Freitag, 7. Mai 2021

Friedhof der Imperien

Einige Dinge, die M.K.Bhadrakumar in seiner Kurzzusammenfassung über 20 Jahre Afghanistan-Krieg anspricht, werden hierzulande vielleicht noch Gegenstand hitziger Fachdiskussionen unter HistorikerInnen werden. (Die verdeckte US-Kriegsführung am Hindukusch läuft übrigens schon 43 Jahre und wurde von US-Präsident Jimmy Carter gestartet.)   

Andere Akzente als der indische Diplomat im Ruhestand setzt Thomas Ruttig: "Die Fehler wurden von Anfang an gemacht“ und "Zu viel Geld für die falschen Leute". Eine erfreulich offenherzige Bilanz des Scheiterns ist beim MDR zu finden: "Kapitulation in Afghanistan".

In der Asia Times gibt Noam Chomsky zu bedenken, dass der aktuelle Rückzug von 2.500 US-Soldaten kein vollständiger Abzug der USA werden wird. Etwa 1.000 Mann werden in Afghanistan verbleiben - unterstützt von nach wie vor etwa 16.000 "Auftragnehmern (contractors)".

Wer einen kleinen Rückblick wünscht, sollte einmal in diese unfassbare Broschüre des Auswärtigen Amtes von 2008 gucken, bevor sie aus dem Netz genommen wird: "Unser Einsatz zeigt Wirkung", aus der auch der folgende Screenshot entnommen ist, der belegen soll, wie afghanische Soldaten Mohnpflanzen vernichten (mit den Händen?):

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen hat der Krieg bis Anfang 2020 bereits über 100.000 Zivilistinnen das Leben gekostet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen