Mittwoch, 1. April 2009

Massengrab Mittelmeer

lautet der erfreulich deutliche Titel eines FR Artikels zu den Hintergründen des jüngsten Kenterns von Flüchtlingsbooten vor der libyschen Küste mit Ziel Europa. Dabei sind mindestens 300 vielleicht aber sogar 600 Menschen ertrunken. Die Schlagzeile ist also keineswegs übertrieben, was auch der Blick auf den (inoffiziellen) bodycount von Fortress Europe belegt:
(...) seit 1988 [sind] mindestens 13,747 Personen entlang der europäischen Grenzen gestorben. Davon sind 5,444 im Meer verschollen. 9,801 Migranten sind im Mittelmeer, sowie im Atlantischen Ozean, unterwegs nach Spanien gestorben und 1,677 haben ihr Leben beim Versuch die Sahara zu durchqueren, um nach Europa zu gelangen, verloren
Die Kommentare zu dem Geschehen sind teilweise lesenswert - wie etwa der oben angesprochene FR-Beitrag oder taz-Kommentar von Marc Engelhardt. Die meisten werten es als Naturererignis und geben einem zu der Zeit wütenden Sturm die Schuld an dem Schrecken. Alle lassen jedoch den systematischen Charakter der menschenverachtenden und menschen- sowie völkerrechtswidigen EU-Migrationspolitk außer Acht.

Wer solche Infomationen sucht, bleibt auf pro asyl angewiesen oder auf borderline europe auf das schon erwähnte Fortress Europe. Wer sich für eine gute Fotodukumentation des EU-Flüchtlingsalltags interessiert, sei auf Go NoGo von Ad van Denderen verwiesen. Diese Google-Karte ergänzt die oben verlinkte Karte der Internierungslager für Flüchtlinge um einige Camps in Libyen.

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