Montag, 4. Dezember 2017

Fundstücke CCL

Nigeria will in absehbarer Zeit Atomkraftwerke und eine atomare Forschungseinrichtung bauen. Die russische Rosatom soll dabei helfen (TASS).
Amnesty International hat jetzt eine Dokumentation vorgelegt, in der die Menschenrechtsaktivisten belegen, dass Shell in die Menschenrechtsverletzungen in Nigeria in den 90er Jahren in Ogoniland tief verstrickt war. AI fordert nun strafrechtliche Ermittlungen.
Wesentlich erfreulicher ist, dass sich drei nigerianische Sprinterinnen für die Olympischen Winterspiele qualifiziert haben - für die Zweier-Bobrennen....

Großbritannien/Jemen: Es gibt Formen der Militanz, die Ihr/Euer ergebenster MediaWatch-Redakteur als überaus herzerwärmend empfindet (Al Jazeera).

Honduras: "Wahlbetrug in Vorbereitung?", fragte amerika21 schon am 29. November. Na klar, meint MediaWatch. Denn Wahlergebnisse müssen so ausfallen, dass sie keine Geschäfte stören (Telepolis, telesur). Wozu sonst die Mühe, erst einen Putsch zu veranstalten?

Rüstung: M.K.Badrakumar beschreibt die jüngsten US-Sanktionen gegen Russland als Versuch, die Exporte der russischen Rüstungsindustrie zu behindern. Außer Indien macht er Vietnam, Malaysia, Indonesien, die Philippinen, Saudi Arabien, weitere arabische Länder sowie Ägypten, den Irak, die Türkei und Griechenland und "die neuen russischen [Waffen-]Exportmärkte in Afrika" als Zielmärkte der  Sanktionen aus.

UN-Vertragsprozess zur menschenrechtlichen Verantwortung multinationaler Konzerne ist höchst umstritten wie die Baustellen der Globalisierung völlig zu Recht anmerken. Die Darstellung hier ist prägnant und gut geeignet für Leute, die nicht an der Debatte teilhaben. Wer es genauer wissen will, lese die Studie "Auf dem Weg zu globalen Unternehmensregeln" (PDF) vom Global Policy Forum und folge der Website des CORA-Netzwerkes für Unternehmensverantwortung.

Gesundheit: Weltweit werden in den nächsten vier Jahren schätzungsweise 290.000 Menschen mehr an Malaria sterben, falls der US-Kongress die Finanzierung der Malaria Initiative des US-Präsidenten tatsächlich um 44 Prozent zurückfahren sollte (Science Daily). Es könne dann weltweit jährlich im Durchschnitt zu 17 Millionen mehr Malariaerkrankungen kommen. Die Initiative ist in Afrika und Südostasien tätig, wird von USAID finanziert und hatte 2016 ein Budget von 622 Mio. US-Dollar.

"The US Is Exporting Obesity", ist der Ökonom Kenneth Rogoff  überzeugt. und gibt unter anderem zu bedenken: "It is hard to ignore the fact that Mexico’s adult obesity rate has soared since the adoption in 1993 of the North American Free Trade Agreement."

Wirtschaft/Handel: Wie die Zukunft des TPP in China ohne die Beteiligung der USA gesehen wird, kann man in der Global Times nachvollziehen: 
Without the big US market for exports, the best scenario under the new TPP is that smaller TPP economies may move up the production value chain with help from Japan, but they still need to turn to other, bigger economies like the US and China to export their final products.

Kunst: Ina Zeuch wartet mit einen interessanten Stück über eine palästinensische Künstlerin auf. Und ganz nebenbei wird deutlich, dass es seit 2012 einen palästinensischen Buchpreis für palästinensische Literatur und Bücher über Palästina in englischer Sprache gibt.

EU / Militarisierung der Entwicklungszusammenarbeit: Die EU-Kommission möchte den Finanztopf der Union für zivile Konfliktbearbeitung künftig auch für militärische Zwecke nutzen. Darauf weist Entwicklungspolitik Online hin.

Deutschland/SDGs: Nachdem Euer/Ihr ergebenster MediaWatch-Redakteur Anfang des Jahres zusammen mit dem Global Policy Forum eine kleine Studie über die Aufgaben und Möglichkeiten der Bundesländer bei der Umsetzung der Agenda 2030 veröffentlicht hat, legt das GPF nun ein Briefing über die Rolle der Kommunen bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele nach: Agenda 2030 kommunal - Die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele in Städten und Gemeinden.
Mehr als 60 Städte, Kreise und Gemeinden (...) haben bisher eine Musterresolution des Deutschen Städtetages unter dem Titel „Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ unterzeichnet. In Nordrhein-Westfalen haben 15 Städte und Kreise (...) beschlossen, die globalen Nachhaltigkeitsziele auf die kommunale Ebene „herunterzubrechen“ und integrierte Nachhaltigkeitsstrategien zu erarbeiten.

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