Sonntag, 11. März 2012

Fundstücke CXXXVI

Bangladesch: Dem Versuch der Awami-League Regierung in Dhaka, wichtige Oppositionspoliker mittels einer Anklage wegen Kriegsverbrechen während des Unabhängigkeitskrieges 1971 kaltzustellen, widmet sich das International Relations and Security Network. Schwerpunkt des Beitrags ist die nach Meinung der Schweizer unwürdige Rolle der dortigen Medien in diesem Zusammenhang.

Der Freitag hat vom Guardian eine skeptische Reportage über den Wahlkampf von Mayawati Kumari, der Regierungschefin von Uttar Pradesh übernommen, einem der größten Bundesstaaten Indiens. Sie hat die Wahl auch verloren (ToI). Rechtzeitig zum Weltfrauentag bietet das Neue Deutschland eine Reportage über Erfolge mit der Frauenquote im Bundesstaat Bengalen.

China baut seine Bestände an US-amerikansichen Staatsanleihen ab. Dieser Trend besteht schon seit fünf Monaten. Im Dez. 2011 belief sich deren Bestand auf knapp 1152 Milliarden US-Dollar. China Daily wertet dies als Zeichen für eine weitere Diversifizierung der chinesischen Investments. Der bisherige Höchststand war mit fast 1315 Mrd. US-Dollar im Juli 2011 erreicht worden.
Chinesische Behörden versuchen mittels künstlichem Regen eine Dürre in der Provinz Yunnan zu lindern (Xinhua mit Fotostrecke).
Zudem ändert Peking die Passgesetzgebung und ermöglicht sen vielen Millionen Wanderarbeitern so mehr Freizügigkeit und soziale Sicherheit (telepolis).

Rechtzeitig während des militärischen Abzugs aus Afghanistan sichern sich die großen Mächte (China, USA, Indien) Schürfrechte in dem seit Jahrzehnten von Krieg verwüsteten Land. Foreign Affairs hält Rezepte bereit, "How Afghanistan can escape the resource curse". MediaWatch meint, dass die Regierung in Kabul viel zu schwach ist, um dies zu leisten. Wahrscheinlich wird die afghanische Regierung nicht einmal in der Lage sein, die Investitionen zu schützen, und die Firmen werden Warlords bezahlen müssen.

Die Region Bengasi erklärt ihre Automie (G-News dt.). In Tripolis wird dagegen demonstriert. Das könnte einen Bürgerkrieg nach sich ziehen, oder das Ende Libyens bedeuten oder beides. Vielleicht werden die imperialen Pläne Großbritanniens, was nach dem Zweiten Weltkrieg mit den ehemaligen italienischen Kolonien zu geschehen habe, auf diesem Umweg doch noch Wirklichkeit. Dem Westen wird es Recht sein - divide et impera. Auch Ägypten wird mächtiger werden.

Reuters befürchtet, dass das neue Landgesetz der DR Kongo Investoren verschrecken könnte. Vorgesehen ist eine Mehrheitsbeteiligung von kongolesischen BürgerInnen an Farmen in dem zentralafrikanischen Land.

Der Klimawandel und seine Folgen: Der Präsident von Kiribati muss wegen des steigenden Meeresspiegels mit anderen Ländern um Landkauf verhandeln, um die 100.000 Menschen des Südsee-Inselreiches umzusiedeln (Telepolis).

"Haben Unternehmen die großen Naturschutzorganisationen gekapert?", fragt die Initiative Pro Regenwald. Hinter dem Link verbirgt sich die deutsche Übersetzung eines lesenswertenTextes aus independentscience.org, dessen Autor der Frage auch in Bezug auf eine Reihe von Zertifizierungsorganisationen nachgeht.

Mit der Frage "How to leave Guantanamo"  beschäftigt sich die Future of Freedom Foundation. Eine deutsche Übersetzung des Beitrags findet sich bei Antikrieg.com.
Ein Essay über die Rolle von Psychologen  bei der Weiterentwicklung von Foltermethoden bietet Foreign Policy in Focus.

Open Democracy schildert am Beispiel des Schicksal von Journalisten in Homs, wie ungenau Menschen in den sozialen Medien mit Informationen umgehen und wie gefährlich es ist, Infos von dort ungeprüft zu übernehmen.

Deutschland: "Waffenhändler in Uniform" macht die Zeit aus: "Die Bundeswehr verkauft ausgemusterte Rüstungsgüter ins Ausland. Nicht alle Kunden sind unbedenklich."
Immer mehr Bundeswehr-Offiziere verweigern den Kriesdienst (dpa/SZ). 2006 waren es 15, 2011 bereits 181.
Hierzulande gibt es immer mehr Militärforschung (und auch mehr Widerstand dagegen). Telepolis bringt ein interessantes Interview zu dem Thema.

In der National Academy of Performing Arts in Karachi, Pakistan wird von den StudentInnen derzeit das Stück "Kafka" gegeben. Geschrieben hat es Farhan Jamalvi und Regie führt Uzma Sabeen. Dawn hat eine gut kommentierte Fotoserie aufgelegt, aber das Goethe-Institut Karachi scheint jedoch völlig ahnungslos zu sein.

Der Bonner Generalanzeiger hat einen interessanten Hintergrund mit bisher vernachlässigten Aspekten über die Personalpolitik von Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel im Angebot. Hat Tip Nachdenkseiten.

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