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Sonntag, 5. August 2018

Künstliche Intelligenz in den Auswärtigen Beziehungen?

Über den Einsatz fortgeschrittener Expertensysteme (vulgo Künstliche Intelligenz, KI) in der Analyse Auswärtiger Beziehungen zwecks Weiterentwicklung der internationalen Beziehungen sind in letzter Zeit gleich zwei - recht unterschiedliche - Veröffentlichungen im deutschen Sprachraum erschienen.

Zum Einen hat die IP, die Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP) den Schwerpunkt ihrer diesjährigen Sommerausgabe dem Thema gewidmet. Zwei Beiträge sind kostenlos online verfügbar:

In "Eine Frage der Zeit - Künstliche Intelligenz wird die Weltpolitik durcheinanderwirbeln" geht es wenig trennscharf um die Veränderungen die die zunehmende Verbreitung von KI sowohl gesellschaftlich als auch im Wettbewerb der Nationen auslösen wird. Da ist von Wachstumschancen und Spitzenpersonal die Rede. Für die Nutzung von Expertensystemen in der Außenpolitik werden drei Bereiche genannt:

Donnerstag, 28. September 2017

Sklaverei - Arbeit - Künstliche Intelligenz

Derzeit müssen etwa 40 Millionen Menschen als ZwangsarbeiterInnen schuften müssen - die meisten davon sind Frauen und Mädchen (G-News).

Südwind ist skeptisch, ob die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) einen guten Job macht. „Mission gescheitert? Die Internationale Arbeitsorganisation und ihr Einsatz für menschenwürdige Arbeit“ (PDF) heißt eine kürzlich von dem Institut herausgegebene Studie.

Bei FP2P macht man sich Gedanken darüber, was künstliche Intelligenz und weitere (bio)technologische Fortschritte für Entwicklungsländer bedeuten könnten:
But what really worried me was the economic impact of the new technologies. In particular, their impact on the way countries have historically moved from poverty to prosperity. An excellent paper by Shahid Yusuf of CGD and George Washington University sets out a gory prognosis that AI will kick away the ladder of development...
Die Ungleichzeitigkeit der Entwicklungen nimmt einem den Atem ...

Mittwoch, 8. Februar 2017

Hans Rosling ist gestorben

MediaWatch wird diesen Meister der Visualisierung von globalen Fakten und Trends vermissen.

Freitag, 7. Oktober 2016

Schockierende Gesundheitsrisiken

Chris Blattman hat wieder zugeschlagen und untersucht, welche Auswirkung schlecht bezahlte Arbeit in Äthiopien hat: "More Sweatshops for Africa?". Das ist eigentlich gar nicht möglich, denn die Wirtschaft läuft nicht wie ein Laborexperiment unter kontrollierten Bedingungen. Aber Blattman und sein Kollege Stefan Dercon haben fünf äthiopische Firmen überzeugt, neue MitarbeiterInnen aus einer Gruppe (von einverstandenen Teilnehmenden) zufällig auszuwählen. Einer Vergleichsgruppe haben die Forscher mit etwas Geld einen Start mit einem Mikrobusiness ermöglicht.

So entstand ein Experiment, dass sogar strengen naturwissenschaftlichen Erkenntnisanforderungen genügt. Die Ergebnisse überraschen denn auch einigermaßen weil sie nicht von wirtschaftswissenschaftlichen Grundannahmen beeinflusst sind.

Die Menschen möchten sich natürlich nicht auf mies bezahlte Jobs festlegen und verdienen dabei in Äthiopien auch nicht mehr als ohne feste Beschäftigung. Blatman schreibt (Hervorhebungen die Red.):
Most people who applied for these factory jobs didn’t like them or intend to stay, rather the jobs were low paid and unpleasant and used as a safety net of sorts, while people looked for other entrepreneurial activities or less difficult wage work.
Taking a factory job didn’t give you higher or more steadier incomes, because the firms gave steadier hours but at significantly lower wages that people’s other opportunities.
Das dürfte Wasser auf die Mühlen der Globalisierungskritiker sein. Wirklich schockierend findet MediaWatch allerdings, dass
the health risks of industrial work were high (think chemicals and dirty air, for example) and there’s evidence that serious health problems doubled if you took the factory job: Chances of a chronic health issue went up 1 percentage point for every month in an industrial firm!
Da gibt es also noch eine ganze Masse zu tun. MediaWatch meint: Ein vernünftiges Gewerkschaftsgesetz könnte helfen - was in Äthiopien aber eher unwahrscheinlich sein dürfte. In Ländern wo die Löhne etwas höher ausfallen und regelmäßiger gezahlt werden, dürften solche Experimente denn auch gänzlich andere Ergebnisse zeitigen. Was die Gesundheitsrisiken angeht, ist MediaWatch allerdings keineswegs sicher, dass es in anderen Entwicklungsländern viel besser aussieht als in Äthiopien.

Ein Bericht über die Untersuchung finden sich bei Vox und die Abstracts der Studie bei Innovation vor Poverty Action. Das komplette Paper kann ebenfalls heruntergeladen werden.

Donnerstag, 21. Juli 2016

Ideen evaluieren statt Projekte

Wenn es um die Erfolgsbewertung (Evaluierung) von Entwcklungszusammenarbeit (EZ) geht, ist die Frage danach, "was funktioniert" nach Meinung von Chris Blattman meist falsch gestellt. Why “what works?” is the wrong question: Evaluating ideas not programs. Besser wäre es zunächst zu fragen: Funktioniert die Welt tatsächlich so, wie wir annehmen und wie unser Projektdesign das voraussetzt?
What we want is a reasonably accurate model of the world: why people or communities or institutions behave the way they do, and how they will respond to an incentive, or a constraint relieved.
Blattman begründet seine Einsichten mit seinen eigenen Erfahrungen in Liberia, wo es ihm nur unglückliche(?) Umstände ermöglichten, auch die einem Projekt zur Wiedereingliederung von Ex-Kombattanten zugrunde liegenden Annahmen zu testen.

These 1 und 2 wurde bestätigt: Es braucht nicht nur Ausbildung (1) sondern auch Startkapital (2) für ökonomischen Erfolg.
The men who expressed interest in raising vegetables received their seeds and tools. But the men who said they were interested in raising animals waited more than 18 months for their chicks and piglets to arrive. (...) Not surprisingly, the vegetable men had higher farm profits than the men still waiting for their animals to arrive.
Bei These 3 war die Sache komplizierter: Denn Erfolge in dem neuen Leben machen die Wiederaufnahme illegaler Tätigkeiten nicht unbedingt unwahrscheinlicher.
Then something even more tragic and more important happened: a war broke out in neighboring Cote d’Ivoire. Ex-commanders around the country began to hold meetings and recruit. (...)

Donnerstag, 21. Januar 2016

Vorschläge für die polit-ökonomische Wochenendlektüre

In seinem Blog weist Paul Krugman darauf hin, dass es bis heute kein volkswirtschaftliches Modell gibt, mit dem sich persönlicher Reichtum in seinen verschiedenen Erscheinungen hinreichend erklären (respektive begründen) ließe. Die systematische Forschung zu diesem Thema hat offensichtlich auch aus diesem Grund gerade erst so richtig begonnen, und es scheint so, als ob Piketty den Startschuss dazu gegeben habe.
Eine kurze Geschichte der volkswirtschaftlichen Theoriebildung zur wachsenden Ungleichheit legt Krugman konzise in der New York Review of Books dar - und liefert gleichzeitig eine interessante  Buchbesprechung von "Saving Capitalism" von Robert Reich.
Krugman gibt darin auch Hinweise, welche politischen Schritte (wieder) zu mehr Gleichheit führen könnten. Bemerkenswert sind nach Meinung von MediaWatch vor allem die Argumentation zu Gewerkschaften, die durch folgende Sätze charakterisiert ist:
(...) the decline in unions seems to have major impacts beyond the direct effect on members’ wages: researchers at the International Monetary Fund have found a close association between falling unionization and a rising share of income going to the top one percent, suggesting that a strong union movement helps limit the forces causing high concentration of income at the top.
Ebenfalls in der NYRB ist eine Betrachtung von Thomas Piketty erschienen, die sich auch der Frage widmet welche Politik die bestehenden Ungleichheiten mindern kann. Auch Pikettys Überlegungen fungieren gleichzeitig als Buchbesprechnung. Diesmal geht es um das Werk "Inequality: What Can Be Done?" des bedeutenden britischen Ökonomen Anthony Atkinson. Atkinson und Piketty machen sich für robuste Umverteilungssysteme stark; vor allem für eine progressive Besteuerung von Einkommen und Besitz sowie ausgestattete Systeme sozialer Sicherung. So weit, so erfreulich. Aber dann wird es richtig spannend:
But Atkinson’s plan of action hardly stops there. At the core of his program is a series of proposals that aim to transform the very operation of the markets for labor and capital, introducing new rights for those who now have the fewest rights. His proposals include guaranteed minimum-wage public jobs for the unemployed, new rights for organized labor, public regulation of technological change, and democratization of access to capital.

Donnerstag, 20. November 2014

Schönheit der Zerstörung


SPON wundert sich, dass die Erderwärmung weiter geht, obwohl die Fieberkurve des Planeten aufgrund ungeklärter Effekte die letzten 15 Jahre stagnierte. Schon früher hatte man in der Redaktion offensichtlich geglaubt, den Weltklimarat wegen "Ungenauigkeiten" kritisieren zu müssen.

MediaWatch zeigt wieso der Klimawandel weiter geht:

Der NASA-Film bildet die (mit bisher nicht erreichter Genauigkeit simulierten) Kohlendioxid-Konzentrationen in der Atmosphäre während eines Jahres ab. besonders interessant ist es, zu sehen, wie diese auf der Nordhälfte während der Vegetationsperiode (Pflanzenwachstums im Sommer) abnehmen (hat tip (e)science news).

Mittwoch, 17. September 2014

Unendliche Weiten.....

Die NASA versucht, vergessen zu machen, dass schlechte Politik ihre Möglichkeiten stark eingeschränkt hat, Menschen in's All zu befördern.... Nun sollen es Privatfirmen bis 2017 richten - das ist sehr wenig Zeit. Bleibt zu hoffen, dass das neue System zuverlässiger arbeitet als das Space Shuttle, bei dem 14 Tote auf 135 Starts zu beklagen waren.

Mittlerweile ist die indische Marsmission MOM oder auch Mangalyaan (MediaWatch berichtete) klammheimlich am Ziel ankommen und wird dieser Tage in die Umlaufbahn um den Roten Planeten einschwenken. Die Hindustan Times hat alle News. Der unten angehängte Clip zum Thema Mars Orbiter Mission ist recht charmant.