Die folgenden beiden Meldungen hat Ihr/Euer ergebenster MediaWatch-Redakteur in den letzten Tagen für die Subhomepage Gesundheit des Evangelischen Entwicklungsdienstes verfasst.
Ausnahmsweise kommt heute die Moral einmal nicht am Ende der Geschichte sondern vorweg. Das wäre alles (zumindest in dieser Form) nicht nötig, wenn Deutschland und andere Länder auch eine vernünftige öffentliche Pharmaforschung - oder wenigstens Forschungsförderung - hätten:
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Mittwoch, 21. März 2012
Freitag, 10. Juni 2011
Medikamente für alle, keine neuen Infektionen, keine Diskriminierung
Das hochrangige UN-Treffen der Regierungsvertreter in New York zu HIV/Aids ist mit einer gemischten Bilanz zuende gegangen. Wie das Aktionsbündnis gegen Aids betonte, werde in der Abschlusserklärung (engl.)
das schon 2006 gesetzte Ziel, allgemeinen Zugang zu Prävention, Behandlung, Pflege und Unterstützung zu erreichen, (...) nun für 2015 anvisiert. Die dafür notwendige Finanzierung steht jedoch in den Sternen: Die formulierten Verpflichtungen reichen jedenfalls nicht aus.Weiter heißt es:
Mit 15 Millionen Menschen, die bis 2015 Behandlung benötigen, wird der Bedarf zwar benannt, der Weg zur Deckung dieses Bedarfs bleibt aber vage. Um den Zugang zu erschwinglichen Medikamenten zu sichern, unterstützt die Deklaration die volle Nutzung der im TRIPS-Abkommen der Welthandelsorganisation festgehaltenen Schutzklauseln, die nicht durch zusätzliche Freihandelsabkommen untergraben werden sollen. Damit könnten Generika produziert werden.
Montag, 1. November 2010
Wichtige Einigung
Nachdem der UN-Millenniumsgipfel +10 im September 2010 gescheitert ist (1), (2) kommen nun endlich wieder gute Nachrichten vom internationalen Konferenzgeschehen: Im japanischen Nagoya haben sich 193 UN-Mitgliedsstaaten auf "einen Kompromiss" im Artenschutz und zur Biopiraterie geeinigt, wie Entwicklungspolitik Online ebenso nüchtern wie zutreffend schreibt.
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Montag, 9. Februar 2009
Indien kämpft entschlossen gegen Biopiraterie
Indien hat 200.000 Rezepte und Formeln aus der traditionellen Medizin (Ayurveda, Siddha und Unani) des Subkontinents digitalisiert. Das meldet The Times of India. 200 Wissenschaftler haben acht Jahre an der Datenbank (Traditional Knowledge Digital Library, TKDL) gearbeitet, die 30 Millionen Seiten umfasst, und sie haben dafür Quellen aus elf Sprachen analysiert: Hindi, Sanskrit, Arabisch, Persisch, Urdu, Tamil sowie Englisch, Japanisch, Französisch, Deutsch und Spanisch.
Der Beitrag beziffert den bisherigen Verlust an möglichen indischen Patenten durch Biopiraterie auf etwa 15.000. Ohne eine TKDL-Datenbank könnte Indien bis zu 2000 weiterer Patente jährlich verlieren. Davon jedenfalls geht Dr. V P Gupta aus, der am Council of Scientific and Industrial Research arbeitet, das die Datenbank erstellt hat. Das Europäische Patentamt hätte Patente auf 285 medizinisch wirksame Pflanzen zugelassen.
Der Beitrag beziffert den bisherigen Verlust an möglichen indischen Patenten durch Biopiraterie auf etwa 15.000. Ohne eine TKDL-Datenbank könnte Indien bis zu 2000 weiterer Patente jährlich verlieren. Davon jedenfalls geht Dr. V P Gupta aus, der am Council of Scientific and Industrial Research arbeitet, das die Datenbank erstellt hat. Das Europäische Patentamt hätte Patente auf 285 medizinisch wirksame Pflanzen zugelassen.
He [Dr. Gupta] added that in a study conducted in 2000, 4,896 patents were granted by the US Patent and Trade Mark Office (US PTO) on medicinal plants, 80 percent on which were on plants of Indian origin. "In a study of 760 such patents, we found 350 patents should have never been granted. Over 200-500 such patents are granted every year, mainly due to the lack of access to documented knowledge in India," Dr Gupta said.Andere Länder wie Südafrika, Nigeria, die Mongolei, Malaysia und Thailand hätten bereits ihr Interesse an dem Verfahren bekundet um ihr traditionalles Wissen ebenfalls wirksam vor unerlaubtem Zugriff zu schützen.
The decision to create TKDL was taken in 2001 in the aftermath of wrong patents granted by USPTO on wound healing properties of turmeric (1995) and on anti-fungal properties of neem granted by European Patent Office (EPO), even though the plants were being used for centuries under Indian system of medicine for such benefits.Das Projekt rechnet sich offenbar: Der Artikel beziffert die Kosten, um gegen ein zu Unrecht erteiltes Patent zu prozessieren, auf 10 bis 30 Millionen Rupies (zwischen 150.000 und 500.000 Euro). Das Verfahren dauere fünf bis sieben Jahre.
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