Mittwoch, 4. August 2010

Fundstücke LXXX

Immer noch keine funktionierende Regierung im Irak: "Iraq-Impasse", eine umfassnede Situationsbeschreibung in der New York Review of Books.
Wegen Tötung von zwei Journalisten in Bagdad sucht der Nationale Gerichtshof in Madrid jetzt drei US-Soldaten per internationalem Haftbefehl. Gefunden bei telepolis, und ansonsten gab's - wie zu erwarten - nur ein überaus dürres Medienecho (G-News, dt.).
Das US-Verteidigungsministerium kann den Verbleib von 8,7 Milliarden US-Dollar nicht (oder nicht korrekt) belegen. Die Mittel waren laut Aljazeera für den Wiederaufbau im Irak eingestellt.

Für den Libanon sieht die ägyptische Zeitung "Risks of eskalation". Als Ursachen nennt sie (neben dem Streit um die Hariri-Kommission):
(...) skirmishes with the United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) in the south,
escalating rhetoric with Israel over oil and gas exploration,
the renewal of debate over Palestinian civil rights in Lebanon,
(...)
Als Fabrikationen des algerischen Geheimdienstes "mit Unterstützung und Komplizenschaft der USA" stellt ein Londoner Professor bei Aljazeera "Al-Qaeda in the Sahel" dar.

Seit Generationen lebt der Stamm der Kondh im Niyamgiri-Gebirge, Orissa, Indien. Jetzt muss er mit einem Bergbau-Konzern um sein Land ringen. Eine Reportage aus dem Freitag.

Zunehmenden Hunger in Bangladesch konstatiert die Junge Welt.

Nicht nur in China, auch in Pakistan gefährden die Wassermassen Staudämme. Dawn berichtet.

Die ägyptische Diplomatie rechnet fest mit einer Sezession des Sudan, fürchtet Gewalt und Instabilität und stellt sich bereits auf Schadensbegrenzung ein: "Damage control"; ebenfalls Al Ahram weekly.

Aljazeera widmet sich der Situation im Niger (1), (2), wo es zwar endlich zu regnen scheint, dies aber erst einmal auch nicht weiter hilft.

In Südafrika gibt es offensichtlich Bestrebungen, die Pressefreiheit einzuschränken. Die Stichworte heißen "Protection of Information Bill" und "Media Tribunal". Der Mail + Guardian bietet eine Artikelsammlung. Hat tip geht an Zapiro.

Ein interessanter Artikel in WIRED darüber, wie sich die US-Regierung künftig die Hilfe Googles ("Do no evil") bei der Aufstandsbekämpfung vorstellt. Hat tip geht an Klaus.
Vier Prozent des Energieverbrauches der USA landet in Form von Lebensmitteln auf dem Müll. Das ist mehr Energie als aus allen US-Ölvorkommen vor den Küsten zu holen ist. New Scientist.

Deutschland:
Die Leistungen des Asylbewerberleistungsgesetzes sind nach Auffassung des Landessozialgerichtes NRW verfassungswidrig. Hat tip Nachdenkseiten.

Die Berliner Charité will Klauseln in Forschungsverträge mit Pharmaunternehmen einziehen, die es ermöglichen sollen, später Einfluss auf die Vermarktung der entstandenen Medikamente zu nehmen und diese - etwa in Entwicklungsländern - nötigenfalls billiger zu verkaufen. Der Freitag hat mehr dazu.

Allein auf weiter Medienflur steht Entwicklungspolitik Online - diesmal mit der Meldung zu einer Studie von Urgewald zu Hermes-Kreditbürgschaften und Korruption. Titel "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß". Inhalt: Zum Beispiel Hermes-besicherte Projekte, die durch Bestechung zustande kamen.

Dazu passt der Titel des somalischen Rappers  K'Naan ("Waving Flag", die WM-Hymne), "What's Hardcore?". Enjoy.

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