Freitag, 16. März 2012

Fundstücke CXXXVII

Nepal wartet darauf, über eine neue Verfassung abstimmen zu können. Sorgen macht den Beteiligten, was geschieht, wenn bis Ende Mai kein neuer Vorschlag vorliegt und das Land ohne Verfassung ist. Zudem kommt der Friedensprozess und die Entwaffnung der maoistischen Kräfte und deren Integration in Armee und Polizei nur langsam voran (Asia Times).

Die Luftwaffe Afghanistans fungiert als fliegender Lastenesel für den Drogenhandel, schreibt Wired/Danger Room. Das treibe den dortigen Bürgerkrieg an: "The aerial trade in guns and drugs through the Afghan Air Force appears to be financing the rearmament of private militias hedging against the country’s implosion after the U.S. leaves."
In den nächsten Wochen wird sich entscheiden, wie die Niederlage am Hindukusch ausfällt: Haben die Besatzungsmächte noch die Kraft, ein, zwei Jahre vor Ort auszuharren und einen geordneten Rückzug zu organisieren oder werden die Stellungen fluchtartig aufgegeben? (G-News dt.)

Hier noch einmal zwei deutschsprachige Stimmen, die zu einer differenzierten Sicht des Konflikts in Syrien mahnen: Welt Online kritisiert die Aufständischen und ein Oberhaupt der syrischen Christen wirft Europa eine einseitige Sicht auf den Konflikt vor (Tagesspiegel).

"Top ten media failures in the Iran war debate", ist ein Beitrag bei Foreign Policy überschrieben. Lesenwert.

Bahrain kommt nicht zur Ruhe. Die hier verlinkte Website ist in arabischer Sprache, die Videos sind aber einen Blick wert.

Aufgrund verschiedener Ursachen (verspätete Meldung durch N'Djamena, langsame Reaktion der Hilfsorganisationen und geschlossene Grenzen nach Libyen und Nigeria) kommt die Nahrungsmittelhilfe im Tschad nicht an. IRIN mit Details.

In Burkina Faso ist es nach den Unruhen der letzten Monate dagegen wieder etwas ruhiger geworden (IRIN): "The government has adopted several measures to appease its critics, including upping civil servant salaries, intensifying the fight against corruption, and subsidizing food prices, but high prices continue to pose huge problems for the poor." Für den besseren Überblick hier auch ein Link zu einem IRIN-Beitrag über Burkina vom April letzten Jahres.

Ein ganz guter SPON-Artikel über den Prozess des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Thomas Lubanga, einen Milizenchef aus der DR Kongo. Er wurde schuldig gesprochen. Die Höhe der Strafe wird noch verkündet. Sein Verbündeter Bosco Ntaganda muss noch verhaftet werden, während zwei seiner ehemaligen Gegner, Germain Katanga und Mathieu Ngudjolo Chui, bereits in Den Haag vor Gericht stehen (Capital FM). Die FR nimmt in einem Kommentar Notiz. Der Tagesspiegel bringt ein Porträt. Welt Online sieht die Notwendigkeit des ICC bestätigt.

Belgien möchte den Senegal dazu zwingen, Hissene Habre, den Ex-Diktator des Tschad, auszuliefern. Dafür wird jetzt ein Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof angestrengt (G-News engl.). In seiner Heimat war Habre 2008 in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden.

Guinea werden im Rahmen der HIPC-Initiative Schulden erlassen (Reuters). Dazu passt: Erlassjahr.de und die Kindernothilfe haben grad einen neuen Schuldenreport fertig.

Ein Jahr Fukushima: Der Economist bietet eine gute Übersicht über die weltweite Atomstromproduktion. Nur den deutschen Atomausstieg scheint man in der Redaktion nicht  mibekommen zu haben....

Grain hat eine Liste mit 400 Land-Grabs kompiliert, in denen auch die Käufer verzeichnet sind. Hat tip Global Policy Forum.

Zwölf "Feinde des Internets" hat Reporter ohne Grenzen identifiziert: Bahrein, Belarus, China, Kuba, Iran, Myanmar, Nordkorea, Saudi Arabien, Syrien, Turkmenistan, Usbekistan und Vietnam. 14 weitere Staaten, darunter auch Australien, Frankreich und Südkorea stehen bei RoG "unter Beobachtung" (Entwicklungspolitik Online).


Deutschland: "Bayer muss Zwangslizensierung hinnehmen", meldet Telepolis. Das indische Patentamt hat entschieden, dass der Konzern eine indische Firma, die ein Krebsmedikament für einen Bruchteil des Bayer-Preises anbietet, nicht an der Produktion hindern darf. Die Behandlingskosten für Krebs sinken dadurch von 4200.- Euro auf 130 Euro im Monat!

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