Mittwoch, 1. Juni 2011

Fundstücke CXVI

WITZAN doch leider kein Witz. Folgende Meldung schaffte es bei Next bis fast ganz nach oben auf die Website (siehe nebenstehenden Screenshot): "The Witches and Wizards Association of Nigeria (WITZAN), has deployed 500 witches to Abuja and other parts of Nigeria to prevent any tragic occurrence and ensure peaceful inauguration on May 29."
Der österreichische Standard hat ein Interview mit Esther Foluke Ogunfowora vom Nigeria Labour Congress (NLC) gemacht: "Schlechte Demokratie besser als Militärdiktatur".
Der österreichische Standard hat ein Interview mit Esther Foluke Ogunfowora vom Nigeria Labour Congress (NLC) gemacht: "Schlechte Demokratie besser als Militärdiktatur".

Alassane Ouattara, der Präsident der Elfenbeinküste, will Guillaume Soro, seinen Militärchef, zum Premierminister machen. MediaWatch meint, dass eine inklusive Regierung, die auch die Interessen der Wahlverlierer berücksicht, anders aussieht. Amnesty International hat nun einen Bericht veröffentlicht, demzufolge Kriegsverbrechen auf beiden Seiten (Reuters) begangen worden sind.

Uganda ist ein Staat im Belagerungszustand, meint der East African und fragt: "How long before tanks come out?"

In Ägypten werden jetzt die Weichen gestellt: Abdel-Moneim Abul-Fotouh Mitglied der Muslimbrüderschaft hat angekündigt als Präsident kandidieren zu wollen. Doch noch sind die karten nicht verteilt, denn es wird noch am neuen Wahlgesetz gefeilt. Wichtigster Diskussionspunkt: Direkt- oder Verhältniswahlrecht oder eine Kombination daraus (beide Meldungen Al Ahram weekly). Die schweizerische WoZ hat sich in Kairo umgesehen: "Hundert Tage nachdem die Zukunft begann".

Online Gaming als Zwangsarbeit in Gefängnissen in China. Man fasst es nicht, und doch ist alles sehr logisch. Der Freitag berichtet.

Entgangen zu sein scheint den deutschsprachigen Medien die Charmeoffensive von Manmohan Singh, dem Premierminister Indiens, in Afrika (G-News dt. und Neues Deutschland).

Die weltweiten Waldverluste beziffert der Economist in einer dieser gut gemachten Grafiken. Danach sieht es in Brasilien weiterhin mau aus, während in China und Indien (allerdings bei kleineren Beständen) zügig aufgeforstet wird.

US-Behörden wollen trockentoleranten Gen-Mais zulassen. Das meldet transGEN und schreibt weiter: "Seine Fähigkeit, Dürreperioden ohne große Ernteverluste zu überstehen, verdankt er einem neu eingeführten Gen. Es wurde in Bakterien (Bacillus subtilis) gefunden und sorgt für die Bildung des "Kälte-Schock-Proteins B" (cspB, Cold shock protein B), das in Stresssituationen wie Wassermangel dazu beiträgt, wichtige Zellfunktionen aufrechtzuerhalten."

Aljazeera mit einer weitere stilbildenden Reportage - diesmal über afrikanische MigrantInnen in Lagos (25 Min.). Hingehen, Kamera anschmeißen und den Menschen in ihrer Umgebung zuhören: In der Lagune, auf der Straße, der Mülldeponie oder in den Ruinen ihrer grad zerstörten Behausungen. Keine erklärende Stimme aus dem Off. Und ja; wenn niemand spricht, darf man ruhig Musik unter die vorüberziehenden Bilder legen.

Vielleicht mögen einige das nicht gerne hören, aber Seifenopern und Telenovelas können auch Gutes bewirken (Economist; h/t Duncan Green).

Deutschland: Eine Zivilklausel für Universitäten mittels der man militärische Forschung eindämmen kann, schlägt Ossietzky für die deutschen Hochschulen vor. Auch die junge Welt hat das Thema aufgegriffen; hat tip an Uwe aus Hannover.

"Das Verbot der islamischen Hilfsorganisation IHH durch das Bundesinnenministerium hat voraussichtlich keinen Bestand", meldet Süddeutsche.de. Wer sehen will, wie Politik mit Schlagzeilen gemacht wird, sollte sich die Google-Newssammlung zu dieser Meldung genauer angucken. Den Vogel schießt das Handelsblatt ab: "Hamas-Spendenverein soll Finanzen offenlegen". Und Greenpeace exakt auf Bild-Niveau. So etwas passiert, wenn man Agenturmeldungen unbedacht übernimmt.

Wenn es mein Zuhause wäre: Auf dieser Website kann man sein Heimatland mit einem Klick mit fast allen Staaten und Territorien auf der Welt vergleichen. Mit ausgezeichneter Kartenfunktion (die Flächenverzerrung der Mercator-Projektion ausgleicht) und wichtigen sozialen Daten, grundlegenden Länderinfos und Literaturvorschlägen.. "If it were my home" - leider nur in englischer Sprache. Hat tip geht an Karsten aus Hamburg.

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