Dienstag, 14. Juni 2022

Disparates Bild

Wie Pakistan nach der Absetzung des Premierministers Imran Khan aussieht, beschreibt kenntnisreich The Cradle. Im November muss der neue Chef des pakistanischen Militärs (Chief of Army Staff) bestimmt werden, eine Personalie, die der Premierminister entscheidet und an der viel hängt. 

MediaWatch geht davon aus, dass die amtierende Regierung unbedingt versuchen wird, mindestens bis dahin weiterzumachen. Neuwahlen würde Imran Khan auf absehbare Zeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gewinnen. 

Aus dem aktuellen Staatshaushalt wurden auf Betreiben des Internationalen Währungsfonds u.a. die populären Subventionen für Sprit gestrichen. Selbst die prowestlich eingestellte DAWN schreibt:

However, it is worth asking the government if this budget was designed solely to secure an IMF loan because it otherwise seems to be lacking in intent.
There is nothing in it that suggests that the government is serious about fixing the structural imbalances inherent in the economy — the same imbalances that the finance minister had been complaining loudly about
(...)
Die Asia Times sieht derweil ein islamistisches "Mini-Emirat" in der nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa (in der extrem bergigen Grenzregion zu Afghanistan) entstehen. Islamabad führt zur Zeit Friedensverhandlungen mit den Tehreek-i-Taliba. Die Falken inner- und außerhalb Pakistans fürchten, dass Zugeständnisse an die Islamisten deren Unabhängigkeit befördern und den Zugriff auf die afghanischen Taliban erschweren könnte.

Last not least war die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock grad in Islamabad, um ausgerechnet dort Vorwürfe an die afghanischen Taliban abzuladen.
Apropos: Die USA haben grad ihren ersten Drohnenangriff in Afghanistan seit ihrem Truppenrückzug geflogen. 

Zu bieten hatte Baerbock in Pakistan allerdings nicht viel - außer dem Versprechen, das südasiatische Land finanziell weiterhin zu unterstützen (Business Recorder). Und obwohl sie die Gefahren hervorhob, die der Ukraine-Krieg für die Welternährung bietet, blieb Islamabad bei seiner neutralen Haltung. Der pakistanische Außenminister Bilawal Bhutto Zardari betonte, dass Pakistan :

"does not want to be dragged in conflict particularly given that we have just experienced decade after decade of conflict in Afghanistan".

"We once again, emphasise the indispensability of the immediate suspension of hostilities in the region and constructive engagement. Pakistan hopes a solution will be found through dialogue soon"
wurde Bilawal zudem zitiert.

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