Donnerstag, 29. September 2011

Fundstücke CXXVIII

In Kambodscha wird ein geplantes Gesetz zur Regulierung der NRO wohl vor allem dazu dienen, eine wichtige Qelle der Kritik gegen Korruption und Menschenrechtsverletzungen auszutrocknen, meint die Asia Times.

Hoffnung auf eine neue hybride Hochertrags-Reissorte aus China macht Xinhua.
Der Dalai Lama macht sich Sorgen um seine Wiedergeburt. Xinhua erklärt, warum. Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur macht darauf aufmerksam, dass "seit 1653" kein Dalai Lama "ohne die Zustimmung der chinesischen Zentralregierung" bestimmt worden sei.

Ja, das auf dem Bild ist ein Stau - aber es ist auch eine Demo. So demonstrieren die Menschen in Bahrain neuerdings. Denn schon lange ist klar, dass sämtliche herkömmlichen Demonstrationen mit allen Methoden niedergeschlagen werden, die die moderne Aufstandsbekämpfung zu bieten hat.
Hat tip Chris Blatman.
13 Ärzte und Pfleger, die (ihrem hippokratischen Eid entsprechend) verletzte Demonstranten behandelt haben wurden zu 15-jährigen Haftstrafen verurteilt (Aljazeera). Sieben weitere bekamen fünf bis zehn Jahre Knast für ihre Hilfsbereitschaft.

Der Irak hat die erste Tranche von insgesamt drei Mrd. US-Dollar nach Washingtin überwiesen. Was das zerüttete Land dafür bekommt? F16 Kampfbomber. Al Jazeera hat die Story, und der Hinweis kam vom Netzwerk Friedensinitiative.

Ghana will die Hexen-"Camps" abschaffen. Das betrifft etwa 1000 Frauen und 700 Kinder, die in sechs dorfähnlichen Gemeinschaften leben müssen - keineswegs freiwillig. Quellen: CSM, Ghana News Agency. Daily Beast bietet eine kurze Fotoserie.

Sambia: Oppositionsführer Michael "Königskobra" Sata hat die Präsidentschaftswahlen gewonnen. Den Spitznamen trägt Sata wegen seiner gefürchtet scharfen Zunge. Die Wahlen waren von Tumulten begleitet gewesen, und die Bekanntgabe der Ergebnisse sehr zögerlich verlaufen. Trotzdem ist dies ein weiterer Schritt zu demokratischer Normalität in Afrika.

Zu einer Farce dürften dagegen die Wahlen in Kamerun am 9. Oktober geraten. Der amtierende Präsident Paul Biya regiert seit 1982. Er hat die Verfassung ändern lassen, um ein drittes Mal als Präsidentschaftskandidat antreten zu können. Auch die Wahlkommission ist nicht unabhängig.

Es gibt eine neue, interessante Südwind-Studie: Arbeitsmigration westafrikanischer Frauen. Die Studie konzentriert sich auf die Arbeitsmigration von Ghanaerinnen, die nach Marokko und auch in die EU ziehen, und fragt nach den sozialen, ökonomischen und rechtlichen Verhältnissen, in denen Migrantinnen in den Zielländern leben.

Argentinien ist der Bank des Südens beigetreten (amerika21).

Der Krieg der Zukunft ist ein Krieg der Roboter. Das hat jetzt auch die New York Review of Books gemerkt.

In zwei jeweils 25-minütigen Videobeiträgen greift Aljazeera Kinderhandel in Nepal und Kindermorde im Zusammenhang mit Hexerei in Benin auf.

Der MediaWatch-Beitrag zu 911: 54 Marienstraße in Hamburg Harburg. Wem ist bekannt, dass Said Bahaji, einer der Täter von 911, nicht nur immer noch lebt, sondern auch immer noch nicht gefasst ist - während die halbe Al-Kaida-Führung schon längst ausgewechselt werden musste. Die Asia Times hat die Story.

Eine schrittweise Verbesserung der EZ weltweit macht die Studie "Real Aid: Ending Aid Dependency" aus. Die Abhängigkeit der ärmsten Länder von den Hilfsgeldern sinke langsam und die Qualität der Hilfe steige (ebenfalls recht langsam. nur 54 Prozent aller EZ-Mittel werden von dern Autoren der Studie als "wirkliche Hilfe" angerechnet. Hat tip "From Pverty to Power", wo auch eine gute Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse zu finden ist.

"The Global Partnership for Development: Time to Deliver", fordern die Vereintena Nationen dagegen in ihrem MDG Gap Task Force Report 2011. Dem kann man sich nur anschließen. Es sind noch vier Jahre bis die Millennium-Entwicklungsziele umgesetzt sein sollen, aber in manchen Bereichen (Müttersterblichkeit) wurden in den letzten zehn Jahren kaum Fortschritte erzielt.

Deutschland: Es freut, zu sehen, wie Expertise, die in der Lobbyarbeit für die Ärmsten der Welt nun hilft, die Politik zu durchleuchten, die uns selbst ganz unmittelbar betrifft. Und es freut, zu merken, dass viele NRO-KollegInnen nicht mit doppelten Standards arbeiten. Ein Beispiel ist folgender Blogeintrag der Erlassjahrkampagne zu einer (möglichen) Insolvenz Griechenlands: "Ackermanns Schwarzer Peter liegt schon längst in Berlin".

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