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Sonntag, 9. Juli 2023

Spendenaufruf für Jenin

Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch.

Neben den Übergriffen jüdischer SiedlerInnen auf die palästinensische Bevölkerung gibt es - selbst in den Mainstreammedien - jetzt auch einige Berichte zu den Militäreinsätzen in Jenin im Norden der Westbank. Der letzte hat - im Gegensatz zur Darstellung des israelischen Verteidigungsministerium - überwiegend die Zivilbevölkerung getroffen. In dem Flüchtlingscamp von Jenin, in dem  14.000 Menschen auf weniger als 500.000 Quadratmeter leben (Stand Juni 2023) - wurden Häuser und wichtige Infrastruktur zerstört. Die humanitäre UN Organisation für die PalästinenserInnen in den besetzten Gebieten (UNOCHA) schreibt:

"The Israeli operation caused significant damage to electricity, water, and sewage networks in Jenin Refugee Camp and its surrounding neighbourhoods. The Jenin municipality reports that about 8 kilometres of water pipelines were destroyed, resulting in a complete cut-off of water supply to the camp since the afternoon of 3 July. ...Furthermore, several teargas canisters and sound grenades fired by Israeli forces landed within the premises of health facilities in Jenin city and gunfire was reported inside the Jenin government hospital. Additionally, UNRWA’s only health clinic in the camp sustained extensive damage." 

Zuden wurden 500 Familien von der israelischen Armee aufgefordert ihre Häuser zu verlassen. 12 Palästinenser wurden getötet, unter ihnen 6 Minderjährige. 

Die UN hat nun eine umfangreiche Liste der Zerstörung zusammengestellt und einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, um den schlimmsten Auswirkungen des Kriegseinsatzes auf die teils schwer traumatisierte palästinensische Bevölkerung zu beheben. Wer hierfür Spenden will, kann das über das Konto der UN tun.

Mittwoch, 23. November 2022

Shir Hever zu den jüngsten Wahlen in Israel:
"Netanjahu 'droht' nicht mit Frieden"

Ein Interview von Ina Zeuch

Dr. Shir Hever ist 1978 in Jerusalem geboren und aufgewachsen. Er hat in Jerusalem und Tel Aviv Wirtschaftswissenschaften und humanistische Fächer sowie in Berlin Politikwissenschaft studiert. In Berlin promovierte er über die Privatisierung der israelischen Sicherheit. Sein erstes Buch, „The Political Economy of Israels Occupation“, erschien 2010. Sein zweites Buch, „The Privatization of Israeli Security“, wurde 2017 veröffentlicht. 
Hever ist Mitglied der „Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.“ und arbeitet als Journalist, Wissenschaftler und Geschäftsführer des Vereins „Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinenser e.V.“ (BIP)

>> Israel hat das Wahlbündnis von Benjamin Netanjahu gewählt. Einige von Netanyahus Koalitionspartnern werden von maßgeblichen Medien in Deutschland – etwa von der ARD – als rechtsradikal bezeichnet. Das Auswärtige Amt hat den Begriff dagegen zurückgewiesen. Wie ist Ihre Einschätzung dazu? 
Shir Hever: Nicht Israel hat gewählt, sondern nur Menschen mit der israelischen Staatsbürgerschaft haben gewählt. Fünf Millionen Menschen, die unter der israelischen Besatzung leben, durften nicht wählen - das sind die Menschen im Westjordanland, in Gaza und auf den Golanhöhen - das sind 40 Prozent der Bevölkerung.

Zum Begriff rechtsradikal: Das betrifft eine ganz bestimmte Partei, die Religiös-Zionistische Partei von Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir, und das ist tatsächlich eine rechtsradikale Partei. Ben-Gvir wurde zum Beispiel nicht zur Armee zugelassen, weil er Mitglied in einer von Israel des Terrors beschuldigten Vereinigung namens Kach gewesen ist. Gvir bedroht Palästineser:innen mit dem Tod und er ruft zur Deportation von afrikanischen Flüchtlingen auf. Er ist ein rechtsextremer Rassist. 
 

Sonntag, 26. Juni 2022

Die Palästinenser:innen sind immer noch da

Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch.

Das Schweigen brechen wollen ehemalige israelische Soldaten und Soldatinnen, die bei ihren Einsätzen in den von Israel besetzten Gebieten Menschenrechtsverletzungen an Palästinenser:innen verübt haben und - anonym - darüber Zeugnis ablegen wollen. Dazu liefert die 2004 gegründete NGO Breaking the Silence (Das Schweigen Brechen, BTS) eine Plattform, auf der diese Berichte veröffentlicht werden. Sie liegen als Audios, Videos und in schriftlicher Form vor und geben einen tiefen Einblick in die Abläufe der jetzt schon 55-jährigen militärischen Besatzung, für die israelische Soldat:innen täglich im Einsatz sind.

Snapshot vor der BTS-Internetseite

Mittwoch, 6. April 2022

Flüchtlingsarbeit in Serbien

Seit dem letzten Bericht aus Bosnien sind nur wenige Monate vergangen, doch es hat sich viel verändert auf der Balkanroute. 

Text und Fotos stammen wieder von Ina Zeuch.

Wir treffen Abdul und Azim auf einer Decke auf dem kärglichen Rasen vor der Farm in Horgoš. Der Ort liegt ca.60 Kilometer von Ungarn im Dreiländereck von Serbien, Rumänien und Ungarn. Dort versuchen viele Menschen auf der Flucht, über die Grenze in die EU nach Kroatien zu gelangen. Aber Abduls Flucht ist hier zu Ende: Er will zurück nach Afghanistan. Heimweh, Geldmangel und die aussichtslose Lage, Arbeit für die Weiterfahrt nach Österreich zu finden, haben ihn zermürbt.

4000 € kostet eine Taxifahrt über die Grenze Richtung Ungarn, wo man dann direkt hinter der ungarischen Grenze in Österreich landet, drei Autostunden von hier entfernt. Anderthalb Jahre hat Abdul allein in der Türkei gearbeitet, um seine Flucht nach Griechenland und über die Balkanroute zusammenzusparen. Für einen Tageslohn von 12 € hat er dort 12 Stunden in einer T-Shirt Fabrik gearbeitet, dann ging es weiter nach Griechenland. In Athen verbrachte er weitere sechs Monate, und jetzt ist er hier.

Donnerstag, 14. Oktober 2021

Flüchtlingsarbeit in Bosnien

Wilde Camps, Polizeigewalt und brutale Pushbacks entlang der Flüchtlingsroute in Bosnien

Text und Fotos von Ina Zeuch

"Ins game gehen", so nennen die Geflüchteten ihre riskante Reise, wenn sie zu Fuß über die Grenze von Bosnien nach Kroatien aufbrechen. Wer dabei geschnappt wird, erleidet traumatisierende Gewalt. Viele Geflüchtete erzählen davon, wie sie brutal zusammengeschlagen wurden. Sie kehren mit nichts außer ihren Kleidern am Leib zurück. Rucksäcke und alle ihre Wertsachen und ihr Geld, das sie sich für ihre Flucht besorgt haben, werden ihnen abgenommen. Vor allem werden ihre Handys vor ihren Augen mit Fußtritten zerstört. 

Der kroatische Innenminister Vlaho Orepić dazu in einem Interview mit der Deutschen Welle im Februar 2017:„Die Balkanroute ist formell geschlossen. Was jetzt an den Grenzen außerhalb des Schengener Raums geschieht, sind illegale und kriminelle Handlungen, das ist Menschenschmuggel. Das hat nichts mit der Flüchtlingsproblematik zu tun.“

Das ist eine Steilvorlage auch für die bosnische Polizei, um Menschen auf der Flucht wie Kriminelle zu behandeln, was vom kroatischen Innenminister als „gute und saubere Arbeit“ bezeichnet wird: „Ich habe die Nachbarländer besucht, denn nur durch gute Zusammenarbeit kann man die illegalen Prozesse effektiv bekämpfen. Es ist wichtig, diesen Prozessen entgegen zu wirken. Dass kann man am besten durch gute und saubere Arbeit an den Grenzen sowie durch die konsequente Abschiebung der Personen, die illegal die Grenze überquert haben“, so Orepić weiter im Interview.

In Velika Kladusa - nur wenige Kilometer von der bosnisch-kroatischen Grenze entfernt - kampierten im September 2021 etwa 300 afghanische Geflüchtete auf einer Wiese entlang eines Maisfeldes, darunter viele Familien mit etwa 60 Kindern von einem Jahr sowie ältere Kinder, Jungen und Mädchen zwischen sechs und 13 Jahren.

Montag, 27. September 2021

Endlich eine Chance?

Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch.

Saki lebt in Sarajewo (Bosnien) und nutzt regelmäßig die Angebote des Tageszentrums für Geflüchtete in Sarajevo, dem World Travelers Center (WTC). Das Zentrum wurde von Sanela Klepic ins Leben gerufen und wird von ihr geleitet.
Auch das Gespräch mit Saki fand dort am 17. September 2021 statt.


Hier können sich Geflüchtete aufhalten, sich informieren, ins Internet gehen und zwei Mal in der Woche am Englischunterricht teilnehmen. Ziel des Zentrums ist es, Geflüchtete auszubilden und ihren Aufenthalt innerhalb eines Jahres zu legalisieren. Saki ist einer der wenigen, die sich darauf eingelassen haben: Er will erst einmal nicht weiter flüchten oder sich mit zeitlich begrenzten Aufenthaltspapieren abspeisen lassen, um dann letztendlich doch abgeschoben zu werden. Er möchte sich qualifizieren und durch eine Ausbildung oder durch die Ausübung eines Jobs erfolgreich Asyl beantragen. Sanela, die Leiterin des WTC, die auch Gästezimmer für Touristen anbietet, um eine ökonomische Basis für den Unterhalt des Zentrums zu aufzubauen, möchte diesen Weg auch mit anderen Geflüchteten gehen. Ob dieses Konzept aufgeht, muss sich noch erweisen. Einen Kontakt zu einem engagierten Rechtsanwalt hat sie bereits gefunden. 

"Das 'Spiel' mit den vorübergehenden Aufenthaltspapieren zieht ja nur weitere Anträgen, Kosten für Rechtsberatung und Dolmetscher etc. nach sich. Es ist nur ein Aufschub, ein fake eines angeblich fairen Verfahrens. Bisher bekamen fast alle ihre Deportationspapiere", berichtet Sanela. "Das führt zu nichts. Deshalb haben wir uns diesen Weg überlegt." In Saki hat sie bisher den erfolgreichsten und ambitioniertesten Kandidaten für dieses Experiment gefunden.

Frage: Was hat dich bewogen, Dein Land, Deine Familie und Deine Freunde zu verlassen und dich auf die Flucht zu begeben?

Donnerstag, 16. April 2020

"Die Salzstadt" von Li Rui - eine chinesische Familiensaga

Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch

"Wünsche deinen Feinden ein interessantes Leben" – dieses chinesische Sprichwort könnte als Motto über Li Ruis ganzem Roman stehen. Ein 'interessantes Leben' ist im chinesischen Sinne kein erfolgreiches, selbstbestimmtes Leben, sondern steht vielmehr für menschliche Schicksale - voller Umbrüche, verhinderter Lebenspläne und Opfer von undurchsichtigen Machenschaften.

Geschmückter Palasteingang in Guilin 
In Li Ruis Familiensaga kommen revolutionäre wie konterrevolutionäre Rachefeldzüge hinzu. Zahlreiche Hinrichtungen, vier Suizide und die unzähligen Verwerfungen der Kulturrevolution durchziehen den Roman, der den Zeitraum von den frühen 1920er bis in die späten 1960er Jahre am Beispiel der Familie Li und der von ihr gegründeten Stadt Yincheng behandelt. 

Montag, 22. Juli 2019

Ein Traum von Freiheit

Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch

Freetown heißt die Hauptstadt von Sierra Leone – ein Name, der Hoffnung und Sehnsucht nach Freiheit verrät, vom Aufbruch befreiter Sklaven kündet, die nach Afrika zurückkehrten in die langersehnte Selbstbestimmung. Aber wie war es wirklich?

Wie immer gibt es davon wenig Selbstzeugnisse - weder von den persönlichen Schicksalen der circa 11 Millionen verschleppten Afrikaner und noch weniger über ihr Leben als befreite Sklaven, das sie durch harte niedere Arbeiten in unterprivilegierter Stellung fristeten.


In seinem Roman "Der Nubier" verfolgt Syl Cheney-Coker die Geschichte des fiktiven Orts Malagueta über knapp 200 Jahre. Cheney-Coker beschreibt das Leben der Rückkehrer, die mit einem selbst finanzierten Schiff von Kanada ins ‚gelobte Land‘ übersetzen und dort siedeln. Der Roman mit dem weit weniger klischeehaften Titel "The Last Harmattan of Alusine Dunbar" erschien 1990 in deutscher Sprache.

Malagueta steht unverkennbar für Freetown, die Hauptstadt Sierra Leones. Coker stammt selbst aus Sierra Leone und so wie der Roman "Roots" des Afro-Amerikaners Alex Haley die Geschichte seiner Vorfahren recherchierte und zum Stoff für seinen Roman machte, so arbeitet Coker die Geschichte der ersten Siedler ehemaliger Sklaven in seinem Land auf.

Freitag, 15. März 2019

¡Isso não Vale! Das ist es nicht wert!

Die Aktivitäten und sozio-ökologischen Konflikte von Vale S.A.
Ein Gastbeitrag von ForscherInnen der Autonomen Universität Barcelona (UAB)

Anlässlich des Internationalen Aktionstags gegen Staudämme am 14. März veröffentlicht das Team des ENVJUSTICE - EJAtlas des Instituts für Umweltwissenschaft und Technologie (ICTA) der UAB die thematische Karte ¡"Esto no Vale! Isso não Vale! Die Aktivitäten und sozial-ökologischen Konflikte von Vale S.A.", welche einen Überblick über weltweite sozio-ökologische Konflikte im Zusammenhang mit Bergbau- und Industrieprojekten des Vale-Konzerns gibt.


Die Karte wurde von der EJAtlas-Forschungsgruppe der UAB (Daniela Del Bene, Sara Mingorría, Grettel Navas, Lucrecia Wagner, Raquel Neyra, Max Stoisser) in Zusammenarbeit mit Yannick Deniau vom Geocomunes-Kollektiv (Mexiko) und Beatriz Saes (Universidade Federal Fluminense, Brasilien) angefertigt. Der untenstehende Text ist von Beatriz Saes. Die Übersetzung besorgte Max Stoisser.

Freitag, 1. März 2019

Es gibt nicht Gutes. Außer man tut es.

Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch

Wir sind auf dem Rückweg von Massafr Yatta, wörtlich: das Hinterland von Yatta in den südlichen Hebronhügeln rund 35 Kilometer von Hebron entfernt. Der Bezirk ganz im Süden des Westjordanlandes ist seit den 1980er Jahren militärisches Sperrgebiet. Von der israelischen Armee wird es als Firingzone 918 bezeichnet.

Besuch bei Mohammed in Massafr Yatta
Gerade haben wir einen frisch aus der Haft entlassenen palästinensischen Schafhirten besucht, der einen israelischen Siedler mit seinem Hirtenstock verletzt hat, als er versucht hat, sich gegen die Drangsalierung und Vertreibungsversuche von seinem Land durch israelische Siedler zu wehren. Dafür hatte er 7 Monate Haft abgesessen.

Besuch bei Mohammed in Massafr Yatta
Unsere Stimmung ist gedrückt, als wir danach im Strom vieler Ausflügler, die das wärmer werdende Wetter und den freien Sonntag für einen Familienausflug genutzt haben, auf staubigen Pisten Richtung Yatta zurückfahren. Denn Massafr Yatta dient auch als Naherholungsgebiet für viele Palästinenser. Viele palästinensische Bauern haben dort Land, es ist das fruchtbarste der Region. Als die vollgestopften Autos mit ausgelassenen Frauen, die uns übermütig zuwinken und den vielen fröhlichen Kinder sehen, hellt sich unser Gemüt nach und nach wieder auf. Die israelische Besatzung, so scheint es, macht gerade Pause.

Schafhirte in Bir Al Id in Massafr Yatta

Auf einmal sehen wir im Gegenstrom der Rückkehrer zwei hochgewachsene junge Männer einherschreiten. Sie tragen kurze Hosen und weite, kurzärmelige T-Shirts. Das können unmöglich Palästinenser sein. Aber israelische Siedler zwischen all den palästinensischen Ausflüglern? Denn  Siedler treten üblicherweise zu mehreren auf und sind oft gut sichtbar mit Maschinenpistolen bewaffnet.

Uns fällt auch auf, dass die beiden Männer ausgesprochen freundlich sind. Fröhlich winken sie den ausgelassenen Palästinensern zu - und obwohl sie eindeutig wie Israelis wirken, werden sie nicht behelligt. Die beiden winken auch uns fröhlich zu, bevor wir sie eingeholt haben und sie im Rückspiegel des Autos unseren neugierigen und fragenden Blicken entschwinden.

Da fällt unserem Fahrer ein, dass diese jungen Männer wahrscheinlich zu Comet-ME gehören. Jetzt gehen sie zu einer kleinen Ansiedlung gehen, um sie für eine zwecks Errichtung eines Strommastes zu inspizieren. Überall in den südlichen Hebronhügeln haben wir die Spuren von Comet-ME gesehen: Schlanke Strommasten, Wassertanks und Solarpanels vor den ärmlichen Behausungen der palästinensischen Bauern.

Mit ihrem Slogan "Help us keep the Lights on" oder "Harvesting the wind and the sun for the benefit of the people" arbeiten sie zusammen mit Palästinensern in den besetzten Gebieten, überwiegend in der de facto von Israel regierten C-Zone, wo Palästineser so gut wie keine Baugenehmigungen erhalten. Dort werden weder Schulen, medizinische Versorgungszentren oder Toiletten für öffentliche Einrichtungen akzeptiert. Sie erhalten - selbst wenn sie von der EU finanziert sind - die von allen Bewohnern so gefürchteten Anordungen zur Zerstörung (demolition orders).
Wassertank von Comet-ME bei Susiya

Die Aktivisten von Comet-Me setzen auf Kooperation, um die Barrieren von Hass und gegenseitigen Vorurteilen zu überwinden. Und wir wurden mehrfach Zeuge ihres Erfolgs. Bisher wurden sie von der israelischen Regierung noch nicht als anti-israelisch oder linksextrem bekämpft, wie es den israelischen Organisationen B'Tselem, Breaking the Silence oder den Combattants for Peace ergangen ist, die ebenfalls Aktionen gegen die Besatzung unternehmen.

"We believe in open source and grassroots collaborations", verkündet Comet-ME  auf ihrer Webseite. Dort wo sie waren, wird buchstäblich Licht, entsteht Strom zum Kochen, für Waschmaschinen und alle sonstigen elektrischen Geräte, die das mühselige Leben in der Westbank enorm erleichtern. Nichts ist so ideologiefern wie die Arbeit von Comet-ME und dabei so effektiv. Ebenso beneidenswert wie hochorganisiert - manpower und mindpower in schönster Harmonie vereint: Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es.  

Montag, 12. November 2018

Onkel Toms Hütte 3: Rebellen und Auswanderer


Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch

Die Rebellen

Aber es gibt auch zwei bemerkenswerte Gegenfiguren zur dankbaren Sklavin Topsy und zu dem sich aufopfernden Sklaven Tom, den Beecher Stowe einen Martyrer nennt - Cassy und George, auch hier wieder in eine männliche und eine weibliche Variante aufgeteilt. Beide wollen mit dem Christentum nichts zu tun haben.

Ein großes Verdienst von Beecher Stowes Roman ist es, alle Aspekte der Sklaverei in ihre Fiktion miteinzubeziehen und dazu gehört die besonders perfide Ausbeutung und Quälerei der Frauen in der Sklaverei. Die Geschichte von Cassy, die Tom in seinen letzten Tagen so gut wie möglich versorgt, erhellt diese wenig beachtete Unterdrückung. Mit dem ersten ihrer Käufer lebt sie in einer jahrelangen Liebesbeziehung, aus der auch zwei Kinder entstehen. Nichts in dieser eheähnlichen Verbindung kann ihren Liebhaber dazu bringen, sie zu heiraten und ihr damit legalen Schutz vor der Sklaverei zu bieten. Vielmehr verkauft er sie schließlich zusammen mit ihren Kindern wegen seiner Spielschulden.

Wie sehr sie durch ihre Kinder erpressbar ist, schildert Beecher Stowe eindrücklich: Aus der zweiten Verbindung bei einem ihrer nächsten Besitzer wird ihr ein Sohn geboren, aber nachdem sie trotz aller Gefügigkeit ihre beiden ersten Kinder bereits durch Weiterverkauf verloren hat, bringt sie diesen neugeborenen Sohn durch Laudanum um. Nie wieder will sie Kinder haben, um durch sie erpressbar zu werden, nie mehr glaubt sie an die Liebe. Über eine Odyssee von Weiterverkäufen kommt sie schließlich in den Besitz von Legree. Hier hat sie bereits alle Skrupel und Ängste verloren, sie ist bereit zu sterben oder ihren Widersacher zu töten. Tom kann sie nicht überzeugen, so weit zu gehen, selbst nicht um den Preis, sinnlos zu sterben. Er will sie stattdessen zum Glauben an Gott führen, um ihren Peinigern zu verzeihen. Das aber lehnt sie ab. Über eine ausgeklügelte, über Monate vorbereitete Flucht entkommt sie der Sklaverei, bei der sie noch das Mädchen Emmeline aus dem Besitz von St. Clare mitnimmt, das Legree ebenfalls gekauft hat. 

Donnerstag, 8. November 2018

Onkel Toms Hütte 2: Christen und Heiden

Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch

Die Geschichte von 'Onkel' Tom

Mit der Konversation zwischen dem Farmer Shelby und dem Sklavenhändler Haley beginnt der Einstieg in die Geschichte. Shelby ist verschuldet und braucht dringend Geld. Schweren Herzens will er deshalb seinen bestausgebildetsten Sklaven Tom an Haley verkaufen. Haleys Geschäft besteht darin, in finanzielle Bedrängnis geratenen Farmern Sklaven zum Schnäppchenpreis abzupressen und diese dann gewinnbringend weiter zu verkaufen. Denn die Nachfrage nach Sklaven konnte teilweise durch die inzwischen vorhandene Nachkommenschaft durch die Sklaven selbst - darunter viele durch Vergewaltigungen gezeugte Mischlinge - sowie durch die Pleiten oder Besitzauflösungen von Farmern 'gedeckt' werden.

Tom ist ausserdem zum Christentum konvertiert, ein Fakt, der immer eine enorme Rolle bei der Sklavenfrage gepielt hat. Sie entzündete sich daran, ob Christen Christen versklaven dürfen und bezog daraus ihre moralische Schlagkraft. Viele Sklaven sind genau aus diesem Grund  konvertiert, weil sie sich dadurch bessere Chancen auf ihre Freiheit  versprachen, was auch bei den Prinzen von Calabar eine erhebliche Rolle spielte. Beide Prinzen, selbst Sklavenhändler, konvertierten zum Christentum, um sich der Unterstützung der Methodisten für ihre Rückkehr sicher zu sein, um dort wieder als Sklavenhändler tätig zu werden. Weder für die weißen noch für die schwarzen Sklavenhändler hatte das Christentum irgendeine moralische Bedeutung. Das wollte die Abolitionisten-Bewegung ändern. Für sie war das Christentum eine Verpflichtung zur Menschlichkeit gegenüber Christen, die ihre Versklavung verbietet. 

 Die Peitsche überlebt. Foto von 1863, Louisiana. Wikimedia

Montag, 5. November 2018

Onkel Toms Hütte 1: Die Hintergründe

Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch

Der transatlantische Sklavenhandel wurde zur größten Zwangsumsiedlung der Menschheit, bei der schätzungsweise elf Millionen Menschen zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert  in die Neue Welt und nach Europa verschleppt wurden. Dieses immense Ausmaß konnte von den Opfern naturgemäß kaum dokumentiert werden. Dennoch gibt es einige wenig bekannte, spärliche Zeugnisse von Betroffenen.
Fußfessel für Sklaven, Musée de la civilisation.celtique / Bibracte, Frankreich.Foto: wikimedia, Quelle Urban
In einer mehrteiligen Serie zum Sklavenhandel und ihren unterschiedlichen Folgen habe ich bereits  einige dieser Zeugnisse vorgestellt - so die Die Prinzen von Calabar des Historikers Randy J. Spark, der den spannenden Briefwechsel zweier irrtümlich in die Sklaverei verschleppter nigerianischer Sklavenhändler in historische Zusammenhänge bringt oder die Aufzeichnungen Jan Stedmans, der fünf Jahre in Surinam Sklavenaufstände im Namen der britischen Krone niederschlug. In ihnen wird dieses belastende Thema weg von der bloßen Aufzählung geschichtlicher Fakten hin zu anschaulichen Geschichten von Einzelschicksalen verlagert, die trotz ihrer Einzigartigkeit und ihrer unterschiedlichen Perspektiven erhebliche Teile des blutigen Geschäfts beleuchten.

1852 erschien der Roman "Uncle Toms Cabin" von Harriet Beecher Stowe in Boston und ist also nicht wie die anderen Beiträge zur Sklaverei historisches Dokument, sondern Fiktion. Aber Beecher Stowe, eine glühende Kämpferin für die Abschaffung der Sklaverei, hat als Aktivistin in der Abolitionisten-Bewegung zahlreiche Dokumente von Sklavenschicksalen gesammelt und kam nicht zuletzt selber mit befreiten Sklaven in Kontakt, die sie zu einer fiktiven Geschichte mit einer Reihe von Einzelschicksalen zusammengeschmolzen hat. Sie bezeichnet "Uncle Toms Cabin" in der europäischen Ausgabe von 1856 deshalb als

Montag, 28. Mai 2018

"Expedition nach Surinam" (4) - Kämpfe und Schluss

Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch

Der Einsatz

Zum Zeitpunkt von Stedmans Einsatz nach der langen Wartezeit ist das Regiment, mit dem er angekommen ist, von 530  auf 390 Mann geschrumpft "by death and sickness, the hospital being crowded by invalids of every kind". Immer wieder muss die Truppe auf Sklaven und Kollaborateure als Söldner zurückgreifen. So sind auch zwei ehemalige Rebellenführer im Regiment von Oberst Fourgeoud. Diese erlangten ihre Straffreiheit durch einen Verrat, durch den ihr Befehlshaber namens Atta dem Landeshauptmann in die Hände der Kolonie von Berbice fällt, einer niederländischen Besitzung in Guyana. Beide Kollaborateure sind nun als private Söldner im Regiment von Colonel Fourgeoud und werden zu seinen bevorzugten Kriegern.
"Spring of a Cotton Tree", Stich nach Zeichnung von Jan Stedman

Den äußerst geschickten Spionen der Rebellen fallen immer wieder ganze Abteilungen der Kolonialtruppen zum Opfer. Sie überraschen die feindlichen Soldaten beim Bad, wenn sie ihre Waffen nicht parat haben oder locken sie durch deutliche Zeichen ihrer Anwesenheit in den Hinterhalt - meist in die Sümpfe, denen sie nicht entkommen können. Hinzu kommt das ungeschickte Verhalten des Gouverneurs, der misslungene Einsätze abstraft, indem er immer wieder droht, Oberst Fourgeoud abzusetzen.

Dienstag, 22. Mai 2018

"Expedition nach Surinam" (3) - Es wird persönlich

Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch

Die Sklavin Joanna 

Da Stedmans Truppe wegen der Eitelkeit des Gouverneurs zunächst nicht gegen die Rebellen eingesetzt wird, vergnügen sich die oberen Ränge der Leutnants und Offiziere und besuchen "zu eitler Zerstreuung" das Nachbarland Guyana, wo Sredmann am Gerichtshof die 15-jährige Joanna kennenlernt, die dort in Diensten steht. Stedman verliebt sich augenblicklich in sie, selbstverständlich ist sie Mulattin und wird als wunderschön und edel beschrieben, außerdem gebildet und ganz offensichtlich auch überdurchschnittlich intelligent.
Joanna, Stich nach Zeichnung von Jan Stedman
Sie ist die Tochter eines Weißen namens Mr. Kruythoff, der mit einer Sklavin vier Kinder zeugte, wovon Joanna das älteste ist. Joannas Mutter ist im Besitz eines Mr. D.B., der sich nicht einmal durch ein Angebot von 1000 Pfund Sterling darauf einlässt, diese an Kruythoff frei zu geben, mit der er immerhin vier Kinder gezeugt hat und der er sein ganzes Leben treu bleiben wird.

Montag, 14. Mai 2018

"Expedition nach Surinam" (2) - Historisches und landeskundliche Eindrücke

Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch

Ankunft in Surinam

Privilegiert und in bester Verfassung wird er von der kolonialen Elite der Hauptstadt Paramaribo als Gast aufgenommen und in das gesellschaftliche Leben eingeführt. Neben Ausritten über Land wird er den 20 besten Familien in der Stadt zugeführt. Hier nur ein kurzes Zitat, das einen Einblick in das feine, müßiggängerische Leben gibt, dass Stedman die nächsten Wochen führt:
One gentleman, a Mr. Kennedy, in particular, carried his politeness so far, as not only to offer me the use of his carriage, saddle-horses, and table, but even to present me with a fine negro boy, named Quaco, to carry my umbrella as long as 1 remained in Surinam.
Dieser Müßiggang, durchsetzt von Bällen, Konzerten und allerlei Amusements für die oberen Ränge der frisch angekommenen Truppe, gibt Stedman die Gelegenheit, seine aufregende Umgebung zu studieren und seine ersten Beobachtungen aufzuschreiben: Zu allererst einmal die Frauen, deren Attraktivität für die Europäer fein säuberlich nach der Helligkeit ihrer Hautfarbe gestaffelt ist.

Montag, 7. Mai 2018

"Expedition nach Surinam" (1) - Vorstellung des Jan Stedmann

Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch

Der transatlantische Sklavenhandel wurde zur größten Zwangsumsiedlung der Menschheit, bei der zwischen der Blütezeit der Sklaverei im 17. und 18. Jahrhundert schätzungsweise elf Millionen Menschen in die Neue Welt und nach Europa verschleppt wurden. Dieses immense Ausmaß konnte von den Opfern kaum dokumentiert werden. Dennoch gibt es einige wenig bekannte, spärliche Zeugnisse von Betroffenen.

In einer mehrteiligen Serie zum Sklavenhandel und ihren unterschiedlichen Folgen möchte ich einige dieser Zeugnisse vorstellen. In ihnen wird dieses belastende Thema weg von der bloßen Aufzählung geschichtlicher Fakten hin zu anschaulichen Geschichten von Einzelschicksalen verlagert, die trotz ihrer Einzigartigkeit und ihrer unterschiedlichen Perspektiven wesentliche Teile des blutigen Geschäfts beleuchten.  Mit die "Prinzen von Calabar" (Teil 2) gab es den ersten Beitrag zu diesem Thema über zwei nigerianische Sklavenhändler, die irrtümlich selbst als Sklaven gefangen wurden.
Fußfessel für Sklaven, Musée de la civilisation.celtique / Bibracte, Frankreich.Foto: wikimedia., Quelle Urban
Diesmal soll es um John Gabriel Stedman gehen. Stedmann - holländischer Staatsbürger - berichtet von seiner "Expedition nach Surinam" über 800 Seiten lang. Der Text ist durchsetzt mit akribischen Zeichnungen von Flora, Fauna und den Bewohnern von Surinam, Karten, Aufzählungen von Waren und den Profiten, die mit ihnen gemacht wurden bis hin zu Gedichten.

Montag, 11. Dezember 2017

Prekärer Status Quo - bedrohte Zukunft

Anstatt großartige Überlegungen darüber zu anzustellen, welche Konsequenzen die Errichtung einer US-Botschaft in Westjerusalem tatsächlich haben könnte, begnügt sich MediaWatch lieber damit, noch einige Eindrücke aus der Praxis der Besatzung zu vermitteln.

Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch.

Eines der größten militärischen Sperrgebiete in den südlichen Hebronhügeln ist die sogenannte Firingzone 918. Sie umfasst 30 Quadratmeilen - das entspricht einer quadratischen Fläche von etwas über 8,5 Kilometer Seitenlänge -  in denen zwölf palästinensische Dörfer liegen und 1300 Einwohner leben. Die südlichen Hebronhügel in den C-Gebieten des besetzten Westjordanlandes sind durchsetzt von solchen Sperrgebieten, die Palästinenser dann zumindest zeitweise nicht betreten dürfen, obwohl sie größtenteils auf ihren Grundstücken eingerichtet werden. Oft werden solche Gebietssperrungen spontan und temporär verhängt, weil israelische Siedler sich durch vorbeiziehende Schafhirten bedroht fühlen. De facto führt es aber dazu, dass die Hirten an ihrer Arbeit gehindert und langfristig auch vertrieben werden.

Die Militärzone 918 dagegen besteht bereits seit den späten 70er Jahren, wo es die israelische Armee zum militärischen Übungsgebiet erklärte, um dort Soldaten zu trainieren. Nach internationalem Recht ist es einer Besatzungsmacht zwar erlaubt, solche Zonen einzurichten – aber nur um die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu gewährleisten. Nicht erlaubt ist jedoch, die dort lebende Bevölkerung zu vertreiben oder ihr Leben zu gefährden, z.B. sie an ihrem Lebenserwerb zu hindern oder ihre Gesundheit zu gefährden.

Donnerstag, 3. August 2017

Ein Besuch im Flüchtlingslager Al Fawwar

Text und Fotos von Ina Zeuch

Al Fawwar ist eines von der UN registrierten Flüchtlingslager in den besetzten Gebieten in Palästina (Westbank) und gehört mit ca. 9.500 Einwohnern zu den kleineren Camps. Es wurde 1949 von der UN eingerichtet, um einen Teil der 700.000 Menschen aufzunehmen, die nach der Staatsgründung Israels fliehen mussten und steht heute unter der Obhut der Palästinensischen Autonomiebehörde. Neben den 19 Flüchtlingslagern in der Westbank gibt es noch acht weitere Lager in Gaza. Zehn neue Lager entstanden nach dem Sechs-Tage-Krieg von 1967, bei der nach Schätzungen der UN weitere 300.000 Flüchtlinge hinzukamen. Aber auch in Jordanien (zehn Lager) und Syrien (zehn Lager) sowie im Libanon (zwölf Lager) leben viele palästinensische Flüchtlinge.

Mittwoch, 10. Mai 2017

Eine andere Perspektive

Filmvorführung mit den Combatants for Peace in Susiya
Ein Gastbeitrag von Ina Zeuch
aus dem Hügelland südlich von Hebron (South Hebron Hills).


Am 1.Mai gedachten die Menschen in Israel im Rahmen des „Memorial Day“ der israelischen  Opfer von Kriegen und Terror. Am Vorabend fanden sich Israelis und Palästinenser*innen in einem Basketballstadion in Tel Aviv zusammen, im Gedenken an die Opfer beider Seiten und als Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung und Frieden. Zum 11. Mal in Folge hatten die „Combatants for Peace“ und das „Parents Circle – Families Forum“ diese gemeinsame Gedenkveranstaltung organisiert. Auch 225 Palästinenser*innen aus der Westbank hatten an der Zeremonie teilnehmen wollen. Die israelischen Behörden verweigerten ihnen jedoch die Einreise.

Im März lernten wir während unseres Trainings in Jerusalem zwei Mitglieder der Combatants for Peace kennen. Die aus ehemaligen israelischen Soldat*innen und früheren palästinensischen Kämpfer*innen bestehende Gruppe ist vor kurzem für den Friedensnobelpreis nominiert worden. Nach einem beeindruckenden Vortrag über ihre Friedensarbeit erfahren wir, dass auch in unserem Einsatzort Yatta ein Mitglied der Combatants for Peace lebt, mit dem wir unmittelbar nach der Veranstaltung Kontakt aufnehmen. Schnell entsteht die Idee, dass wir den über die Gruppe gedrehten Dokumentarfilm “Disturbing the Peace“ (IMDB 8.8), der im März 2016 in den USA erstaufgeführt wurde, in den South Hebron Hills zeigen könnten.