Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch
Sie
heißen Glen, Kitty oder Sydney und die Abteilungen ihrer Großraumbüros
sind nach amerikanischen Großstädten benannt. Sie arbeiten nachts und
schlafen tagsüber. Sechs Arbeiter in einem Mumbaier Callcenter werden
von der Kamera von Ashim Ahluwalia bei ihrem Job und nach Hause begleitet. Sie fängt ihre schlafwandlerischen Bewegungen durch Mumbai ein, aus dem Off hört
man sie sprechen oder sie stehen direkt vor der Kamera und erzählen in
knappen Sätzen über ihr Leben, ihren Job, ihre Träume. Neben den
fiktiven amerikanischen Namen steht auf ihren vom Callcenter geführten
Karteikarten ihre jeweilige Blutgruppe, immerhin Fakt ihrer biologischen
Herkunft - sonst nichts. Damit führt Ahluwalia sie ein. Der Film ist
bereits 2005 gedreht, aber wie so oft kommt man teils nur durch Zufall
aus dem eurozentrischen Blickwinkel heraus und entdeckt so vieles erst
Jahre später.
![]() | |
'Kitty' |