

Die Lega Nord wäscht Schwarzgeld in Tansania (East African).

Einen seltenen Hintergrund über die Landfrage in Südafrika bringt Reuters.

Fünf Jahre nach der Entdeckung von Erdöl vor der Küste Ghanas zieht Foreign Policy in Focus kritisch Bilanz: "Only for the 1 Percent?".

Nach dem Anschlag von Boko Haram auf ein Verlagshaus in Abuja, der Hauptstadt Nigerias, drohen die militanten Islamisten mit weiteren gezielten Attacken auf lokale und internationale Medien (Reuters).

Die Süddeutsche hat den Mumm, festzuhalten, dass das Urteil gegen Charles Taylor nicht von einer einwandfreien Beweiskette gestützt wird: "Das Gericht sieht über die Zweifel hinweg." Auch der Freitag bleibt skeptisch: "Gerechtigkeit und Zweifel".

Ach, wenn deutsche PolitikerInnen doch nur halb so viel Engagement für 1.200 hungerstreikende Palästinenser aufbrächten, wie für Julia Timoschenko (G-news dt.). Die Nachdenkseiten erklären ziemlich schlüssig, warum das so ist.

Auch in wichtigen Entwicklungsländern setzen die Zentralbanken derzeit eine Politik des billigen Geldes. Darauf weit UN DESA in ihrem aktuellen Monthly Briefing on the World Economic Situation and Prospects hin.

Die Internationale Union für Telekommunikation (International Telecommunications Union, ITU), ist die UN’s Agentur für Informationstechnologie. Hier werden internationale Debatten über Sicherheit und Privatsphäre im Netz geführt. Laut Huffington Post gibt es in der ITU eine bedeutende Gruppe Länder, darunter viele undemokratische Staaten, die nach mehr Kontrolle über das Internet streben. Ihr Ziel sei "the creation of new international legal rules that would allow them to legitimately impose censorship and monitor users' online activities". Hat tip Global Policy Forum.

Ein Klasse Essay ist im Deutschlandfunk nachzuhören: "Wider die Horden Allahs – Karl Martell und seine Nachfolger". Es wird deutlich gemacht, wer wie - vor allem nach 9/11 - das Feindbild Islam gepflegt hat und noch heute pflegt.

Und noch eine Datenbank zu Land Grabbing. Aber die hat eine klasse Menuführung und man kann auch aggregierte Infos abrufen. Dazu passt, dass eine Untersuchung jetzt ergeben hat, dass die Politik der Weltbank Land Grabbing fördert (IPS via GPF).

Deutschland: Die Bundestagsverwaltung (dürfen die das?) hält ein missliebiges Gutachten zu den Konsequenzen von ACTA für Entwicklungsländer unter Verschluss. Die taz hat aufgepasst, und der hat tip geht an INKOTA.

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