Donnerstag, 18. März 2010

Fundstücke LXI

Die Verstädterung Chinas kommentiert die FT: "Mismanaging China's rural exodus".
Streit um die Wasser des Mekong gibt es laut Asia Times zwischen China und den flussabwärts gelegenen Anrainerstaaten Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam.

12 "Feinde des Internets" macht Reporter ohne Grenzen aus: In Ägypten, Birma, China, Iran, Kuba, Nordkorea, Saudi-Arabien, Syrien, Tunesien, Turkmenistan, Usbekistan und Vietnam werden kritische UserInnen systematisch verfolgt. "Unter Beobachtung" stehen weitere 11 Staaten, darunter Australien, Russland und die Türkei. Die wichtigsten Details gibt's bei Entwicklungspolitik online. Wer sonst noch berichtet hat, weiß G-News.
Dazu passt: "Die Geheimpolitzei und ich" - ein aufschlussreicher und differenzierter taz-Debattenbeitrag über die Unterdrückung der Meinungsfreiheit in China. Mutig ist der Text auch; er stammt von einem in Peking lebenden Kollegen.

Afghanistans Wall Street (in Kabul) heißt Basar Sarai Schahsada, informiert die FTD. Dass sich die Geldwechsler dort aber von Drogengeldern fernhalten "trotz aller Drohungen der Mafia", fällt schwer zu glauben....

Eine wichtige Kritik des taz-Artikels "Forbes-Liste der Reichsten: Selfmademen aus dem Süden" findet sich in den Nachdenkseiten. Konkret geht es um die unrühmliche Rolle, die Carlos Slim Helú in seiner Heimat Mexiko spielt.

Oppositionspolitker im Sudan haben den Aufschub der für Mitte April angesetzen Wahlen gefordert. Die junge welt sieht den Südsudan vor der wohl im nächsten Jahr fälligen Sezession ins Chaos versinken.

In Somalia wird eine neue miltärische Offensive vorbereitet. Aljazeera hat im Schnitt mehr und bessere Informationen zu dem Land als jedes westliche Mainstream-Medium.

Von Manipulationsvorwürfen wird die Parlamentswahl in Kolumbien überschattet. Telepolis hat die Details. Durch Google-News wird deutlich, dass die meisten deutschsprachigen Medien diese Nachricht aber für nebensächlich halten und lieber Uribes Wahlsieg feiern. Dass nur wenige KolumbianerInnen überhaupt an die Urnen gegangen sind, berichtet amerka21.

"Afrikaner zetteln Revolte in der OPEC an", meldet FTD. Nigeria und Angola wollen höhere Förderquoten.

Auf den Spuren von attac wähnt das Neue Deustchland das Europaparlament. Die Abgeordneten in Straßburg haben EU-Kommission aufgefordert, die Einführung von Steuern auf Finanzgeschäfte zu prüfen.

Duncan Green greift eine Weltbankstudie über den Zusammenhang zwischen Finanzkrisen und Entwicklungshilfe auf. Danach steigt die ODA kurz nach Krisen in der Regel zunächst sogar an um erst etwa zehn Jahre später in den Keller zu gehen.
Der Pariser Klub erlässt Afghanistan Schulden von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Bereits Ende Januar hatten IWF und Weltbank schon 1,2 Mrd. erlassen.
Dazu passt die Grafik unten: Wo die Entwicklungshilfe der USA hingeht. Hat tip geht an Chris Blattman (und kriegt Pakistan eigentlich nur noch Militärhilfe?)

Ein Kriegsschreiber bei der FT plädiert dafür, den Teufel mit dem Beezlebub auszutreiben: "Don’t be so sure invading Iraq was immoral. Did the war stop or prevent a sufficiently great evil?", wird dort gefragt als sei die "Verhinderung" des "Bösen" schon irgendwie Grund genug zum Krieg. Dazu passt die Meldung des SIPRI, dass die Waffengeschäfte excellent gehen (Google-News dt.).

Über die politische Ökonomie des legalen und illegalen Handels mit Elfenbein macht sich der New Scientist Gedanken.

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