Sonntag, 29. Juni 2025

Ägypten: Wechselt al Sisi die Seiten?


Kairo ist dabei, seine Außenbeziehungen neu auszurichten. Am sichtbarsten wird dies in der Rüstungspolitik. Werden die Beziehungen zwischen Ägypten und dem Westen schlechter? 

Dass Ägypten hochmoderne chinesische Tarnkappenjets J-35 kaufen möchte, hat in Israel und den USA Besorgnis ausgelöst. Denn bisher ist Ägypten stark von US-Militärhilfe und -ausrüstung abhängig gewesen. Wenn Kairo nun seine Waffenlieferungen diversifizieren will, wird das die ohnehin angespannten Beziehungen zu Washington zusätzlich belasten.

Während die US-Regierung durch ein Gesetz verpflichtet ist, Israel waffentechnisch weiterhin besser aufzurüsten als seine Nachbarländer, haben Ägypten und China ihre militärischen Beziehungen stetig vertieft und bereits 2014 eine strategische Partnerschaft vereinbart. Seitdem haben die ungleichen Partner ihre Beziehungen weiter intensiviert. 

Ägypten spielt mittlerweile eine Schlüsselrolle in Chinas Seidenstraßen-Initiative und ist seit Anfang 2024 Mitglied bei BRICS+. Chinesischen Quellen zufolge erreichte das bilaterale Handelsvolumen zwischen China und Ägypten 2024 annähernd 17,4 Mrd. US-Dollar. Allerdings waren die Handelsungleichgewichte bedenklich: Chinas Exporte erreichen 16,8 Mrd. US-Dollar, die Importe dagegen lediglich 578 Mio. 

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Montag, 23. Juni 2025

UN mit 80 pleite?

Statt ihren 80. Geburtstag zu feiern, werden die Vereinten Nationen bei ihrer Generalversammlung im September die härtesten Einschnitte in ihrer Geschichte verwalten und verkünden müssen. 

In den letzten Jahren haben Mittelkürzungen durch die Mitgliedsstaaten insbesondere der USA, Zahlungsausfälle und verspätete Zahlungen eine beispiellose Liquiditätskrise der Weltorganisation heraufbeschworen. Die Lage ist so schwierig, dass viele der UN-Unterorganisationen und Büros geschlossen oder fusioniert werden müssen. 

Die ausbleibende Unterstützung für die UN geht mit zunehmenden geopolitischen und wirtschaftlichen Rivalitäten einher, die einen funktionierenden Konsens über irgendeine der wichtigsten wirtschaftlichen, sicherheitspolitischen und umweltpolitischen Bedrohungen illusionär erscheinen lassen.

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Dienstag, 10. Juni 2025

Neuauflage des Great Game?

China, Russland und Iran festigen die Beziehungen zu Kabul, während die USA das Great Game wieder aufnehmen. Tritt Indien als Parteigänger der USA auf?

Für Aufregung in ganz Asien hat die Andeutung von US-Präsident Donald Trump gesorgt, dass die USA nach Afghanistan zurückkehren könnten. Wörtlich sagte Trump: "Wir werden eine kleine Truppe in Bagram behalten." Dabei geht es dem US-Präsidenten allerdings nicht um Afghanistan.

"Wir wollten diesen Stützpunkt wegen China behalten, nicht wegen Afghanistan", erklärte der US-Präsident und hob als dessen strategischen Wert die Nähe des Luftwaffenstützpunkts zu Chinas Atomanlagen hervor. Trump hatte den US-Abzug wiederholt kritisiert und versprochen, die Kontrolle über Bagram zurückzugewinnen

Doch haben die Äußerungen die Nachbarländer und auch Russland aufgeschreckt, die seit Jahren bemüht sind, den Einfluss des sogenannten Quatrilateralen Sicherheitsdialogs (USA, Indien, Japan und Australien, Quad) in der Region zurückzudrängen. 

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Donnerstag, 5. Juni 2025

Landgrabbing: Wenn Konzerne halbe Länder schlucken

 

Von Benetton bis Shell: Transnationaler Landbesitz nimmt rasant zu und damit die Bedrohungen für Ernährung und Menschenrechte weltweit. Welche Forderungen erheben NGOs und Betroffene? 

Eine neue Studie zeigt, welche Ausmaße die Aneignung riesiger Landflächen durch eine kleine Gruppe globaler Landbesitzer mittlerweile angenommen hat: FIAN und Focus on the Global South stellten kürzlich ihren Bericht „Lords of the Land: Transnational Landowners, Inequality and the Case for Redistribution“ vor. 

Die Autoren der Studie analysieren die Rolle der zehn größten privaten Landbesitzer weltweit. Diese kontrollieren zusammen eine Fläche von 404.457 km², was in etwa der Größe Japans, Simbabwes oder Paraguays entspricht. 

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Dienstag, 3. Juni 2025

Eritrea: Westliche Schlamperei kostet Verbündete

Eritrea orientiert sich zunehmend an Iran, Russland und China. Das hat nicht nur geopolitische Konsequenzen am Horn von Afrika.

Eritrea taucht erneut im Fadenkreuz westlicher Strategen auf: Im Januar forderte Michael Rubin in 1945 ganz offen einen Regimewechsel im „Nordkorea Afrikas“. In der liberalen israelischen Zeitung Haaretz wurde das Land als iranischer Stellvertreter und Bedrohung für die USA gebrandmarkt.

Ganz offensichtlich gründen diese Einlassungen in der Angst, dass die westliche Kontrolle über das Rote Meer noch weiter schwinden könnte. Nachdem die USA de facto vor den Huthis kapituliert haben und jetzt lieber wieder Somalia bombardieren, hat die westliche, afrikanische Küste des Roten Meeres noch an strategischer Bedeutung gewonnen.

Denn Eritrea, einst enger Partner Israels, hat sich seit 2020 zunehmend China, Russland und Iran zugewandt. Und es ist nicht allein. Gerade erst haben Khartum und Moskau einen Vertrag über eine russische Marinebasis im Sudan geschlossen, während Dschibuti eng mit China zusammenarbeitet. 

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Dienstag, 27. Mai 2025

Ölboom in Uganda? Ja, aber ...

Karte der EACOP. Grafik: Sputink, CC BY-SA 4.0, wikimedia

Uganda will sein Erdöl über eine Pipeline auf den Weltmarkt bringen. Eine neue Raffinerie soll zudem Arbeitsplätze schaffen und bezahlbaren Sprit liefern. Kann das Projekt Erfolg haben? Wie unter einem Brennglas zeigen sich hier die Hürden, die Entwicklungsländer überwinden müssen, wollen sie größere Projekte für ihre Industrialisierung stemmen.

Extraktion ist nicht das Problem: Die erste Tranche der externen Finanzierung für die East African Crude Oil Pipeline (EACOP) gilt mittlerweile als gesichert, wie Oilprice.com meldet. Das Fünf-Milliarden-Dollar-Projekt sieht den Bau einer 1.443 Kilometer langen Pipeline vor, die von dem Binnenland Uganda bis zum Hafen Tanga in Tansania führen soll. Sie ist dafür ausgelegt, täglich 216.000 Barrel Rohöl zu transportieren, mit einer Steigerung auf bis zu 246.000 Barrel pro Tag.  

Donnerstag, 22. Mai 2025

Clean Shelter - Spenden für Gaza

Wenn es offizielle Kriegspolitik ist, den Gegner auszuhungern, versagen die üblichen humanitären Kanäle. Man muss auf Graswurzel-Akteure zurückgreifen, wenn die Hilfe ankommen soll. Doch das ist schwierig, weil auf dem Feld viele Betrüger unterwegs sind (1), (2), (3). 

Deshalb soll hier eine seriöse Organisation mit Bankverbindung in Deutschland empfohlen werden, die auf Wunsch sogar eine Spendenquittung ausstellt: Clean Shelter. Die Transparenz beim Berliner Büro ist mehr als nur vorbildlich. So etwas habe ich in 30 Jahren entwicklungspolitischer Texte und Tätigkeiten nirgendwo sonst erlebt.

Darauf gestoßen ist Ihr/Euer MediaWatchBlog-Redakteur, weil Tamer Nafar Clean Shelter in den Sozialen Medien empfiehlt. 

Wer direkt zur Spendenseite und Bankverbindung weitergeleitet werden möchte, klicke bitte auf diese Textzeile.

P.S.: Ihr/Euer MediaWatchBlog-Redakteur empfiehlt, "Paypal" zu meiden, vor allem (aber nicht nur)
weil dieser Finanzdienstleister Gebühren von den Spenden abzweigt.