Mittwoch, 29. November 2017

Autonomie nur auf dem Papier

1,8 Mio. Unterschriften hat die "Free West Papua Campaign" gesammelt und schon  im Oktober an die Vereinten Nationen übergeben (Westpapua Netzwerk, New Internationalist). Darin werden die UN aufgefordert, gegen Menschenrechtsverletzungen in Westpapua aktiv zu werden und das Recht indigener Papuas auf Selbstbestimmung zu unterstützen.

Das Ganze wurde zwar in Großbritannien gestartet, ist aber dennoch bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass in der Provinz insgesamt nur etwa 4,5 Mio. Menschen wohnen. Unterzeichnet haben auch knapp 100.000 nicht-indigene IndonesierInnen, die knapp die Hälfte der Bevölkerung stellen.


MediaWatch steht allen nachkolonialen Unabhängigkeitsbewegungen skeptisch gegenüber. So muss etwa gefragt werden, ob es nicht vor allem der Rohstoffreichtum in dieser Ecke der Welt ist, der britische Parlamentarier veranlasst, sich für die Unabhängigkeit von West Papua stark zu machen.

Doch kann nicht bestritten werden, dass Indonesien auch in Westpapua gröbste Menschenrechtsverletzungen (2) beging und teilweise noch begeht. Mehr Autonomie wäre absolut angemessen für diese beiden östlichsten indonesischen Provinzen. Warum soll Papua verwehrt werden, was Aceh ganz im Westen erlaubt ist?

Zwar gibt es auf dem Papier seit 2001 einen speziellen Autonomiestatus, aber dessen Implementierung gilt als Fehlschlag.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen